Aus der Forschung

Rote Beete an Milchkühe füttern

Dass Milchkühe frische Rote Beete bekommen, ist eine Seltenheit. Dabei steckt in der energiereichen Rübe mit vergleichsweise hohen Proteingehalten viel Potenzial.

Rote Beete wird vor allem für den menschlichen Verzehr angebaut. In die Kuhration wandert wenn dann nur die Überproduktion oder der Trester aus der Saftproduktion. Dadurch, dass die Rübe nur so selten frisch auf dem Futtertisch landet, gibt es kaum Untersuchungen zu ihren Inhaltsstoffen oder der Verdaulichkeit.
Die Forschungslücke fiel Svenja Hermes, ehemalige Studentin an der Georg-August-Universität in Göttingen auf. Zuhause auf dem elterlichen Kuhbetrieb bauen sie erfolgreich seit fünf Jahren Rote Beete an und verfüttern sie saisonal an die eigenen Herde. Die Idee dafür kam ihrem Vater. Er erhoffte sich durch die Fütterung zusätzliches Betacarotin und eine alternative Rohproteinquelle in die Ration bringen zu können. In ihrer Masterarbeit nahm Svenja Hermes die rote Rübe daher genauer unter die Lupe.

Für ihren Versuch erhielt Svenja Hermes von der Universität die Auszeichnung als originellste Masterarbeit 2022. (Bildquelle: Hermes)

Für den Versuch wurden 12 verschiedene Rote Beete Sorten und fünf verschiedene Bunte Beete Sorten an zwei unterschiedlichen Standorten angebaut. Nach der Ernte ermittelte Svenja Hermes den Ertrag, die Nährstoffzusammensetzung, die Verdaulichkeit und Abbaugeschwindigkeit je nach Rübenzerkleinerung. Das sind die Ergebnisse:

700 bis 1.000 dt/ha

Der durchschnittliche Ertrag der Roten Beete lag im Versuch bei 679 dt/ha. Der vergleichsweise geringe Ertrag ist auf einen verspäteten Saatzeitpunkt zurückzuführen sowie eine Unterdüngung weil Teile der Versuchsflächen im roten Gebiet lagen. Unter besseren Bedingungen können mit Roter Beete laut Literatur Erträge von 700 bis 1.000 dt/ha erreicht werden. Das zeigt auch die Praxiserfahrung der Familie Hermes aus den vergangenen Jahren. Zwischen den Erträgen der Roten und Bunten Beete lag im Versuch kein signifikanter Unterschied.

Mit 14,5 % Trockenmasse ein klassisches Saftfuttermittel

Die Untersuchung der Nährstoffzusammensetzung ergab im Durchschnitt über alle Rote Beete Sorten eine Trockenmasse (TM) von 14,5 %. Damit...


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