QM Milch

Lebensmittelhandel jetzt an QM-Milch beteiligt

Ab Juni 2020 darf, neben dem Bauernverband, dem Milchindustrie-Verband und dem DRV, der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels das Qualitätssicherungssystem QM-Milch mitbestimmen.

In einer gemeinsamen Absichtserklärung zur Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems für die Milcherzeugung, QM-Milch, wurde vergangenen Donnerstag (20.05.2020) mitgeteilt, dass der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) ab Juni 2020 als neuer Mitträger fungiert. Damit wird neben den bisherigen Trägern, dem Deutschen Bauernverband (DBV), dem Milchindustrie-Verband (MIV) und dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV), jetzt der Lebensmittelhandel an der Gestaltung von QM-Milch beteiligt sein. Der BVLH wird demnach als Kernmitglied in den Gremien des QM-Milch e.V. mitwirken. Ziel der neuen Beteiligung – mit Stimmrecht – sei es, „den steigenden Ansprüchen der Verbraucher an Produktvielfalt, Produkt- und Prozessqualität, Tierwohl, Tiergesundheit und Nachhaltigkeit gerecht zu werden sowie zugleich die Transparenz der Einhaltung dieser hohen Standards sichtbar zu machen“.

Der QM-Standard soll auf Milchprodukten gezeigt werden

Erste offizielle Handlung zur Weiterentwicklung von QM-Milch sei es, dass in den kommenden 18 Monaten der QM-Standard als „stufenübergreifendes System unter Berücksichtigung der Nämlichkeit auslobungsfähig auf Milchprodukten werde“. Heißt übersetzt in Etwa: Beteiligte Molkereien bzw. die einkaufenden Lebensmittelhandel können darüber entscheiden, ob sie das bestehende und künftig weiterentwickelte (Stufe 2 geplant, siehe unten) QM-Logo auf den Packungen ihrer Milchprodukte auf der entsprechenden Qualitätsbasis aufdrucken und damit nutzen möchten.
Über diese, als freiwillig vorgesehene, Kennzeichnung sollen die gemeinsamen Anstrengungen der Milchbranche, – also vornehmlich von Milcherzeugern und Molkereien –, für die Konsumenten nachvollziehbar werden. Um dieses Ziel im Rahmen der freiwilligen Nutzung der Kennzeichnung sicherzustellen, würden Molkereien und Lebensmittelhändler künftig vertraglich als Systemteilnehmer agieren, teilte QM-Milch mit.

Ab Mitte 2021 Zusatzmodul „QM-Stufe 2“

Bis Mitte 2021 soll es außerdem ein optionales Zusatzmodul mit dem Arbeitstitel „QM-Stufe 2“ geben. Dieses soll weitere Tiergesundheits- und Tierwohlkriterien enthalten. Im Zuge dieser Absicht einer zweiten, höheren Stufe bei QM-Milch seien die oben genannten Träger sich darüber einig, dass der damit verbundene höhere Aufwand für die Milcherzeuger angemessen im Einkaufspreis von Rohmilch und Milchprodukten berücksichtigt werden müsse. Heißt: Die Verarbeiter der Rohmilch und der Lebensmitteleinzelhandel verpflichten sich zu einem Preisaufschlag, sobald sie diese Stufe auf ihren Produkten nutzen wollen.

Zukunftsmusik bei QM-Milch: Befunddatenerfassung und Antibiotikamonitoring in Milchkuhbetrieben

Vereinbart wurde laut QM-Milch auch, Pilotprojekte zur Befunddatenerfassung und dem Antibiotikamonitoring in Milchviehbetrieben zu starten sowie die Datenbank weiter zu entwickeln. Angestrebt werde zudem eine Zusammenarbeit mit anderen Standards für Fleisch, Futtermittel oder Nachhaltigkeit.
Quelle: QM-Milch