Grünlandmanagement

Mit Weißklee Stickstoff einsparen

Der Leguminosenanteil, sowie eine gezielte Stickstoffdünung spielen bei der Grünlandbewirtschaftung eine zentrale Rolle. Nur so lassen sich Grassilagen mit hohen Rohproteingehalten erzeugen. Im Rahmen einer Studie am LAZBW Aulendorf wurden die Effekte von Weiß- und Rotklee sowie Luzerne in Ansaatmischungen untersucht. Die Auswirkung verschiedener Düngungsintensitäten von Stickstoff wurde dabei ebenfalls erfasst.

Leguminosenanteile von 10 bis 20 % sollten in Grünlandbeständen angestrebt werden. In der Praxis sieht das oft jedoch anders aus, hier sind die Anteile von Weißklee und Co. vielerorts verschwindend gering. Im Hinblick auf den Rohproteingehalt liegt somit noch viel ungenutztes Potenzial vor. Grundsätzlich werden Eiweißerträge von folgenden Faktoren beeinflusst:

  • Nutzungsart und Erntezeitpunkt: Mit zunehmendem Pflanzenalter steigt der Anteil der Gerüstsubstanzen, gleichzeitig gehen Energie- und Rohproteingehalte zurück. Angestrebt werden Rohproteingehalte von über 15 %, bei Rohfaserwerten von unter 24 %. In den untersuchten Proben des Versuchs wurde deutlich, dass einige Proben zwar den Rohfasergehalt unterschritten haben, aber die Rohproteinwerte trotzdem nicht die Zielgröße erreichen konnten. Ursache hierfür können unterdurchschnittliche Rohproteingehalte, aber auch spezifische Abbauprozesse bei der Futterkonservierung zum Zeitpunkt des Schnittes sein. Des Weiteren zeigte sich in den Versuchen des LAZBW, dass der Rohproteingehalt unabhängig von der Düngung in den ersten Aufwüchsen stets geringer war als in den Folgeaufwüchsen.
  • Pflanzenbestand: Für hohe Eiweißerträge ist die Zusammensetzung des Pflanzenbestandes von entscheidender Bedeutung, besonders wichtig ist der Leguminosenanteil. Anzustreben ist ein Gräseranteil von 60 bis 80 % (Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe), daneben sollten 10 bis 20 % Futterkräuter und 10 bis 20 % Leguminosen im Bestand zu finden sein.
  • Dünung: Eine standortangepasste Nährstoffversorgung ist für energie- und eiweißreiche Aufwüchse unerlässlich. Die Stickstoffdüngung sorgt für Mengenertrag, außerdem fördern hohe N-Gaben den Gräseranteil. Jedoch ist zu beachten, dass gleichzeitig der Leguminosenanteil sinkt. Phosphor- und Kaildünung fördern hingegen das Leguminosenwachstum. Die Versuche am LAZBW in Aulendorf belegten ebenfalls, dass der Trockenmasseertrag mit zunehmender N-Dünung steigt und so neben dem Kleeanteil auch die Rohproteinerträge veränderte. Des Weiteren wurde deutlich, dass Bestände mit Weißklee sowohl mehr Trockenmasse als auch mehr Rohprotein pro Hektar lieferten.

  • Nutzungsart und Erntezeitpunkt: Mit zunehmendem Pflanzenalter steigt der Anteil der Gerüstsubstanzen, gleichzeitig gehen Energie- und Rohproteingehalte zurück. Angestrebt werden Rohproteingehalte von über 15 %, bei Rohfaserwerten von unter 24 %. In den untersuchten Proben des Versuchs wurde deutlich, dass einige Proben zwar den Rohfasergehalt unterschritten haben, aber die Rohproteinwerte trotzdem nicht die Zielgröße erreichen konnten. Ursache hierfür können unterdurchschnittliche Rohproteingehalte, aber auch spezifische Abbauprozesse bei der Futterkonservierung zum Zeitpunkt des Schnittes sein. Des Weiteren zeigte sich in den Versuchen des LAZBW, dass der Rohproteingehalt unabhängig von der Düngung in den ersten Aufwüchsen stets geringer war als in den Folgeaufwüchsen.
  • Pflanzenbestand: Für hohe Eiweißerträge ist die Zusammensetzung des Pflanzenbestandes von entscheidender Bedeutung, besonders wichtig ist der Leguminosenanteil. Anzustreben ist ein Gräseranteil von 60 bis 80 % (Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe), daneben sollten 10 bis 20 % Futterkräuter und 10 bis 20 % Leguminosen im Bestand zu finden sein.
  • Dünung: Eine standortangepasste Nährstoffversorgung ist für energie- und eiweißreiche Aufwüchse unerlässlich. Die Stickstoffdüngung sorgt für Mengenertrag, außerdem fördern hohe N-Gaben den Gräseranteil. Jedoch ist zu beachten, dass gleichzeitig der Leguminosenanteil sinkt. Phosphor- und Kaildünung fördern hingegen das Leguminosenwachstum. Die Versuche am LAZBW in Aulendorf belegten ebenfalls, dass der Trockenmasseertrag mit zunehmender N-Dünung steigt und so neben dem Kleeanteil auch die Rohproteinerträge veränderte. Des Weiteren wurde deutlich, dass Bestände mit Weißklee sowohl mehr Trockenmasse als auch mehr Rohprotein pro Hektar lieferten.

Die Mischung macht´s!
  • Mischungen bringen meist höhere Erträge und sorgen für eine bessere Ertragsstabilität als Einzelarten.
  • Mischungen sind gegenüber Einwanderung von Unkräutern stabiler als Reinbestände.

  • Mischungen bringen meist höhere Erträge und sorgen für eine bessere Ertragsstabilität als Einzelarten.
  • Mischungen sind gegenüber Einwanderung von Unkräutern stabiler als Reinbestände.

Es lohnt sich also, gerade mit Blick auf den Eiweißertrag, in Mischungen zu investieren. Dabei sind sowohl die Ansaatmenge von Weißklee als auch die Höhe der Stickstoffdünung von Bedeutung. In den Versuchen zeigte sich aber, dass sich eine Erhöhung der Saatmenge von 3,0 auf 6,0 kg/ha nicht lohnt. Eine Stickstoffdünung in Höhe von 100 kg N/ha hatte im Vergleich zu Parzellen ohne N-Dünung keine positiven Effekte auf den Rohproteingehalt, sie erhöhte aber den Trockenmasseertrag und somit die geerntete Eiweißmenge.
 

Varianten

TM - Ertrag dt/ha

RP-Ertrag dt/ha

Klee-Anteil %

Nullparzelle

100,0

18,9

34,2

Nachsaat WKL + 0 kg N

106,2

19,2

25,6

Nachsaat WKL + 120 kg N

117,7

21,6

19,7

Nachsaat WKL + 240 kg N

118,9

20,2

31,7

Nachsaat WKL + 360 kg N

119,7

20,7

19,2

Nachsaat WKL + 480 kg N

122,2

22,3

16,1

Daraus resultiert: Die Eiweißerträge lassen sich zwar bis zu einer gewissen Grenze durch zunehmende Stickstoffdünung erhöhen, jedoch lässt sich dasselbe auch mit einem erhöhten Leguminosenanteil im Bestand erreichen.

Ökologische und ökonomische Vorteile durch Leguminosen

Leguminosen weisen durch Stickstoffbindung und Bodenverbesserung ökologische Vorteile auf. Des Weiteren schaffen sie durch einen geringeren Mineraldüngeraufwand ökonomische Vorteile. Sie werden zudem meist gerne gefressen und verbessern somit den Futterwert. Zur Artengruppe der Leguminosen zählen neben Weiß- und Rotklee auch Hornklee, Wundklee, Esparsette sowie Vogel- und Zaunwicke. Diese Arten nehmen allerdings bei intensiver Nutzung nur geringe Anteile im Bestand ein. Für die wirtschaftliche Nutzung kommen im Prinzip nur Weißklee, Rotklee und Luzerne in Frage. Weißklee hat dabei entscheidende Vorteile:
  • Weißklee altert langsamer als beispielsweise Gräser und verliert somit bei verzögerter Nutzung weniger rasch an Futterwert.
  • Weißklee toleriert eine intensive Nutzung! Häufige Schnitte und Weidenutzung sind hier unproblematisch, Luzerne und Rotklee hingegen haben nach drei Schnitten ihr Optimum erreicht.
  • Weißklee bindet Stickstoff durch Knöllchenbakterien! Je Prozent Weißklee werden 3,0 bis 4,5 kg Luftstickstoff gebunden.
  • Weißklee ist mineralstoffreich, gut verdaulich und steigert dadurch die Futteraufnahme.
  • Weißklee kann sich in Grünlandbeständen durch seine oberirdischen Kriechtriebe rasch vermehren. Diese Triebe verzweigen sich sehr stark und können so rasch in Bestandslücken einwachsen.
  • Bereits 15 bis 20 % Weißklee im Bestand reichen aus, um Ertrag und Futterwert des Grünlandes bei minimalem Aufwand oder gar ganz ohne Stickstoffdünger nachhaltig zu verbessern.
  • Damit der Stickstoff aus der Arbeit der Knöllchenbakterien genutzt werden kann, sollte ein Anteil von 60 % an wertvollen Futtergräsern nicht unterschritten werden.
  • Weißklee kann in nahezu allen Ansaatmischungen verwendet werden. Er entwickelt sich nach der Aussaat schnell und meist konkurrenzschwach. Hohe Saatstärken von über 3,0 kg/ha sind allerdings wegen der starken Unterdrückung und der Fähigkeit zur schnellen Ausbreitung unnötig. 

  • Weißklee altert langsamer als beispielsweise Gräser und verliert somit bei verzögerter Nutzung weniger rasch an Futterwert.
  • Weißklee toleriert eine intensive Nutzung! Häufige Schnitte und Weidenutzung sind hier unproblematisch, Luzerne und Rotklee hingegen haben nach drei Schnitten ihr Optimum erreicht.
  • Weißklee bindet Stickstoff durch Knöllchenbakterien! Je Prozent Weißklee werden 3,0 bis 4,5 kg Luftstickstoff gebunden.
  • Weißklee ist mineralstoffreich, gut verdaulich und steigert dadurch die Futteraufnahme.
  • Weißklee kann sich in Grünlandbeständen durch seine oberirdischen Kriechtriebe rasch vermehren. Diese Triebe verzweigen sich sehr stark und können so rasch in Bestandslücken einwachsen.
  • Bereits 15 bis 20 % Weißklee im Bestand reichen aus, um Ertrag und Futterwert des Grünlandes bei minimalem Aufwand oder gar ganz ohne Stickstoffdünger nachhaltig zu verbessern.
  • Damit der Stickstoff aus der Arbeit der Knöllchenbakterien genutzt werden kann, sollte ein Anteil von 60 % an wertvollen Futtergräsern nicht unterschritten werden.
  • Weißklee kann in nahezu allen Ansaatmischungen verwendet werden. Er entwickelt sich nach der Aussaat schnell und meist konkurrenzschwach. Hohe Saatstärken von über 3,0 kg/ha sind allerdings wegen der starken Unterdrückung und der Fähigkeit zur schnellen Ausbreitung unnötig. 

Die Etablierung sowie die Aufrechterhaltung eines wirksamen Weißkleebestandes ist oft schwierig. Standorteigenschaften, Konkurrenz im Bestand und das Grünlandmanagement selbst haben Einfluss auf die Entwicklung. Weißklee ist sehr lichtbedürftig und muss daher mindestens drei- bis viermal genutzt werden. Wird Grünland extensiviert oder nur verhalten mit Stickstoff gedüngt, nimmt Weißklee schnell Ertragsanteile von über 40 % ein und seine Vorteile verkehren sich ins Gegenteil.

Rotklee und Luzerne bei extensiver Nutzung

Die Ansaat von Rotklee ist zwar meist erfolgreich, allerdings überdauert er nicht lange. Ursache ist, dass es meist nur Saatgut des eher kurzlebigen Ackerrotklees zu kaufen gibt. Ausdauernd wäre nur der sogenannte Mattenklee, dieser ist aber nur schwer erhältlich. Die Luzerne wird als „Königin der Futterpflanzen“ bezeichnet, sie punktete im Versuch mit einer guten Futterqualität und den höchsten Rohproteingehalten. Allerdings ist sie, genauso wie Rotklee, empfindlich gegenüber Beweidung, intensiver Nutzung und einem tiefen Schnitt. Durch ihre tiefreichende Pfahlwurzel ist sie sehr trockenheitsresistent und liefert auch in niederschlagsarmen Jahren gute Erträge. Sollen Luzerne und Rotklee länger im Bestand überdauern, müssen sie mindestens einmal jährlich blühen und dürfen nur verhalten gedüngt werden.  

 
Quelle: Prof. Dr. Martin Elsäßer und Sylvia Engel, LAZBW Aulendorf (Wochenblatt-Magazin)