Mithilfe der MLP-Kontrolldaten lassen sich nicht nur Kühe aufspüren, die später oftmals klinisch erkranken, sondern auch Schwachstellen in der Herde auffinden. Zudem liefern die Ergebnisse der Milchkontrolle wertvolle Hinweise, ob die Herde rund läuft, ob Mehrkalbskühe ihre Leistung zuverlässig steigern, wie gut die Frischlaktierer in die Laktation starten, ob das Fruchtbarkeitsmanagement funktioniert und wie passend die Trockensteherfütterung eingestellt ist.
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Mithilfe der MLP-Kontrolldaten lassen sich nicht nur Kühe aufspüren, die später oftmals klinisch erkranken, sondern auch Schwachstellen in der Herde auffinden. Zudem liefern die Ergebnisse der Milchkontrolle wertvolle Hinweise, ob die Herde rund läuft, ob Mehrkalbskühe ihre Leistung zuverlässig steigern, wie gut die Frischlaktierer in die Laktation starten, ob das Fruchtbarkeitsmanagement funktioniert und wie passend die Trockensteherfütterung eingestellt ist.
Die Beraterin Dr. Denise Völker hat zehn Tipps zum Umgang mit den MLP-Daten zusammengetragen, die Ihnen beim Controlling der Herde helfen:
1. Betriebsindividuelle Ziele festlegen: Anhand der Kontrolldaten lassen sich Ziele definieren und kontrollieren, wie z. B. der Anstieg der Einsatzleistung, der Lebensleistung oder ein Verringern der Zellzahlen. Halten Sie ihre betriebsindividuellen Ziele schriftlich fest, beispielsweise zum Jahreswechsel.
2. Auf die wichtigsten Kennzahlen konzentrieren:
- Einstiegsleistung der Färsen und abgekalbten Kühe
- Peakleistung
- durchschnittliche Milchleistung/ aktuelle Laktationsleistung
- Milcheiweiß
- Milchfett
- Fett-Eiweiß-Quotient
- Milchharnstoff
- Zellzahlen
- Persistenz
3. Gesteckte Ziele kontrollieren: Zum Controlling gehört auch das Überprüfen und Steuern der Kennzahlen nach jeder MLP. Es motiviert sehr, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
4. Fester Termin für Auswertung: Sinnvoll ist, die MLP-Daten an einem festen Termin auszuwerten, zum Beispiel jeden Freitagnachmittag nach Eingang der MLP-Daten. So wird die Auswertung im Alltag nicht vergessen, verstauben die Daten nicht ungenutzt in der Schublade.
5. Auffällige Tiere selektieren: Auffällige Tiere, z. B. bei Verdacht auf Azidose oder Ketose, markieren und direkt im Anschluss im Stall näher untersuchen (Pansenfüllung, Temperatur, Augen, Haarkleid, Klauengesundheit, Geruch der Atemluft, ggf. Ketosetest).
6. Vergleichen ist wichtig: Ein Vergleich mit vergleichbaren Milchkuhbetrieben ist ebenso wichtig wie die zeitliche Einordnung der Ergebnisse. Denn die Jahreszeiten beeinflussen die Ergebnisse der MLP, so steigen nicht selten die Milchinhaltsstoffe im Herbst an.
7. Mit Tierarzt und Fütterungsberater kooperieren: Diskutieren Sie die MLP-Daten mit ihrem Tierarzt und Fütterungsberater kritisch und fragen sie diese nach ihren Einschätzungen, um die Gesundheit und Leistung der Herde zu optimieren.
8. Daten digital auswerten: Viele Landeskontrollverbände übermitteln die MLP-Daten bereits online. Gerade für größere Herden ist es einfacher, die Daten in eine Software zur Auswertung zu laden oder in ein maßgeschneidertes Excelsheet, als die Kennzahlen händisch auszuwerten.
9. MLP-Auswertung als Dienstleistung einkaufen: Wenn Sie oder der Herdenmanager es zeitlich oder technisch nicht schaffen, die MLP-Daten selbst auszuwerten, dann nehmen Sie doch eine Dienstleistung vom Berater oder Tierarzt in Anspruch.
10. Erfolge feiern: Das ganze Stallteam nach Erreichen eines Ziels, z.B. der 11.000 kg Laktationsleistung, zum gemeinsamen Essen einladen. Das fördert die Motivation ungemein.
Quelle: Dr. agrar Denise Völker, Milchkuh- und Fütterungsberaterin (Webinar, dsp agrosoft)
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