Grünland

Mäuse rechtzeitig bekämpfen

Feld- und Schermäuse können zu massiven Schäden im Grünland führen. Deshalb sollten die Nager im zeitigen Frühjahr, bevor sie sich stark vermehren, bekämpft werden.

Auf Grünlandflächen können Mäuseplagen erschreckende Ausmaße annehmen. Nicht nur, dass das Futter durch aufgewühlte Erdhaufen verdreckt wird, in extremen Fällen sind sogar massive Ernteausfälle möglich. Deshalb sollte bei Befall im Herbst bzw. im zeitigen Frühjahr eine Nagerbekämpfung durchgeführt werden. Im folgenden werden die beiden Mäusearten und deren Bekämpfung beschrieben.

Feldmaus: Futter liegt vor den Gängen

Feldmäuse ziehen in der Regel vom Rand her auf Kulturflächen, was durch Laufwege erkennbar ist. Die Feldmaus ist gelblichgrau und ca. 11 cm lang. Der kurze Schwanz ist ca. 3 cm lang. Sie ernährt sich hauptsächlich von Samen und grünen Pflanzenteilen, deshalb liegen vor bewohnten Gängen auch Grashalme, etc. Eine langfristig angelegte Bekämpfung kann die Förderung natürlicher Feinde sein. Hierzu zählen z.B. Greifvögel. Den Beuteflug dieser Vögel kann man mit dem Aufbau von Sitzkrücken (3 bis 4 m hoch) unterstützen. Bei stärkerem Befall helfen hingegen nur Rodentizide.
Feldmäuse lassen sich am besten mit Zinkphosphid haltigen Getreidepräparaten bekämpfen. Für eine Einzellochbehandlung sind u.a. die Präparate Segetan Giftweizen (siehe Übersicht 1), Detia Mäuse Giftkörner, Mäusegiftweizen N und Ratron Giftweizen bzw. Giftlinsen zugelassen. Hiervon müssen je nach Präparat fünf bis sechs Körner in jedes bewohnte Mäuseloch gelegt (Legeflinte) werden. Die Giftkörner dürfen in keinem Fall an der Oberfläche bleiben, denn sie sind eine große Vergiftungsgefahr für andere Tiere. Zinkphosphid haltige Präparate sollten bei trockener Witterung eingebracht werden, da sie sich bei feuchten Böden auflösen und der Wirkstoff vergast. Die Mäuse nehmen die Präparate dann nicht auf. Andere Tiere können sich in diesem Fall vergiften. Mit Ratron Giftlinsen ist auch eine Beköderung mittels Köderbox möglich. Auch hier dürfen die Giftlinsen nicht außerhalb der Box liegen.

Schermaus: Keine oberirdischen Laufgänge

Die Schermaus (graubraunes, rotbraunes oder braunschwarzes Fell, bis 20 cm lang) richtet vor allem auf dem Grünland starke Schäden an. Sie legt keine oberidischen Laufwege wie die Feldmaus an, sondern Gänge unterhalb der Erdoberfläche. Sie haben eine hochovale Form und liegen 5 bis 30 cm tief. Vor einer Bekämpfung muss mithilfe der Verwühlprobe festgestellt werden, ob die Gänge bewohnt sind. Hierzu werde die Gänge 20 bis 30 cm freigelegt. Sind diese Gänge dann nach ein bis zwei Stunden wieder verschlossen, sind sie von der Wühlmaus bewohnt. Bei geringer Dichte kann die Schermaus mit mit Schlag-, Zangen- oder Kastenfallen bekämpft werden. Bei größerem Befall muss mit Ködern gearbeitet werden. Die Präparate sollten auf pflanzlichen Rohstoffen wie z.B. Möhren, Johannisbrot oder Zuckerrübern basieren. Solche Präparate sind z.B. Wühlmausköder Wuelfel, Ratron Schermaus-Sticks oder Detia Wühlmausköder.
Die Zinkphosphid haltigen Präparate werden auch hier verdeckt in die Gänge eingebracht. Die Löcher müssen anschließend gut verschlossen werden. So gelangen die Tiere auch besser an den Köder. Ein weiterer Wirkstoff ist Warfarin (Quiritox Neu Wühlmausköder). Als blutgerinnungshemmendes Präparat muss es so lange ausgebracht werden, bis keine Aufnahme durch die Mäuse mehr erfolgt. Ein einmaliges Fressen reicht hier nicht aus. Eine offene Auslegung ist auch hier verboten. Giftweizen bringt hingegen bei der Schermaus nichts, da das Präparat nicht schmackhaft genug ist. Eine Begasung (Phosphorwasserstoff) ist schwierig und kann nur in tiefer liegenden Röhren zum Erfolg führen.

Präparat

Zulassung bis

Wirkstoff

Aufwandmenge

Auflagen

Ratron Giftlinsen

31.12.14

Zinkphosphid

5 Stück/Loch oder 100 g/Köderbox

NW704/NS648/NT 661

Ratron Giftweizen

31.12.14

Zinkphosphid

5 Stück/Loch

NW704/NT 661

Pollux Feldmausköder

31.12.14

Zinkphosphid

5 Stück/Loch

NW704/NT 661

Segetan-Giftweizen

31.12.14

Zinkphosphid

5 Stück/Loch

NW704/NT 661

Detia Mäuse Giftköder

31.12.13

Zinkphosphid

5 Stück/Loch

NW704/NT 661

Polytanol

31.12.14

Calciumphosphid

8 g/8-10 m Gang

NW702

Ratron Schermaus-Stick

31.12.14

Zinkphosphid

1 Stück/3-5 m Gang

NW704/NT 661

Wühlmausköder Wuelfel

31.12.21

Zinkphosphid

5 g/8-10 m Gang

NW704/NT663

Quiritox Neu Wühlmausköder

31.12.12

Warfarin

2 Messlöffel/Gangöffnung

NT667

Detia Wühlmausköder

31.12.14

Zinkphosphid

3 g/8-10 m

NW704/NT661

DELU Wühlmausgas

31.12.12

Calciumcarbit

5 g/8-10 m

Detia Wühlmaus-Killer

31.12.12

Aluminiumphosphid

3 g/8-10 m

NW704

Quelle: Eugen Winkelheide, LWK NRW, Wochenblatt Westfalen-Lippe

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