Klauengesundheit

Lahmheit führt zu schlechten BCS-Werten

Experten geben an, dass der Anteil lahmer Milchkühe zwischen 25 bis 30 % in den Betrieben liegt. Oftmals schätzen die Landwirte den Anteil lahmer Kühe in ihrem Betrieb jedoch nur halb so hoch ein, wie er wirklich ist. Unterkonditionierte Tiere sind stärker von Lahmheiten betroffen, als normal konditionierte Tiere. Tatsächlich ist die Unterkonditionierung eine Ursache und nicht die Folge von Lahmheiten.

Kühe, die Körperfett einschmelzen, haben  auch ein dünneres Ballenpolster. Das Ballenpolster besteht aus Fettgewebe, was der Frühlaktation genauso zum Opfer „fällt“, wie der „Rest“ des Körperfettes. Man kann Ballenpolster mit den Stoßdämpfern eines Autos vergleichen. Sie federn jeden einzelnen Gang des oft 650 kg schweren Tieres ab. Ein „eingeschmolzenes“ Ballenpolster führt zur höheren Belastung der Lederhaut und zieht Sohlengeschwüre und Defekte in der Weißen Linie nach sich.

Frühlaktation: Die kritische Phase der Klauengesundheit

Nicht umsonst wird empfohlen zum Trockenstellen Klauenpflege zu machen. Es soll damit einer Doppelbelastung der Klaue in der Frühlaktation vorgebeugt werden. In den ersten 120 Tagen der Laktation wird nämlich das meiste Ballenpolster eingeschmolzen, was schnell Lahmheit nach sich zieht. Amerikanische Studien beweisen sogar, dass man von der Körperkondition in der Trockenstehphase auf die Klauengesundheit bzw. Lahmheit nach der Kalbung schließen kann!

Zweimaliges oder dreimaliges Melken?

Eine Studie an der Cornell University in den USA ergab, dass lahme Kühe, die nur zweimal statt dreimal gemolken wurden, einen durchschnittlich höheren BCS-Wert hatten. Bei zweimaligem Melken kann sich eine Kuh also schneller von ihrer Lahmheit erholen und dabei eher ihr Milchleistungsniveau halten.

Quelle: Kim Schoonmaker, Dairy Herd Management 2012