Zu Beginn von 2022 kannte der Markt nur eine Richtung: steil aufwärts. Die Marktindikatoren prognostizierten Milchpreise mit der „5“ vorne. So titelte die Milchwoche am Freitag vor einem Jahr beinahe ungläubig: „
Milchpreise über 50 Cent?“ Im Laufe des Jahres wurde diese Marke jedoch geknackt, bei einigen Erzeugern zogen die Milchpreise sogar über die 60 Cent.
Wieder die 3 vorne
Riskiert man jetzt einen Blick auf die Marktindikatoren könnten die Milchpreise dieses Jahr wieder...
Zu Beginn von 2022 kannte der Markt nur eine Richtung: steil aufwärts. Die Marktindikatoren prognostizierten Milchpreise mit der „5“ vorne. So titelte die Milchwoche am Freitag vor einem Jahr beinahe ungläubig: „
Milchpreise über 50 Cent?“ Im Laufe des Jahres wurde diese Marke jedoch geknackt, bei einigen Erzeugern zogen die Milchpreise sogar über die 60 Cent.
Wieder die 3 vorne
Riskiert man jetzt einen Blick auf die Marktindikatoren könnten die Milchpreise dieses Jahr wieder die „3“ vorne stehen haben. Das IG-Milchbarometer sinkt Ende Januar um 5 Cent auf 37,7 Cent/kg. Der ife-Rohstoffwert liegt im Januar noch bei 44,8 Cent/kg. Durch die jüngsten Preiskorrekturen für Butter dürfte der Indikator im Februar aber ebenfalls unter die 40 Cent-Marke rutschen. Mit den geringeren Erlösen können die Molkereien das hohe Auszahlungsniveau an ihre Landwirte nicht halten. Erste Milchpreise wurden bereits deutlich gesenkt.
Der Trend geht steil abwärts, während die Milchmenge weiter steigt. Schaut man sich die Entwicklung in Deutschland an, zeigt sich aber, dass 2022 nicht in allen Bundesländern mehr Milch produziert wurde.
Regionale Unterschiede bei der Milchmenge
Insgesamt wurde in Deutschland 2022 laut Erhebungen des BLE 31 Millionen Tonnen Milch von inländischen Erzeugern an deutsche Molkereien geliefert. Das ist ein Rückgang der Milchmenge von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die starken Rückgänge zu Beginn des Jahres, konnten durch den Zuwachs zum Ende 2022 nur bedingt ausgeglichen werden.
Die einzigen Bundesländer mit einem prozentualen Zuwachs der Anlieferungen von konventioneller Milch waren Niedersachsen mit 1,4 % und Nordrhein-Westfalen mit 0,9 %. In Thüringen zeigte sich der größte prozentuale Rückgang der Milchmengen mit -4,7 %. Dafür stieg in diesem Bundesland der Anteil biologisch erzeugter Milch erheblich.
Von zu wenig Milch zum Überschuss
Gab es zu Beginn des letzten Jahres noch zu wenig Milch am Markt, liegt die Menge derzeit ganze 2,9 % oberhalb des Vorjahresniveaus. Laut Schnellberichterstattung der ZMB stieg in der fünften Kalenderwoche die Milchmenge im Vergleich zur Vorwoche um 0,4 %.
Wird die Menge die Erwartungen überschreiten? Wir glauben ja.
Rik Loeters, Trigona Dairy Trade
Spotmilchpreise geben etwas nach
Durch das gute Milchangebot haben sich die Spotmilchpreise zuletzt wieder schwächer entwickelt. Im Bundesschnitt fiel der Spotpreis nach DCA-Berichterstattung auf 37,00 €/100 kg. Im Süden hielten die Preise ihr Niveau der Vorwoche mit 38,50 €/100 kg. Im Norden Deutschlands fiel der Preis um 50 Cent auf 35,50 €/100 kg.
Spotpreise sind diese Woche gesunken und viel Milch verfügbar.
Rik Loeters, Trigona Dairy Trade
Pulver: positive Stimmung und hohe Kaufbereitschaft
In der sechsten Kalenderwoche gingen die Preise für Magermilchpulver in Futter- und Lebensmittelqualität nochmals aufwärts. Im Mittel stieg der Preis für Futtermittelware um 60 € auf 2.385 €/t. Für Ware in Lebensmittelqualität wurde im Schnitt mit 2.550 €/t fünfzig Euro mehr gezahlt als noch in der Vorwoche. Das zeigt die aktuelle Preisermittlung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V.
Die niedrigsten Preise sind inzwischen aus dem Markt verschwunden.
Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB
Die Käufer haben ihre abwartende Haltung abgelegt und seien wieder stärker in den Markt zurück gekommen, beschreibt Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB, in einem aktuellen Marktbericht das Geschehen. Die niedrigsten Preise seien inzwischen aus dem Markt verschwunden, jedoch bewegen sich die Erlöse noch in einer breiten Spanne.
Preis für Butter weiter runter korrigiert
Nach den Preisverhandlungen zwischen Molkereien und Handel ist der Preis für abgepackte Butter in der siebten Kalenderwoche nochmals nach unten korrigiert worden. Das geht aus den amtlichen Notierungen der Süddeutschen Butter und Käse-Börse e.V. Kempten hervor. Der Preis für das 250 g-Päckchen fiel am unteren Ende der Preisspanne um 7 Cent, am oberen Ende um 16 Cent auf ein Niveau von 4,98 – 5,24 €/kg.
Die Preise für Blockbutter (25 kg) sind dafür ein gutes Stück nach oben geklettert auf eine Spanne von 4,32- 4,80 €/kg. Es wird über eine sehr gute Nachfrage berichtet.
Die aktuellen Schlagzeilen:
Quelle: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board, ZuivelNL
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