Maiszünsler

Mulchen reicht nicht mehr aus

Mit dem zunehmenden Auftreten des Maiszünslers steigen die Anforderungen an das Handling von Maisstroh. Die Ernterückstände müssen intensiv zerkleinert werden.

Das alleinige Mulchen des Maisstrohs reicht in Regionen, in denen der Zünsler gesichtet wurde, nicht mehr aus. Da der Maiszünsler nur in intakten Maisstängeln überlebt, ist es unbedingt notwendig, die Ernterückstände intensiv zu zerkleinern, um die Verrottung zu beschleunigen. Wichtig ist, dass die im unteren Stängelbereich nahe der Bodenoberfläche befindlichen Larven erfasst werden, denn nur so wird den Schädlingen die Nahrungsgrundlage entzogen. Eine derart tiefe, intensive Stoppelzerkleinerung wird mit auf dem Markt befindlichen Maisgebissen und Maispflückern bei der Ernte aber nicht erreicht.
Grundsätzlich stellen Körnermais und CCM deutlich höhere Anforderungen an das Mulchen als Silomais, da sich der Maiszünsler bei der späteren Ernte vermehrt im unteren Stängelbereich befindet und erheblich mehr Ernterückstände bearbeitet werden müssen.

Welches Gerät für welchen Zweck?

Schlegelmulcher sind sehr vielfältig einsetzbar. Insbesondere bei der pfluglosen Bestellung nach Körnermais oder CCM sind Schlegelmulcher mit Hammerschlegeln und Gegenschneiden die besten Geräte. Wird nach Silomais pfluglos bestellt, können auch Schlegelmulcher mit Y-Messer und Gebläseschaufeln sowie Sichelmulcher, die sich besonders durch ihre großen Arbeitsbreiten auszeichnen, eingesetzt werden.
Wird gepflügt, sind die Anforderungen generell deutlich geringer. Allerdings können vorbereitende Maßnahmen, insbesondere bei langen Maisstoppeln oder großen Maistrohmengen, das Pflügen erheblich vereinfachen und das Verrotten des untergepflügten Materials beschleunigen. Ähnliche Effekte können bei deutlich geringerer Zerkleinerungsintensität auch von der Schneidwalze erwartet werden. Für die Funktionssicherheit ist allerdings eine hohe Fahrgeschwindigkeit von mind. 15 km/h erforderlich. Bindige, feuchte Böden und zähe Erntereste begrenzen ebenfalls die Funktionssicherheit des Gerätes.

50 PS je Meter Arbeistbreite

Die intensive Zerkleinerung hat allerdings ihren Preis. Um auch für große Maisstrohmengen gewappnet zu sein, sollte etwa 40 bis 50 PS je m Arbeitsbreite an installierter Motorleistung bei Schlegelmulchern eingeplant werden. Für einen 2,8 m breiten Rotormulcher muss mit folgenden Kosten (inkl. MwSt., ohne Diesel) gerechnet werden:
  1. leichtes Mulchen (Silomais, 100 PS-Schlepper, 2,5 ha/h) bei 50 ha/Jahr: ca. 40 €/ha, bei 100 ha/Jahr: ca. 30 €/ha, bei 150 ha/Jahr: ca. 25 €/ha)
  2. schweres Mulchen (z.B. CCM, 150 PS-Schlepper, 2 ha/h) bei 50 ha/Jahr: ca. 50 €/ha, bei 100 ha/Jahr: ca. 40 €/ha, bei 150 ha/Jahr: ca. 35 €/ha).

  1. leichtes Mulchen (Silomais, 100 PS-Schlepper, 2,5 ha/h) bei 50 ha/Jahr: ca. 40 €/ha, bei 100 ha/Jahr: ca. 30 €/ha, bei 150 ha/Jahr: ca. 25 €/ha)
  2. schweres Mulchen (z.B. CCM, 150 PS-Schlepper, 2 ha/h) bei 50 ha/Jahr: ca. 50 €/ha, bei 100 ha/Jahr: ca. 40 €/ha, bei 150 ha/Jahr: ca. 35 €/ha).

Es ist also zu überlegen, ob eine einzelbetriebliche Mechanisierung Sinn macht oder ob nicht preiswerter über den Lohnunternehmer oder Maschinenring Arbeitskraft und Flächenleistung zugekauft werden.
Quelle: Dr. Norbert Uppenkamp, LWK NRW