FrieslandCampina

Keine Nachzahlung – das tut weh

Die Coronapandemie sorgt für einen Umsatzeinbruch bei FrieslandCampina. Für 2020 wird die Molkerei deshalb auch keine Nachzahlung auf den Milchpreis leisten.

Der Umsatz des niederländischen Molkereikonzerns FrieslandCampina schrumpfte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,4 Prozent. Erlöst wurden im Jahr 2020 insgesamt 11,1 Mrd. Euro. „Die direkten und indirekten Folgen der Pandemie, die ab März vergangenen Jahres im Unternehmen wirklich spürbar wurden, dämpfen die hervorragenden Ergebnisse des ersten Quartals", so FrieslandCampina-Chef Hein Schumacher. Dadurch sei letztlich auch das Betriebsergebnis der Genossenschaftsmolkerei hart getroffen worden. Dieses brach im Bilanzjahr 2020 um satte 38 Prozent ein und lag somit bei 268 Mio. Euro.
Angesichts der nicht zufriedenstellenden Ergebnisse hat sich der Molkereikonzern entschlossen, für das Jahr 2020 keine Nachzahlung auf den Milchpreis zu leisten und auch keine Mitgliederobligationen auszugeben. Der Milchpreis sank um 5,9 % auf 35,72 Euro pro 100 Kilo Milch.  

Wegfall von Gastronomie und Großverbrauchern nicht zu kompensieren

Obwohl der Verkauf von Verbrauchermarken über den Einzelhandel starkes Wachstum verzeichnete, sanken die Erlöse der Business Group Consumer Dairy um 3,3 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro. Letztlich drückten die verlorenen Außer-Haus-Aktivitäten gemeinsam mit den negativen Wechselkursauswirkungen hier auf die Gesamterlöse. Schuld am drastischen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr seien aber auch die niedrigen Ergebnisse in Hongkong sowie negative Wechselkursauswirkungen. Restrukturierungsaufwendungen schlugen laut des Berichts zudem mit 106 Mio. Euro zu Buche.
Allerdings seien nach der Bereinigung um Wechselkursauswirkungen die Erlöse auf dem Niveau des Vorjahres geblieben, beschwichtigt das Unternehmen. So wurde nach Unternehmensangaben in 28 seiner 41 Märkte ein "strategisches Umsatzwachstum" im Vergleich zum Vorjahr erzielt.
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Die wichtigsten Kennzahlen

  • Der Umsatz verringerte sich um 1,4 % auf 11,1 Milliarden Euro. Nach Bereinigung um Wechselkursauswirkungen blieb der Umsatz jedoch nahezu gleich.
  • Höhere Umsätze von Ingredients, Verbraucherprodukten im Einzelhandel und E-Commerce glichen niedrigere Verkäufe in Hongkong und im Außer-Haus-Bereich aus.
  • Der E-Commerce-Umsatz ist weltweit um über 50 % gestiegen.
  • Das Betriebsergebnis sank um 38,0 % auf 268 Millionen Euro. Korrigiert um die Restrukturierungsaufwendungen und Wechselkursauswirkungen sank das Betriebsergebnis um 10,9%.
  • Der Milchpreis sank um 5,9 % auf 35,72 Euro pro 100 Kilo Milch.
 


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