Gewinnspiel

Elite Leser zieht das große Los!

Thies Otte aus Schülp hat beim Gewinnspiel des Landwirtschaftverlags einen Fendt 314 Vario gewonnen. Wir haben dem Milcherzeuger seinen Traktor vorbeigebracht.

Erst dachte Thies Otte, dass ihn jemand auf den Arm nehmen wolle, als er den Anruf aus dem Landwirtschaftsverlag in Münster erhielt. Es brauchte noch einen zweiten Anruf und einige Emails, bis der Landwirt überzeugt war, dass er tatsächlich den Hauptpreis des Gewinnspiels des Landwirtschaftverlags Münster gewonnen hat: Einen Fendt 314 Vario Profi im Wert von 160.000 €! Mitte August haben wir den Milcherzeuger besucht und ihm seinen Gewinn übergeben.

40 kg Melkdurchschnitt

Bei dieser Gelegenheit haben wir uns dann auch mal gleich auf dem Hof umgesehen, der bereits im Jahr 1540 erstmals urkundlich vermerkt wurde. Allerdings befand sich die Hofstelle damals noch auf einem anderen Standort im Ort. Der Vater des Betriebsleiters hat 1984 den ersten Laufstall „ausgesiedelt“, seither wurde am neuen Standort kräftig investiert, in Biogas und in Kühe. In 2019 wurde ein neuer Boxenlaufstall bezogen, in dem im Durchschnitt derzeit 216 Kühe automatisch gemolken werden (4 AMS).
Eigentlich passen in den sechsreihigen Kuhstall insgesamt 250 Kühe (je 125 Tiere pro Seite), aber mehr als 220 Kühe möchte Thies Otte dort nicht sehen. „Wir haben gerade noch 8 % freie Zeit an den AMS, da können wir nicht noch mehr Kühe ranlassen“, begründet der Agraringenieur die Festlegung der Obergrenze auf max. 220 Tiere. „Im Nachhinein betrachtet, wir einfach etwas zu groß gebaut.“ Aber vielleicht auch nicht, denn die Kühe „genießen“ das große Platzangebot. Das zeigt u.a. die enorme Ruhe im Stall.
Wahrscheinlich ist auch der große Leistungsschub auf das Platzangebot zurückzuführen, der sich schon bald nach dem Umzug der rotbunten Herde (75 % der Tiere) in den neuen Stall eingestellt hat. 31 kg pro Kuh wurden im alten Stall im Tagesmittel gemolken, jetzt sind es 40 kg Milch!

In 2019 wurde ein neuer Boxenlaufstall bezogen, in dem im Durchschnitt derzeit 216 Kühe automatisch gemolken werden (4 AMS). (Bildquelle: veauthier)

Maximum an Platz
Zum Wohlbefinden der Tiere tragen sicherlich auch die dick, mit Gärresten eingestreuten Liegeboxen bei. Anzumerken ist, dass die Gärreste auf 70◦C erhitzt werden (mit der Abwärme der Biogasanlage), bevor sie eingestreut werden, so sind auch keine negativen Auswirkungen auf die Eutergesundheit zu beobachten. Im Gegenteil, weiß Otte zu berichten: „Wir haben die Gärreste, das Stroh und die Sägespäne, die wir sonst eingestreut haben, auf Keime untersuchen lassen. In den Gärresten wurden die wenigsten Keime gefunden.“
Angemerkt werden muss noch, dass sich hinter den vier AMS je zwei Tiefstreuabteile finden. Hier werden neben den Frischkalbern auch die Kühe untergebracht, die etwas wackelig sind oder nicht so gut laufen können. „Unser Ziel ist es, während der ersten 100 Tage, die Kühe drei Mal täglich zu melken“, erklärt Otte. Die Tiere der Strohgruppe werden deshalb auch zu festen Zeiten in den Warteraum geleitet.

Kühe machen Spaß

Da im neuen Kuhstall nur laktierende Kühe untergebracht sind, teilen sich ein Teil der Rinder sowie die Trockensteher den alten Boxenlaufstall. Um diesen Tieren auch ein Maximum an Komfort zu bieten, dürfen diese auch raus auf die Weide.

Die Kälber sollen künftig genotypisiert werden. (Bildquelle: Veauthier)

Im Gespräch mit Thies Otte stellt sich schnell heraus, dass der gelernte Bankkaufmann („irgendwann habe ich festgestellt, dass Landwirtschaft und Kühe mehr Spaß machen“), schon die nächsten Projekte im Hinterkopf hat. So will er zunächst mal die Kälberhaltung optimieren. Geplant ist, die Kälber in 10er-Gruppen aufzustallen und diese Gruppen zusammen zu lassen. Auch will Otte noch schärfer selektieren, weshalb er sich entschlossen hat, die Kälber künftig zu genotypisieren.
Zudem denkt er über die Möglichkeit der Investition in einen Transitstall nach. Klar ist nur, dass die Milchkuhherde nicht weiter aufgestockt werden soll. Der Platz wäre vorhanden … doch erstmal abwarten, ob eine der drei Töchter irgendwann in das Familienunternehmen, dessen weiteres Standbein neben der Milchproduktion die Energieerzeugung ist, einsteigt.

Das Melkhaus wurde 2019 erbaut. Den Hof gibts bereits seit 500 Jahren. (Bildquelle: Veauthier)