Wintereinbruch 2021

Schnee und Kälte belasten Milcherzeuger schwer

Der Wintereinbruch in Deutschland trifft die Milchkuhbetriebe hart. Schnee und Frost machen die Arbeit doppelt schwer. Ab Sonntag soll es milder werden.

Das Tief Tristan fegte vergangenen Sonntag und Montag (7./8. Februar 2021) mit Schneeverwehungen, scharfem Ostwind und Tagestemperaturen um -7 °C über das Land und macht die Arbeit auf den Milchkuhbetrieben in diesen Tagen zur schweren Belastungsprobe. Denn der Schnee und die eisige Luft stürmten nicht nur durch Seitenwände in Offenställe, sondern auch in Kälberiglus, die unter Schutzdächern stehen, und durch Luftfirste oder Spaceboards in verschlossene Ställe.
Zugeschneite Straßen führten in den Außenlagen mitunter dazu, dass die Tankwagen der Molkereien die Milch nicht von den Betrieben abholten. 

Wetterlage dauert bis über das Wochenende an, im Osten-Südosten bleibt es eisig

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt voraus, dass die aktuelle Wetterlage noch bis über das Wochenende anhält. Von Westen her sagen die Meteorologen dann ab Sonntag eine allmähliche Frostabschwächung und mitunter erneut Schnee oder Regen mit Glatteisgefahr voraus. Nach Osten und Südosten hin bleibe es dagegen noch längere Zeit „frostig und meist trocken“.
  • Die regionale Trendvorhersage für Temperaturen und Niederschläge (aktuell, vier und zehn Tage) des Deutschen Wetterdienstes finden Sie unter diesem Link: Regionale Trendvorhersagen des DWD.
Wir wünschen allen Milchkuhhaltern viel Kraft und viele helfende Hände in diesen Tagen und eine rasche Entspannung der Wetterlage! Passen Sie gut auf sich auf.

Die Betriebe haben die Situation im Griff, aber es bleibt anstrengend!

Während zugeschneite Liegeflächen durch Ausmisten und Einstreuen zügig wieder trocken gelegt werden konnten und die Futtertische seit Montag nicht mehr vollschneien, erschweren nun in der Breite herrschenden Tiefsttemperaturen um -10 °C am Tag und bis -20 °C in der Nacht das Melken, die Entmistung und die Wasserversorgung.
  • Auftauen, Scheißeschieben, Tränken und Silosfreischaufeln zehren an den Kräften der Menschen. Melkroboter-Betriebe haben es besonders schwer, ihre Melkanlagen frostfrei zu halten. Bewährte Praxistipps um Melkroboter bei Frost bis -20 °C am laufen zu halten, von Milcherzeuger Markus Wagner (Bayern), finden Sie auf www.melkroboter.net/#frost
  • Die Kühe und Kälber kommen – sofern sie es trocken haben und uneingeschränkt fressen und trinken können – recht gut mit den niedrigen Temperaturen zurecht (siehe Infos im Artikel „Kältestress für Kühe und Kälber“). 
Mehr Eindrücke vom Wintereinbruch finden Sie auf unseren Social-Media-Kanälen elite_melker (Instagram) oder Elite Magazin (Facebook). 


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