Lichtprogramm

Trockensteher brauchen kürzere Tage

Licht beeinflusst positiv die Milchleistung der Kühe. Studien zeigen: Kühe geben an Tagen mit verlängerter Lichtdauer und künstlicher Beleuchtung 1,5 bis 3,0 kg mehr Milch pro Tag. Aber Achtung: Ein Programm für alle reicht nicht.

Doch auch ein Lichtprogramm hat seine Grenzen: Bei verlängerten Lichttagen (also 16L:18D) über ein Jahr ohne Unterbrechung und bei über 16 Stunden täglicher Lichtdauer ist keine Steigerung der Milchleistung mehr zu beobachten. Daher müssen die Trockensteher auf kurze Tage eingestellt werden: Acht Stunden Licht und 16 Stunden Dunkelheit (3L:16D). Das bedeutet in der Praxis, dass ein separater Stallraum oder ein extra Stallgebäude für die Trockensteher vorhanden sein muss. Bei Rindern beeinflusst Licht das Wachstum, den Eintritt der Geschlechtsreife, die Entwicklung der Milchdrüse und die Milchleistung.

Lichtprogramm auf Gruppen abstimmen

Prof. Dr. Klaus Reiter vom Institut für Landtechnik und Tierhaltung (ILT) in Grub empfiehlt, in ein Lichtprogramm zu investieren, da es in den meisten Ställen zu dunkel ist. So sollten Sie das Lichtprogramm einstellen:

  • Laktierende: 16 Stunden Licht mit 100 bis 200 Lux und 8 Stunden Dunkelheit mit 0,5 Lux (16L:8D)
  • Trockensteher: 8 Stunden Licht mit 100 bis 200 Lux und 16 Stunden Dunkelheit mit 0,5 Lux. (8L:16D)
  • Rinder: 16 Stunden Licht und 8 Stunden Dunkelheit (16L:8D).

Die Farbwahrnehmung der Kühe spielt im Hinblick auf die Wahl der Lampen eine entscheidende Rolle: Grün, blau und gelb können Kühe gut erkennen, rot nehmen sie schlecht wahr. Daher sind LED-Lampen und –leuchten besser geeignet als beispielsweise Natriumdampflampen. LED-Lampen sind jedoch sehr teuer in der Anschaffung.

Beim Installieren eines Lichtprogramms gibt es einiges zu beachten. Hier ein paar Tipps:
  • Laktierende: 16 Stunden Licht mit 100 bis 200 Lux und 8 Stunden Dunkelheit mit 0,5 Lux (16L:8D)
  • Trockensteher: 8 Stunden Licht mit 100 bis 200 Lux und 16 Stunden Dunkelheit mit 0,5 Lux. (8L:16D)
  • Rinder: 16 Stunden Licht und 8 Stunden Dunkelheit (16L:8D).

  • Die Lichtplatten entlang des Firstes anordnen und nicht vom First zur Dachtraufe. Ansonsten kann im Sommer eine erhebliche Wärmebelastung entstehen.
  • Helle Dacheindeckungen und Seitenwände schlucken weniger Licht und lassen mehr Licht in den Stall.
  • Im Melkstand wird der Einbau von Leuchtstoffröhren IP 65 (Staub- und Strahlwasser geschützt) mit elektronischer Vorschaltung (40.000 Herz) sowie eine Farbwiedergabestufe 9 1A (Ra 90 bis 100) empfohlen. Die Farbtemperatur sollte so gewählt sein, das sie dem Tageslicht entspricht (5.000 bis 5.400 Kelvin). Faustzahl für die zu installierende Leistung: 10 Watt pro Quadratmeter. Die Leuchtröhren in zwei Lichtleisten entlang der Melkgrube einbauen (max. 2,5 m über Grubenboden). Im 90 Grad-Winkel zu den Lichtleisten müssen ebenfalls Leuchtstoffröhren über den Standflächen der Tiere angebracht werden.
  • Laut brummende Vorschaltgeräte verbrauchen viel Strom. Daher lieber in ein elektronisches Vorschaltgerät  (Warmstart-EVG) investieren!

Bezeichnung

Leuchtstoff

Dampflampen

Standard

3 Banden*

Halogen-Metall

Natrium

Beleuchtungsstärke (Lux)

80

80

80

150-200

80

150-200

Installierte Leistung (Watt/m2)

5

3,6

2,6

5

1,8

3,9

Anzahl Lampen

71

51

9

11

6

8

Lebensdauer (Std.)

7.500

16.000

20.000

20.000

20.000

20.000

Leistung je Lampe (W)

65

60

250

400

250

400

Installierte Leistung (kW)

4,6

3

2,2

4,5

1,6

3,25

Beleuchtungsdauer Std./Jahr

900

900

900

1800

900

1800

Stromkosten gesamt (Euro)

834,00

547,00

394,00

1.620,00

281,00

1.170,00

Investitionen

29,60

21,20

33,25

59,40

26,10

42,75

Abschreibung

1,48

1,06

1,66

2,97

1,07

2,14

Instandhaltung Material

0,18

0,08

0,13

0,38

0,03

0,28

Instandhaltung Arbeit

0,89

0,63

0,11

0,14

0,08

0,10

Stromkosten

8,34

5,47

3,94

16,20

2,81

11,70

Gesamtkosten

10,89

7,24

5,84

19,69

3,99

14,22

  • Die Lichtplatten entlang des Firstes anordnen und nicht vom First zur Dachtraufe. Ansonsten kann im Sommer eine erhebliche Wärmebelastung entstehen.
  • Helle Dacheindeckungen und Seitenwände schlucken weniger Licht und lassen mehr Licht in den Stall.
  • Im Melkstand wird der Einbau von Leuchtstoffröhren IP 65 (Staub- und Strahlwasser geschützt) mit elektronischer Vorschaltung (40.000 Herz) sowie eine Farbwiedergabestufe 9 1A (Ra 90 bis 100) empfohlen. Die Farbtemperatur sollte so gewählt sein, das sie dem Tageslicht entspricht (5.000 bis 5.400 Kelvin). Faustzahl für die zu installierende Leistung: 10 Watt pro Quadratmeter. Die Leuchtröhren in zwei Lichtleisten entlang der Melkgrube einbauen (max. 2,5 m über Grubenboden). Im 90 Grad-Winkel zu den Lichtleisten müssen ebenfalls Leuchtstoffröhren über den Standflächen der Tiere angebracht werden.
  • Laut brummende Vorschaltgeräte verbrauchen viel Strom. Daher lieber in ein elektronisches Vorschaltgerät  (Warmstart-EVG) investieren!