Branchenorganisation Milch in der Schweiz gegründet

Zwei Monate nach der Aufhebung der Milchkontingentierung haben sich die zerstrittenen Akteure der Schweizer Milchbranche zusammengefunden und die Branchenorganisation Milch gegründet.

Durch den gemeinsamen Verbund sämtlicher Akteure der Schweizer Milchbranche in der Branchenorganisation Milch (BO Milch) sollen die Wirtschaftlichkeit und die Marktanteile im In- und Ausland gestärkt werden. Ein weiteres Ziel ist es, dass ein Konsens im Bezug auf die strategische Ausrichtung und die Positionierung der Schweizer Milchbranche entwickelt wird. Ein Konkurrenzkampf um Marktanteile und damit ein geringerer Milchpreis soll so vermieden werden. Die neu gegründete Organisation besteht nach eigenen Angaben aus 50 Organisationen und Unternehmen, die 95% der Schweizer Milchmenge produziert und verarbeitet. Initiator der BO Milch war der Schweizer Bauernverband (SBV).
Nach dem Ende der Milchkontingentierung in der Schweiz wurden zwischen Milcherzeugern und Molkereien Verträge abgeschlossen. Dabei wurde sich auf zwei verschiedene Auszahlungspreise geeinigt: Den A-Preis und den B-Preis. Der A-Preis gilt für 90% der höherwertigen Milchmenge und der B-Preis gilt für Übermengen und Trockenmilchprodukte (10% der Gesamtmilch). Ein Dilemma für die Schweizer Milchbauern ist jedoch, dass für den B-Preis nur 15 Cent ausbezahlt werden.
Auch die Milchindustrie begrüsst die neue Organisation. Sie will aber nicht, dass die BO Milch künftig die Preisverhandlungen führt oder die Preise festlegt, wie Markus Willimann, der Präsident der Vereinigung der Schweizerischen Milchindustrie sagte. Willimann verwies darauf, dass eine Annäherung der Schweizer Milchwirtschaft an das EU-Milchpreisniveau unerlässlich sei.
Siehe auch Schweiz: Nur 15 Cent für die Übermilch"