Gemeinsam züchten

Ein kräftiges Rot! Bunt!

Neun Freunde kaufen als „Butzelmann-Syndikat“ gemeinsam gute Kühe und haben sogar einen Bullen für die Station gezüchtet. Genauso wichtig aber ist dabei der Spaß!

Jörg Rolfes

Butzelmann-Syndikat

Elite:

Ihr nennt euch das „Butzelmann-Syndikat“. Woher kommt denn dieser kuriose Name?

Jörg Rolfes:

Ja, normalerweise nennt sich ein Syndikat nach der gemeinsam gekauften Kuh, zum Beispiel ein „Anita-Syndikat“. Bei uns war die Zucht aber von Anfang an nur ein Aspekt neben gemeinsamen Unternehmungen, unserer Freundschaft, etc. Deswegen wollten wir einen unabhängigen Namen. Der stammt übrigens von einem feuchtfröhlichen Abend… ich gehe da nicht weiter drauf ein! (lacht)

Neben der Zucht stehen gemeinsame Reisen im Mittelpunkt, hier nach Frankfurt (v.l.n.r.): Jannik Bauch, Patrick Wetter, Fabian Hedfeld, Andreas Stöcker, Christian Abel, Jannik Hedfeld, Peter Groß, Jörg Rolfes, Frederik Weiland. (Bildquelle: Butzelmann-Syndikat)

Elite:

Ihr seid zu neunt. Wie habt ihr euch kennengelernt?

Jörg Rolfes:

Letztlich waren wir Lehrlinge bei dem bekannten Züchter Thomas Wiethege, Bekannte oder Klassenkameraden in der Berufsschule. Auf Partys haben wir uns immer super verstanden. Und dann haben wir alle 2014 auf der Hofauktion bei Wietheges geholfen und kurzentschlossen unser erstes Rind gekauft: WIT Anita, eine Label-Tochter aus WIT A-Klasse, der DHV-Schau-Siegerkuh. Ganz spontan!

Elite:

Und dann – eine Kuh kann ja schlecht in neun Ställen stehen?!

Jörg Rolfes:

Anita ist einfach erst einmal zu mir gezogen. Wir haben sie dann gespült, da natürlich jeder Embryonen aus ihr haben möchte. Doch es gibt weder eine Garantie, dass wir genügend Embryonen bekommen, noch, dass am Ende auch wirklich Kälber dabei rauskommen. Wir wollten keine Missgunst – deswegen haben wir von Anfang an entschieden, dass nicht die Zahl der Embryonen zählt, sondern, dass am Ende jeder ein Kuhkalb aus unseren gemeinsamen Tieren im Stall stehen hat. Das ist ja letztlich unser Ziel: Durch gemeinsame finanzielle Anstrengung Genetik in die Herde zu bekommen, die man sich als Berufseinsteiger alleine niemals leisten könnte!

Elite:

Demnach konntet ihr neben Anita noch weitere Tiere kaufen?

Jörg Rolfes:

Genau, Anita hat glücklicherweise gut gespült, sodass wir auch einige Embryonen verkaufen konnten und das Geld rasch zurückverdient hatten. Riesige Gewinne müssen wir nicht fahren, aber Plus-Minus Null sollte mindestens dabei herauskommen, wir sind schließlich Unternehmer. Gemeinsam haben wir dann noch in Diamondback...


Mehr zu dem Thema