In dieser Milchwoche:
- Milchpreise 2023: Was bringt Haltungsform 3?
- Von der USA bis China – was passiert auf dem Weltmarkt?
- Deutschland: Milchmenge nimmt stärker ab
- Rohstoffmarkt: Preise nehmen zu!
Milchpreise: Rückgang gegenüber Rekordjahr
2023 haben Milcherzeuger laut Berechnungen der
AMI durchschnittlich
45,85 Cent/kg für ihre Milch bekommen. Das sind acht Cent weniger als im Rekordjahr 2022! Für 2024 rechnet die AMI mit einem durchschnittlichen...
In dieser Milchwoche:
- Milchpreise 2023: Was bringt Haltungsform 3?
- Von der USA bis China – was passiert auf dem Weltmarkt?
- Deutschland: Milchmenge nimmt stärker ab
- Rohstoffmarkt: Preise nehmen zu!
Milchpreise: Rückgang gegenüber Rekordjahr
2023 haben Milcherzeuger laut Berechnungen der
AMI durchschnittlich
45,85 Cent/kg für ihre Milch bekommen. Das sind acht Cent weniger als im Rekordjahr 2022! Für 2024 rechnet die AMI mit einem durchschnittlichen Milchpreis zwischen 45 und 48 Cent/kg. Grund dafür ist die bisher stabile Marktentwicklung.
Hier einen Cent für die Weide, dort drei Cent für zusätzlichen Kuhkomfort.
Dr. Kerstin Keunecke, Marktexpertin Milch und Milchprodukte
Doch so einfach lassen sich die Milchpreise nicht mehr auf einen Durchschnittspreis reduzieren. Denn Zuschläge für Haltungsformen oder gentechnikfreie Fütterung verzerren den Vergleich. „Hier ein Cent für die Weide, dort drei Cent für zusätzlichen Kuhkomfort“, erklärt Dr. Kerstin Keunecke, Marktexpertin für Milch und Milchprodukte, in einem aktuellen Marktbericht. Die AMI hat deshalb für die letzten drei Jahre einmal aufgeschlüsselt, was für die verschiedenen Milcharten bezahlt wurde.
6 Cent mehr für Haltungsform 3
- konventionell: 2023 lag der Schnitt bei 42,41 Cent/kg.
- gentechnikfrei: Für GVO-freie Milch wurden durchschnittlich 46,63 Cent/kg gezahlt.
- Haltungsform 3: Milcherzeuger, die nach Haltungsform 3 produzierten, erhielten durchschnittlich 48,64 Cent/kg (Angaben von 6 Molkereien aus 2023, Zuschläge für Tierschutzlabel Einstiegsstufe, QM++, DLG-Silber oder Pro Weideland). Insgesamt macht Milch der Haltungsform 3 rund 7 % der Milch im AMI-Milchpreisvergleich aus. In diesem Jahr ist die Menge laut AMI bereits auf 10 % gestiegen, da einige Molkereien die Haltungsformen 3 und 4 neu eingeführt haben.
Milchmenge weltweit: Von USA bis China - wo bricht Milch weg?
950 Millionen Tonnen Milch wurden 2023 weltweit produziert. Das ist ein moderates Wachstum von 12 Millionen Tonnen (1,3%) gegenüber 2022, wie Gérad You auf der diesjährigen Idele-Konferenz in Paris präsentierte.
Vor allem zu Beginn des Jahres 2023 gab es ein Überangebot an Milch auf dem Weltmarkt. Zusammen mit den steigenden Rohstoffpreisen und der weltweiten Inflation, die den Konsum in den einzelnen Ländern dämpfte, führte dies zu einem deutlichen Rückgang der Preise für alle Rohstoffe in allen Regionen. In den letzten Monaten des Jahres 2023 war eine Abschwächung des Angebots zu beobachten, was zu einer Annäherung von Angebot und Nachfrage führte, wenn auch auf niedrigerem Niveau.
Auf globaler Ebene haben sich die Märkte 2024 stabilisiert und dank der gestiegenen Exportnachfrage aus Regionen wie Asien, dem Nahen Osten und Nordafrika einen Boden gefunden. Das deutet auf eine ausreichende Stützung der Milchpreise für das gesamte Jahr 2024 hin!
Mehr Details zur weltweiten Milchproduktion:
Wo wird Milch zukünftig produziert?
Milchmenge nimmt stärker ab
Die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) meldet einen anhaltenden Rückgang der nationalen Milchanlieferung. In der 31. Kalenderwoche sank die Anlieferung gegenüber der Vorwoche um 0,7 %. Die Vorjahreslinie wurde um 0,9 % verfehlt. Dieser saisonale Effekt ist bereits seit einigen Wochen zu beobachten. Dennoch liegt die gesamte Milchanlieferung in diesem Jahr bisher nahezu auf Vorjahresniveau.
Rohstoffpreise nehmen zu!
Sowohl auf dem Butter als auch auf dem Pulvermarkt gab es diese Woche Aufschwung.
- Butter: Abgepackte Markenbutter (250 g) notiert bei guter Nachfrage in einer Spanne von 7,00 - 7,20 €/kg. (Vorwoche: 6,89 - 7,20 €/kg). Die Preisspanne für lose Markenbutter (25 kg) hat sich am unteren und oberen Ende um jeweils 30 Cent auf 7,30 - 7,40 €/kg ausgeweitet (Vorwoche: 7,00 - 7,05 €/kg).
- Magermilchpulver: Trotz Urlaubszeit und verhaltener Nachfrage steigen die Preise für Ware in Futter- und Lebensmittelqualität um 20 bis 50 €/t (siehe Grafik).
Der Strukturwandel nimmt wieder an Fahrt auf. Erstmals wurden weniger als 50.0000 Milchkuhbetriebe gezählt. Auch die Anzahl der Milchkühe ist weiter rückläufig.