35 Cent - darunter geht es nicht in Europa!

Jedes Jahr, Ende Juni, laden die European Dairy Farmer (EDF) zum mehrtägigen Informationstausch. Ende Juni trafen sich 270 Milcherzeuger, Berater und Wissenschaftler, in Saluzzo (Norditalien). Dabei wurde auch die neue EDF-Produktionskostenanalyse vorgestellt.

2009 war ein Jahr, das den meisten Milchproduzenten noch lange im Gedächtnis bleiben dürfte. Noch niemals zuvor dürften sie solch einen Absturz der Milchpreise (von 40 Ct im Januar 2008 auf 24 Ct im Mai 2009) erlebt haben. Kein Wunder, dass die meisten Unternehmen denn auch rote Zahlen geschrieben haben. Im Durchschnitt mussten Europas Milcherzeuger 7,9 Cent pro Kilo Milch zusetzen. Nur 13 % der 280 Milchfarmer, die sich am EDF-Produktionskostenvergleich beteiligten, erreichten in Folge der katastrophalen Milchpreise ein positives Unternehmensergebnis. Weitere Ergebnisse der Auswertung:

  • Bezogen auf das Kilogramm Milch haben die europäischen Milchfarmer 33,9 Ct eingenommen. Demgegenüber standen 41,8 Ct/kg auf der Ausgabenseite (inkl. Vergütung aller Faktoransätze).
  • Auf die weltweite Finanzkrise und Marktentwicklung haben die Milcherzeuger mit einer Ausweitung der Milcherzeugung reagiert. Rund zwei Drittel der Milchfarmer stockten ihre Herden auf.
  • Die reinen Cash-Kosten, gemeint sind damit alle Aufwendungen die mittelbar beglichen werden müssen, lagen bei 26 Ct/kg.
  • Der kostendeckende Milchpreis (Break Even Point; Gesamtkosten (ohne Quote) inkl. Faktorentlohnung, abzgl. Nebenerlöse) ist auf 34,8 Ct/kg Milch angestiegen (die deutschen Milcherzeuger benötigen 32 Ct).
  • Negativ zu Buche geschlagen hat der starke Preisauftrieb der Betriebsmittelkosten. Vor allem der enorme Anstieg der Dünger- und Futtermittelpreise hat den Break Even Point weiter ansteigen lassen. Während der vergangenen vier Jahre hat sich die Gewinnschwelle um 5,1 Ct erhöht. Reichte 2005/06 noch ein Milcherlös von 27,2 Ct zur Kostendeckung aus, waren im Jahr 2008/09 schon 33,5 Ct erforderlich.
  • Die pro Kuh ermolkene Milchmenge ist im Auswertungsjahr leicht gesunken. Der Leistungsrückgang steht in engem Zusammenhang mit den steigenden Futterkosten. Viele Farmer verzichteten denn auch darauf, den letzten Liter Milch „herauszufüttern“.

  • Bezogen auf das Kilogramm Milch haben die europäischen Milchfarmer 33,9 Ct eingenommen. Demgegenüber standen 41,8 Ct/kg auf der Ausgabenseite (inkl. Vergütung aller Faktoransätze).
  • Auf die weltweite Finanzkrise und Marktentwicklung haben die Milcherzeuger mit einer Ausweitung der Milcherzeugung reagiert. Rund zwei Drittel der Milchfarmer stockten ihre Herden auf.
  • Die reinen Cash-Kosten, gemeint sind damit alle Aufwendungen die mittelbar beglichen werden müssen, lagen bei 26 Ct/kg.
  • Der kostendeckende Milchpreis (Break Even Point; Gesamtkosten (ohne Quote) inkl. Faktorentlohnung, abzgl. Nebenerlöse) ist auf 34,8 Ct/kg Milch angestiegen (die deutschen Milcherzeuger benötigen 32 Ct).
  • Negativ zu Buche geschlagen hat der starke Preisauftrieb der Betriebsmittelkosten. Vor allem der enorme Anstieg der Dünger- und Futtermittelpreise hat den Break Even Point weiter ansteigen lassen. Während der vergangenen vier Jahre hat sich die Gewinnschwelle um 5,1 Ct erhöht. Reichte 2005/06 noch ein Milcherlös von 27,2 Ct zur Kostendeckung aus, waren im Jahr 2008/09 schon 33,5 Ct erforderlich.
  • Die pro Kuh ermolkene Milchmenge ist im Auswertungsjahr leicht gesunken. Der Leistungsrückgang steht in engem Zusammenhang mit den steigenden Futterkosten. Viele Farmer verzichteten denn auch darauf, den letzten Liter Milch „herauszufüttern“.
edf_cop_2009.png

(Bildquelle: Elite Magazin)


Aufgefallen sind auch bei der aktuellen Auswertung wieder die enormen Unterschiede bei den Produktionskosten zwischen den Unternehmen. Während einige Farmer nur 1.500 € ausgaben, investierten andere bis zu 4.300 € pro Kuh. Die Auswertung belegt aber auch, dass hohe Kosten nicht zwangsläufig zu einem wirtschaftlich schlechteren Ergebnis führen müssen. Trägt der Aufwand zur Sicherung einer hohen Milchleistung bei (10.000 kg), kann eine solche High-Input Strategie durchaus gerechtfertigt sein.

Ausblick


Die Kosten und Einnahmen besser in Einklang bringen – das ist die große Herausforderung, der sich die Milchfarmer in Europa in Zukunft noch stärker als bisher schon stellen müssen. In einem zunehmend volatilen Markt muss es in Zeiten hoher Milchpreise gelingen, genügend Reserven zu bilden um in den Niedrigpreisphasen die Verluste kompensieren zu können.
weitere, ausführliche Infos zu diesem Thema finden Sie hier
Die European Dairy Farmers sind ein unabhängiger und unpolitischer Club für zukunftsorientierte Milcherzeuger aus ganz Europa. Der Club wurde im Jahr 1990 in Stoneleigh (England) gegründet, um das Austauschen von Wissen und Erfahrungen auf internationaler Ebene zu ermöglichen. Der Club hat etwa 355 Mitglieder: Landwirte und Berater. Er unterhält ein eigenes kleines Forschungsteam und wird von der DLG, dem vTI und verschiedenen Partnern aus dem Agribusiness unterstützt. Der EDF-Produktionskostenvergleich wird jährlich im Auftrag des EDF vom vTI in Braunschweig erstellt.