Die aktuellen Schlagzeilen:
Milchpreise im Höhenflug
Kein Kurswechsel in Sicht: im Juli erreichen die Erzeugerpreise für konventionelle Kuhmilch laut Schätzungen der
AMI ein neues Rekordniveau von im Bundesschnitt 55,1 €/kg. Damit machten die Milchpreise den größten Sprung, seit der Entwicklung ab Herbst 2021.
Mit einer Trendumkehr ist zunächst nicht zu rechnen. „Erste Molkereien haben eine Nullrunde für August und September angekündigt“, gibt Dr. Kerstin Keunecke, AMI-Milchmarktexpertin, jedoch zu bedenken. Das bedeutet, dass der Anstieg der Erzeugerpreise in den kommenden Monaten vermutlich an Fahrt verlieren dürfte. „Dass Molkereien ihre Auszahlungsleistung zurücknehmen werden, ist kurzfristig nicht zu erwarten“, so Keunecke.
Schere zu Bio-Milch weiter verkleinert
Die Auszahlungspreise für ökologisch erzeugte Milch liegen nach Schätzungen der AMI im Juli bei 57,8 Cent/kg. Das ist ein Zuwachs von 1,3 Cent im Vergleich zum Vormonat. Zum Herbst hin stehen die saisonalen Zuschläge an, weshalb sich die Erzeugerpreise nochmals erhöhen dürften. Die Differenz zu den konventionellen Milchpreisen verkleinerte sich allerdings auf 2,7 Cent. Im Juni lag die Differenz noch bei 4,3 Cent.
Große Unterschiede in den Bundesländern
Zwischen den Bundesländern liegt die Spanne der Erzeugerpreise für konventionelle Milch bei 5,2 Cent/kg. In Norddeutschland werden mit 58 Cent/kg die höchsten Milchpreise gezahlt, während in Bayern der Schnitt mit 52,8 Cent/kg am geringsten im Vergleich mit den anderen Bundesländern ist.
Für biologisch erzeugte Milch liegt die Spanne zwischen den Erzeugerpreisen zwischen den Bundesländern bei 6,4 Cent. In Schleswig-Holstein liegt der Auszahlungspreis bei durchschnittlich 63 Cent/kg. Das Bundesland führt die Liste an. Das Schlusslicht bildet Nordrhein-Westfalen mit im Durchschnitt 56,6 Cent/kg.
Mit einem neuen Risikomodell soll es Milcherzeugern zukünftig möglich sein, ihre Gewinnmarge auch bei steigenden Produktionskosten abzusichern.
Milchmenge weiter gesunken
Die heißen Temperaturen sorgen für einen weiteren Rückgang der Milchmengen in Deutschland. In der 33. Kalenderwoche verzeichnen die Molkereien 0,9 % weniger Milch im Vergleich zur Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde um 0,3 % leicht überschritten. In Frankreich bewegt sich die Milchmenge derzeit 2,3 % unterhalb des Vorjahresniveaus.
Rohstoffmarkt: Vorsichtiges agieren und Unsicherheiten
Nach dem ruhigen Sommer nehmen die Geschäfte an den Rohstoffmärkten wieder an Fahrt auf. Die Preise legten bedingt durch die leicht erhöhte Nachfrage bei zeitgleich knapper Menge zu.
- Magermilchpulver: Die Preise für Magermilchpulver haben sich stabilisiert. In der 34. Kalenderwoche kletterten die Preise für Pulver sowohl in Futter- als auch in Lebensmittelqualität um 50 € in die Höhe. Die Tendenzen werden von der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. als fester und belebter beschrieben. Der Markt ist allerdings weiterhin geprägt von Unsicherheiten (Gas- und Stromkosten, Dürre und Grundfutterernten, unsichere Preisentwicklung und Inflation).
Nach einer kurzfristigen Belebung in der Vorwoche [..] haben die zahlreichen Ungewissheiten wieder zu einer mehr abwartenden Haltung der Marktteilnehmer beigetragen.
Karin Pötzsch, ZMB
- Butter: Während die Preise für abgepackte Butter (250 g) kontraktbedingt ihr Preisniveau der letzten Wochen weiter fortschreiben, steigt die Notierung für Blockbutter (25 kg) durch einen belebten Markt in die Höhe. Im unteren Preissegment kletterte die Notierung um 5 Cent auf 6,95 € pro Kilogramm, im oberen Preissegment um 7 Cent auf 7,05 €/kg. Auch bei der abgepackten Butter wird von einer lebhaften Nachfrage gesprochen.
- Käse: Laut amtlicher Preisnotierung für Schnittkäse in Hannover verbleiben die Notierung bei einer festen Marktsituation unverändert auf dem Niveau der Vorwoche.
Quelle: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board