Mastitis kostet 7.200 €

Einbußen in der Milch-, Fett- und Eiweißproduktion durch eine Euterentzündung kosten einen Milchviehbetrieb mit 100 Kühen jährlich 7.268 €. Schon eine subklinische Infektion (Zellzahl >200.000/ml) führt zu Produktionsverlusten von 0,3 bis 0,6 kg pro Kuh und Tag.

Euterentzündungen kosten jeden Milchviehhalter jährlich eine Menge Geld. Der finanzielle Schaden entsteht durch Produktionsverlust, Medikamenteneinsatz, Tierarztkosten, schlechtere Fruchtbarkeit und die Extraarbeit, die man in die Betreuung eines Mastitis-kranken Tieres steckt.
In einer niederländischen Analyse wurden kürzlich die finanziellen Folgen für verschiedene Bakterien berechnet: So kostet eine Staph.Aureus-Infektion beispielsweise 3.850 €, die besser behandelbaren Infektionen mit Strept. Uberis bzw. Strept. Dysgalactiae jährlich rund 1.150 bzw. 1.000 € und E.Coli rund 1.200 €. Ab einer Zellzahl von 200.000/ml geben Färsen bis zu 0,3 kg, höher laktierende Kühe ab der 2. Laktation bis zu 0,6 kg weniger Milch pro Tag. Je höher die Zellzahl, desto größer der Verlust. Ausgewertet wurden die Daten aus 43.362 Laktationen von 39.512 Milchkühen.
Außerdem stellten die Untersucher fest, dass das Einsparen von Trockenstellern (selektives Trockenstellen) oftmals keine finanzielle Vorteile mit sich bringt. Die Kosten für den Trockensteller werden meist nicht durch eine höhere Leistung, sondern durch eine bessere Eutergesundheit gedeckt. Dennoch bieten die Antibiotika kein Rundum Sorglospaket". Eine vorbeugende antibiotische Behandlung zu Beginn der melkfreien Phase mindert vorallem das Risiko einer Streptokokken-Infektion, beugt jedoch nicht E.Coli-Infektionen vor.
Der Effekt von Zitzenversieglern ist nach den Erkenntnissen der Studie vernachlässigbar. Zitzenversieglern seien zwar gut für die Eutergesundheit, verursachten aber auch höhere Kosten.