Butter: Starker Preiseinbruch im Februar
Der Preis für Butter ist nach Neuverhandlungen zwischen dem Handel und den Molkereien zu Beginn des Februars deutlich abgerutscht. Das geht aus den aktuellen Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. Kempten hervor. Die Spanne verringerte sich im unteren und oberen Preissegment um 2,20 €/kg auf eine Spanne von 5,05 – 5,40 €/kg.
Bereits im Januar habe der Einzelhandel keine 250g- Butter mehr eingekauft, um in die neue...
Butter: Starker Preiseinbruch im Februar
Der Preis für Butter ist nach Neuverhandlungen zwischen dem Handel und den Molkereien zu Beginn des Februars deutlich abgerutscht. Das geht aus den aktuellen Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. Kempten hervor. Die Spanne verringerte sich im unteren und oberen Preissegment um 2,20 €/kg auf eine Spanne von 5,05 – 5,40 €/kg.
Bereits im Januar habe der Einzelhandel keine 250g- Butter mehr eingekauft, um in die neue Preisperiode mit leeren Lagern zu starten, berichtet Rik Loeters, Geschäftsführer von Trigona Dairy Trade in seinem aktuellen Marktreport. „Jeder LKW weniger auf Lager sparte dem Handel 50.000 €.“ Dafür sei jetzt im Februar eine große Nachfrage des Handels nach frischer Ware zu erwarten.
Geringerer Preis belebt den Markt
Durch die Preissenkung steige auch bereits die Nachfrage im Kühlregal. „Die Marktteilnehmer rechnen auch für die kommenden Wochen mit einer weiteren Belebung“, berichtet Denis Straet, Marktexperte für Milchwirtschaft bei der AMI in einem aktuellen Marktbericht. Wie sich die Preise mit steigender Nachfrage zukünftig weiter entwickeln werden, sei allerdings nicht abschätzbar.
Wie sich die Preise entwickeln werden, ist derzeit nicht abschätzbar.
Denis Straet, Marktexperte Milchwirtschaft AMI
In vier Wochen wird erneut verhandelt. Grund für die Absenkung sei die gestiegene Milchproduktion in Deutschland, sagte der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, Eckhard Heuser, der Nachrichtenagentur dpa. Damit verbunden sei ein leichtes Überangebot entstanden, die Preise unter Druck geraten. Da in den kommenden Wochen nicht mit einer deutlichen Reduzierung der Milchmenge gerechnet wird, gehen Branchenexperten kurzfristig nicht von neuen Preiserhöhungen aus.
Was verdient der Handel mit Butter?
Nachdem die Kunden im Supermarkt seit letzter Woche 40 Cent weniger für das Päckchen Butter bezahlen und auch der Einkaufspreis für den Handel nach den Kontraktverhandlungen deutlich gesunken ist, stellt sich die Frage: Wie verändert sich die Handelsspanne nach der Preisanpassung?
Vor der Preissenkung kaufte der Handel für durchschnittlich 1,81 €/250 g ein und verkaufte für 2,29 €/250 g. Nach Bereinigung um die Mehrwertsteuer ergibt sich daraus eine Handelsspanne von 14 % (bzw. 32 Cent) pro Päckchen.
Nach der Preisanpassung zahlt der Kunde nur noch 1,59 €/250 g. Der Handel kauft für durchschnittlich 1,26 €/250 g ein. Die Handelsspanne fällt dadurch leicht auf 13,8 % (bzw. 21,9 Cent) pro Päckchen.
Magermilchpulver: Chinas Nachfrage sorgt für steigende Preise
Nach Monaten der Talfahrt ist der Preis für Magermilchpulver erstmals wieder gestiegen – bisher aber nur für Pulver in Futtermittelqualität. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität blieben aber stabil auf dem Niveau der Vorwoche. Grund für die Entwicklung ist ein belebtes Kaufinteresse. Insbesondere die Nachfrage von China hätte am Weltmarkt zugenommen, berichtet Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB. Andere Käufer am Weltmarkt agieren wohl noch zurückhaltend, aber am Binnenmarkt stieg ebenfalls die Nachfrage. Es lassen sich festere Preise durchsetzen. Auch auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade stiegen bei der letzten Auktion am Dienstag (07.02.) die Preise im Durchschnitt um 3,2 % (mehr dazu
hier).
Der Preisrückgang der vergangenen Wochen ist gestoppt.
Monika Wohlfarth, Geschäftsführerin ZMB
Was bedeutet die Marktentwicklung für die Milchpreise?
Während die Butterpreise vorerst kontraktbedingt auf niedrigem Niveau verweilen, sieht der Trend für die Magermilchpulverpreise deutlich positiver aus. Die steigende Nachfrage am Markt könnte weiter für festere Preise sorgen. Die Entwicklung der Butter- und Magermilchpulverpreise ist wichtig, da sie ein guter Indikator für die Milchpreisentwicklung in den kommenden Monaten ist.
Ein Indikator, der sich aus den beiden Produktpreisen errechnet, ist der Kieler Rohstoffwert. Der lag im Januar bei 44,8 Cent/kg. Betrachtet man die aktuellen Entwicklungen am Rohstoffmarkt – mit den stark gesunkenen Butterpreisen – dürften die Milchpreise selbst bei einer leichten Erholung des Pulvermarktes innerhalb der nächsten drei Monate in großen Schritten auf die 40 Cent zusteuern.
Milchmengen nehmen weiter zu
Ein Treiber für höhere Milchpreise ist auch eine Verknappung des Angebots am Markt. Doch danach sieht es bei den weiter fleißig steigenden Milchmengen nicht aus. In der vierten Kalenderwoche stand den Molkereien 0,9 % mehr Milch zur Verfügung als in der Vorwoche. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Differenz in der Woche 3,3 %.
Wir sehen viel Milch kommen – mit einem hohen Fett- und Proteingehalt.
Rik Loeters, Trigona Dairy Trade
Spotmilchpreise ziehen weiter aufwärts
Die Spotmilchpreise haben ihr Tief zu Beginn des Jahres hinter sich gelassen: In der sechsten Kalenderwoche kletterten die Preise laut DCA durchschnittlich um 1,50 € auf 37,25 €/100 kg. Im Süden erreichte der Spotmilchpreis ein Niveau von 38,50 €/100 kg. Im Norden lag der Preis mit 36,00 €/100 kg leicht darunter.
Quellen: u.a. ZMB, VMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse e.V. Kempten, AMI, MIV, moproweb.de, ife, BLE, DCA, TrigonaDairyTrade, MIR, milchland.de, AgE, Rabobank, MEG Milch Board, ZuivelNL
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