Die Fütterung von sauren Salzen bereitet Kühe auf die Laktation vor. Doch wie sieht es bei den Färsen aus. Profitieren diese auch von sauren Salzen vor der Kalbung? Oder könnte die Fütterung möglicherweise sogar negative Effekte haben? Vor kurzem erhielten wir eine Leserfrage zu diesem Thema. Um der Frage nachzugehen, haben wir mit Fütterungsberater Uwe Dewenter, Ahrhoff...
Die Fütterung von sauren Salzen bereitet Kühe auf die Laktation vor. Doch wie sieht es bei den Färsen aus. Profitieren diese auch von sauren Salzen vor der Kalbung? Oder könnte die Fütterung möglicherweise sogar negative Effekte haben? Vor kurzem erhielten wir eine Leserfrage zu diesem Thema. Um der Frage nachzugehen, haben wir mit Fütterungsberater Uwe Dewenter, Ahrhoff GmbH, gesprochen.
Was sind saure Salze?
Die Fütterung vor sauren Salzen ist eine Strategie, um das Risiko von Milchfieber bei Kühen zu minimieren.
Man spricht von sauren Salzen, da es sich dabei um Anionenquellen handelt, wie z.B. Sulfate und Chloride von Magnesium, Calcium und Ammonium.
Diese Salze werden rund drei Wochen vor der Kalbung dem Futter zugegeben und verändern die Kationen-Anionen-Bilanz (DCAB, dietary cation-anion balance) der Ration - sie machen die Ration förmlich „sauer“.
Das fördert die Calciumabsorption aus dem Darm und mobilisiert Calcium aus den Knochen. Dadurch wird dem starken Calciumabfall vor der Kalbung vorgebeugt. Mehr dazu hier:
Saure oder anionische Salze werden häufig in der Milchfieberprophylaxe eingesetzt. Dabei gibt es einige typische Fehlerquellen. Wir zeigen, worauf man achten sollte.
Haben saure Salze negative Auswirkungen auf Färsen?
In der Regel ist es nicht notwendig, Färsen mit sauren Salzen auf die Laktation vorzubereiten, da sie ein sehr geringes Risiko für Milchfieber haben. Laut Uwe Dewenter gibt es jedoch keine Nachteile, wenn Färsen diese Fütterung erhalten, sollte es z.B. aufgrund stalltechnischer Gegebenheiten nicht vermeidbar sein. Im Gegenteil, es ist sogar von Vorteil, wenn die Färsen eine durchdachte Close-Up-Ration mit allen wichtigen Spurenelementen und Vitaminen erhalten. Dies fördert eine optimale Bakterienmasse im Pansen und ist dadurch positiv für den Einstieg in die Laktation.
Natürlich müssen die zusätzlichen Kosten der Fütterung berücksichtigt werden. Das Gesamtergebnis sollte jedoch immer im Auge behalten werden. Eine optimale Versorgung in der Vorbereitungsphase kann sich langfristig positiv auswirken – etwa durch eine höhere Milchleistung oder ein geringeres Risiko für Nachgeburtsverhalten.
Auf die Gruppenzusammensetzung achten
Neben der Fütterung spielt auch die Gruppenzusammensetzung eine zentrale Rolle. Eine Überbelegung im Stall oder das Zusammenstallen von Färsen und Mehrkalbskühen kann schnell zu Stress führen, der sich negativ auf den gesamten Abkalbeprozess auswirkt. Stress reduziert die Futteraufnahme und kann in einigen Fällen sogar zu vorzeitigen Abkalbungen führen. Dies hat negative Folgen für Kuh und Kalb.
Fazit: Es kann vorteilhaft sein, auch Färsen mit sauren Salzen zu füttern. Wichtig ist jedoch, die Kosten und den Nutzen der Fütterung abzuwägen. Grundsätzlich ist es für eine hohe Einstiegsleistung notwendig Färsen gezielt auf die Laktation vorzubereiten.
Die Phase nach der Kalbung ist geprägt durch eine instabile Stoffwechselgesundheit. Schon geringer Stress in der Trockenstehzeit kann diese verschlechtern.
Ein saurer Stoffwechsel kann Kühe wirksam vor Milchfieber schützen. Wichtig für den Erfolg ist
das kontinuierliche Monitoring u. a. des pH-Wertes im Harn.