Milchwoche: Spotmilchpreise über 60 Cent!

Das Niveau gab es lange nicht mehr!

Ende August haben die Spotmilchpreise in Deutschland nach DCA-Angaben die 60-Cent-Marke überschritten. In Süddeutschland liegen sie mit 63,5 €/100 kg leicht über dem norddeutschen Niveau von 60,50 €/100 kg.

Der steile Anstieg der Spotmilchpreise ist ein klares Anzeichen dafür: Rohmilch ist knapp. Durch die Hitze und die Ausbreitung des Blauzungenvirus geht die Milchmenge derzeit steil abwärts. Hinzu kommt, dass auch die Inhaltsstoffe niedriger sind.

Weiter weniger Milch durch Hitze und Blauzunge

Die Molkereien erfassen Mitte August in der 33. Kalenderwoche durchschnittlich 1,6 % weniger Milch. Die Niveaus der letzten vier Jahre wurden unterschritten.

In der Summe von Januar bis Mitte August haben die deutschen Molkereien nahezu die gleiche Menge an Rohstoff erfasst wie im Vorjahreszeitraum.

Spotmilchpreise über 60 Cent – ziehen die Milchpreise nach?

Die Spotmilchpreise spiegeln die Verfügbarkeit von Milch am Markt wider. Kurzfristige Verträge machen diese Preise sehr volatil (mehr dazu hier: Zum Einfluss der Spotmilchpreise).

Wichtig für die Entwicklung der Milcherzeugerpreise ist daher nicht der Blick auf die Spotmilchpreise sondern die Bewegung auf den Rohstoffmärkten. Insbesondere die Entwicklung der Preise für Butter und Magermilchpulver gelten als gute Indikatoren. Und es sieht gut aus: Beide Produkte werden zu höheren Preisen gehandelt.

• Magermilchpulver: Die Preise für Pulver in Futter- sowie Lebensmittelqualität steigen im Durchschnitt um 50 bis 75 €/t an (siehe Grafik). Die Belebung sei zum einen auf die zunehmende Nervosität über die Folgen der Blauzungenkrankheit und zum anderen auf das Ende der Ferienzeit zurückzuführen, berichtet Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin des ZMB.
• Butter: Die Preise für geformte Markenbutter (250 g) sind bei sehr guter Nachfrage auf eine Spanne von 7,5 - 7,45 €/kg gestiegen (Vorwoche: 7,00 - 7,20 €/kg). Lose Markenbutter wird mit 7,65 - 7,95 €/kg ebenfalls höher notiert. Das sind 25 Cent mehr am unteren und 45 Cent mehr am oberen Ende der Preisspanne als in der Vorwoche.

Quellen: u.a. AMI, ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, Rabobank, DCA, Trigona Dairy Trade,