Höchste Zeit für die Grünlandpflege

Im Spätsommer und Herbst sollten bereits die Weichen für eine erfolgreiche Grünlandsaison 2014 gestellt werden. Um Lücken im Bestand vorzubeugen ist eine frühzeitige Etablierung von Nachsaaten noch im Herbst anzuraten.

Jetzt ist die beste Zeit, um Schäden im Grünland zu beseitigen. Denn durch die geringere Konkurrenzkraft der Altnarben, können sich Über-und Nachsaaten gut etablieren und tragen bereits im ersten Schnitt zur Ertragsbildung bei. Die bereits vor Winter etablierten Nachsaaten sind bereits im ersten Aufwuchs ertragswirksam, während Frühjahrsnachsaaten nur eine geringe Konkurrenzkraft gegenüber der Altnarbe aufweisen und im Ansaatjahr weniger ertragswirksam sind.

Schlitzsaat oder Striegel?

Für Nachsaaten im Herbst sind Schlitzsaaten die am besten geeignete Methode, weil dadurch ein besserer Bodenkontakt erreicht werden kann. Mit dem Striegel ausgebrachte Nachsaaten erfordern geringe Narbendichten und Lückenanteile wie sie in der Regel nur bei der Frühjahrspflege vorkommen. Mit Gemeiner Rispe und Kriechendem Hahnenfuß besiedelte Standorte können jetzt mit einem scharf eingestellten Striegel mehrfach bearbeitet und direkt durch Übersaat oder Schlitzsaat wirksam noch vor dem Winter verbessert werden.

Pflanzenschutzmaßnahmen

Pflanzenschutzmaßnahmen gegen lästige Unkräuter können im September noch sinnvoll und wirksam durchgeführt werden. Gegen den stumpfblättrigen Ampfer ist das Mittel Harmony SX auch noch bis in den Herbst hinein sehr gut wirksam, während die bekannteren Mittel Simplex und Ranger nur bis Mitte September sinnvoll zum Einsatz kommen, vorausgesetzt der Vegetationszustand und die aktuelle Witterung sind günstig.

Letzter Stickstoff bis Mitte September

Ein Düngebedarf im Herbst besteht auch auf dem Dauergrünland grundsätzlich nicht. Die letzte Stickstoffgabe sollte bis Mitte September in einer Größenordnung bis 40 kg mineralisch verfügbarem Stickstoff nur dann gegeben werden, wenn noch ein Ernteaufwuchs zu erwarten ist. Ein erhöhtes Stickstoffangebot im Grünland begünstigt die Auswinterung, denn durch die hohe Stickstoffaufnahme verringert sich der Anteil wichtiger Mineralstoffe in der Pflanze, wodurch diese anfälliger für Krankheiten und Austrocknung durch Frost sind.
Die abschließende Grünlandpflege zur Herstellung einer Kurzrasigkeit sollte nicht zu spät erfolgen, damit die Gräser sich etwas regenerieren können, bevor Schnee und Frost ihnen zusetzen. Auch vor diesem Hintergrund sollte das Wachstum der Bestände nicht mehr zu sehr vorangetrieben werden.
Quelle: Gerd Lange, AG Fuko Niedersachsen