Und dann ist der Strom weg…

Gerade auf hochtechnisierten Milchkuhbetrieben wächst die Sorge vor einem längeren Stromausfall. Im Notfall braucht man Notstrom. Christof Seibel ist Geschäftsführer von Arotan Generatoren, einem Unternehmen, welches speziell Notstromaggregatoren für die Landwirtschaft vertreibt. 

Die Sorge vor einem temporären Stromausfall wächst. Bekommt man jetzt noch kurzfristig Notstromaggregatoren?

Christof Seibel:  Wir haben täglich mit Kunden zu tun, die sich gegen einen Stromausfall wappnen wollen, der Bedarf steigt enorm. Das macht sich auch in den Preisen bemerkbar. Die sind im letzten Jahr im Schnitt um 15 % gestiegen. Wir beziehen unsere Aggregate zu 50 % aus Asien und 50 % aus Europa. Aber die Lieferzeiten sind für beide Regionen aktuell sehr hoch. Die Wartezeiten liegen für preis­günstige stationäre oder zapfwellengetriebene Aggregate zwischen drei bis neun Monaten. ­Wir haben aber auch einen lokalen Hersteller, welcher ­innerhalb von sechs bis acht Wochen Geräte mit einer Leistung von 20 bis 100 kVA liefern kann. Es lohnt sich also, bei Lieferanten nochmal ­nachzufragen, was kurzfristig möglich ist.

Was sollten denn die Betriebe bedenken, die bereits ein Notstromaggregat auf dem Betrieb haben?

Christof Seibel: Stationäre Geräte mit einem ­eigenen Motor müssen alle vier bis sechs ­Wochen laufen, um langfristig zu funktionieren. Zapfwellengetriebene Generatoren müssen das nicht. Ich rate aber den Milchkuhbetrieben, den Melkstand routinemäßig einmal im Monat über das Notstromaggregat zu betreiben. Dadurch ist im Notfall klar, wie es geht und die Kühe ­gewöhnen sich an die neuen Geräusche. Die Versorgung mit Notstrom sollte am Melkroboter unterbrechungsfrei erfolgen. Spezielle Technik wie „USV-Geräte“ machen das möglich. ­Landwirte mit einem Dieselgenerator sollten für den Ernstfall 200 bis 500 l Diesel vorrätig halten.