EDA: Funktionierender Binnenmarkt wichtig für EU-Milchindustrie

Der europäische Dachverband der Milchindustrie EDA tagte in der letzten Woche über die Bedeutung und, teilweise notwendige, Veränderungen des EU-Binnermarktes für die Milchwirtschaft. Sorgen bereiteten insbesondere die bestehende Überregulierung und der anstehende Brexit.

Die Bedeutung eines funktionierenden Binnenmarktes für die europäische Milchwirtschaft wurde bei der Veranstaltung des EU-Dachverbands der Milchindustrie (European Dairy Association, EDA), „Dairy - Jobs, Growth and Investment in the Common Market“, am vergangenen Mittwoch (22.3.) unterstrichen. Der EDA-Präsident Michel Nalet stellte in seiner Eingangsrede fest, dass der Binnenmarkt in allen diskutierten Zukunftsszenarien der EU enthalten sei und für den Erfolg der Milchindustrie zwingend erforderlich sei.

Veränderungen am EU-Binnenmarkt

Der EU-Binnenmarkt muss und werde sich jedoch in seiner Form wandeln, lässt sich aus den Forderungen und Befürchtungen der Teilnehmer heraus hören:

  • Überregulierung durch die EU: Dass der Binnenmarkt gegenüber dem jetzigen Status quo noch deutlich stärker harmonisiert werden, stellte der Präsident von FoodDrinkEurope, Gilles Morel, fest. Problematisch seien etwa die immer noch unterschiedlichen Veterinärvorschriften der Mitgliedsländer. Der Stellvertretende Generaldirektor der Generaldirektion Wachstum der EU-Kommission, Antti Ilmari Peltomäki, räumte dazu ein, dass es zum Teil eine Überregulierung durch die EU gebe.
  • Wachstum EU-Milchwirtschaft: Für die europäische Milchwirtschaft erwartet Prof. Roel Jongeneel von der Universität Wageningen ein konstantes Wachstum von 1 % pro Jahr. Allerdings stelle der anstehende Brexit einen großen Unsicherheitsfaktor dar, schränkte Jongeneel seine Vorhersage ein.
  • Mehr Aufmerksamkeit für kleine und mittlere Unternehmen: Der britische Europaabgeordnete Daniel Dalton warnte die Teilnehmer des Gipfels davor, den Binnenmarkt zu sehr auf große Unternehmen auszurichten. Dieser müsse mehr als bisher auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten werden.

  • Überregulierung durch die EU: Dass der Binnenmarkt gegenüber dem jetzigen Status quo noch deutlich stärker harmonisiert werden, stellte der Präsident von FoodDrinkEurope, Gilles Morel, fest. Problematisch seien etwa die immer noch unterschiedlichen Veterinärvorschriften der Mitgliedsländer. Der Stellvertretende Generaldirektor der Generaldirektion Wachstum der EU-Kommission, Antti Ilmari Peltomäki, räumte dazu ein, dass es zum Teil eine Überregulierung durch die EU gebe.
  • Wachstum EU-Milchwirtschaft: Für die europäische Milchwirtschaft erwartet Prof. Roel Jongeneel von der Universität Wageningen ein konstantes Wachstum von 1 % pro Jahr. Allerdings stelle der anstehende Brexit einen großen Unsicherheitsfaktor dar, schränkte Jongeneel seine Vorhersage ein.
  • Mehr Aufmerksamkeit für kleine und mittlere Unternehmen: Der britische Europaabgeordnete Daniel Dalton warnte die Teilnehmer des Gipfels davor, den Binnenmarkt zu sehr auf große Unternehmen auszurichten. Dieser müsse mehr als bisher auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten werden.

Bedrohung Brexit

Als sehr schwierig wurde es von allen Beteiligten eingestuft, eine verlässliche Einschätzung über die Auswirkungen des Brexits auf die EU-Milchwirtschaft abzugeben. Bis morgen (29.03.2017), wenn über den EU-Austritt verhandelt wird, sei noch vollkommen unklar, ob es weiterhin einen gemeinsamen Binnenmarkt zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU gebe, teilte der britische Europaabgeordnete Daniel Dalton mit. 
Das Ergebnis einer „harten“ (Handels-) Grenze wäre besonders zwischen dem britischen Nordirland und Irland eine Katastrophe, denn ein bestehe dort ein reger Handel an Milchprodukten sowie intensive Geschäftsbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien.
Und ein EU-Binnenmarkt ohne das Vereinigte Königreich wäre insbesondere für die Molkereigenossenschaft Arla Foods ein großes Problem. Laut Angaben des für die globale Handelspolitik des Konzerns zuständigen Direktors Kasper Thormod Nielsen erwirtschaftet das Unternehmen gegenwärtig etwa ein Viertel seines Gesamtumsatzes in Großbritannien.
Quelle: AgE, eda.euromilk.org/home.html

Bearbeitet: Berkemeier