Betriebswirtschaft
Ein schlechtes Jahr für Futterbaubetriebe
Das laufende Wirtschaftsjahr 20/21 werden viele Milcherzeuger mit erneut rückläufigen Gewinnen und Eigenkapitalverlusten abschließen. Erste Zahlen und Ursachen.
Rückgänge im Unternehmensergebnis um bis zu 22 %
- Die Rückgänge im Unternehmensergebnis reichen im Mittel der Auswertungen von -8 % im Saarland bis hin zu -22 % in Niedersachsen.
- Erreicht werden in 2020/21 voraussichtlich Gewinne in einer Spanne zwischen 44.000 € (Niedersachsen) und 59.000 € (Saarland).
- Die damit verbundenen Werte der Nettorentabilität schwanken zwischen 53 % in Niedersachsen und 80 % im Saarland. Die Wirtschaftlichkeit nimmt um bis zu 20 % ab.
- Die Gewinne der Futterbaubetriebe sind damit bereits seit drei Jahren rückläufig.
Drittes Trockenjahr verschärft vielerorts Grundfuttermangel

Die überdurchschnittliche Trockenheit im Frühjahr und Frühsommer 2020 hat in vielen Regionen erneut zu Mindererträgen im Futterbau geführt. (Bildquelle: Berkemeier)
Um etwa 2 % niedrigere Milcherzeugerpreise
- Die schwierige Situation am Milchmarkt wurde vornehmlich durch die Anfang des Jahres 2020 begonnene Coronapandemie verursacht. Der Lockdown-Betrieb reduziert die Absatzmöglichkeiten, auch wenn im Lebensmitteleinzelhandel mehr Rekordnachfragen erreicht wurden.
- Insgesamt sei die Milchwirtschaft in Deutschland allerdings laut Milchmarktexperten noch mit einem „blauen Auge“ davon gekommen. Der Jahresdurchschnittspreis 2020 liegt mit voraussichtlich 32,9 Cent pro kg Standardmilch um knapp einen Cent unter dem Vorjahr 2019 (33,7 Cent pro kg).
- Die Auswirkungen auf die heimischen Erzeugerpreise wären gravierender, wenn sich das weltweite Wachstum der Milchproduktion gegenwärtig nicht abschwächen würde, erklärt der Verband der Landwirtschaftskammern. Er geht von einem ganzjährigen Rückgang des Erzeugerpreises von bis zu 2 % aus.
20 % Verluste in der Altkuhvermarktung

Die Erlöse für Altkühe in der Rindfleischerzeugung fielen 2020 schwach aus. Die Nachfrage war bedingt durch die im Corona-Lockdown geschlossene Gastronomie, insbesondere das Burger-Geschäft, eingebrochen. (Bildquelle: Berkemeier)
- In der Vermarktung der Altkühe wird mit einem Preisminus von knapp 20 % gegenüber dem Vorjahr gerechnet.
- Bei den Mastrindern mit einem Preisrückgang von bis zu 5 %.
- Bei weiblichen Zuchtrindern wird ein ganzjähriger Preisabschlag von bis zu 8 % erwartet.
- Für Kälber um 20 % geringere Notierungen.
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