Eine Leserin fragt, ob es eine ideale Gruppengröße für Roboterbetriebe gibt. Die Leserin hält derzeit 220 Kühe, die in zwei Gruppen mit je zwei Robotern gemolken werden. Eine Gruppe mit 120 Tieren und die andere mit 100 Tieren. Baulich wäre es möglich, eine große Gruppe mit 220 Tieren zu bilden. Um diese Frage zu klären, haben wir mit dem Berater Simon Epping von KuhBlick...
Eine Leserin fragt, ob es eine ideale Gruppengröße für Roboterbetriebe gibt. Die Leserin hält derzeit 220 Kühe, die in zwei Gruppen mit je zwei Robotern gemolken werden. Eine Gruppe mit 120 Tieren und die andere mit 100 Tieren. Baulich wäre es möglich, eine große Gruppe mit 220 Tieren zu bilden. Um diese Frage zu klären, haben wir mit dem Berater Simon Epping von KuhBlick gesprochen.
Keine allgemeingültige Empfehlung
Simon Epping betont, dass es für ihn keine pauschale Empfehlung für die optimale Gruppengröße gibt. Vielmehr hängt die Entscheidung von den betrieblichen Gegebenheiten wie Milchleistung, Fütterung und der Frage ab, wie rangniedere Tiere und Färsen zurechtkommen. In der Regel sind es die rangniederen Tiere, die zuerst unter Stress leiden, da sie von den dominanten Tieren verdrängt werden und somit nicht ungehindert zum Fressen und Melken kommen.
Ohne den Betrieb im Detail zu kennen, tendiert Epping dazu, die Herde in zwei Gruppen zu halten und diese nach Laktation zu sortieren. Die niedrigere Gruppe sollte aus Tieren in der ersten und zweiten Laktation bestehen, die andere aus Kühen in höheren Laktationen. Letztere Gruppe hat in der Regel eine höhere Milchleistung, wodurch die Auslastung des Melkroboters schneller erreicht wird. Daher sollte darauf geachtet werden, dass diese Gruppe nicht überbelegt wird. Befinden sich rangniedrigere Tiere in der Gruppe der höher laktierenden Kühe, können diese in der Gruppe mit den Jungtieren besser untergebracht werden. Rangkämpfe werden oft von ranghöheren Tieren ausgelöst.
Gruppen richtig planen
Simon Epping rät davon ab, Gruppen zusammenzulegen. Er weist aber darauf hin, dass auch größere Gruppen funktionieren können. Wichtig: Große Gruppen nur, wenn maximal 50 Tiere pro Roboter gehalten werden. Abhängig von der Leistung der Tiere und der Auslastung des Roboters. Diese Grenze muss eingehalten werden, um zu gewährleisten, dass die Färsen freiwillig kommen, um gemolken zu werden, und nicht von ranghöheren Tieren verdrängt. Generell sollte eine Überbelegung der Roboter immer vermieden werden.
Vorteile getrennter Gruppen nicht vernachlässigen
Getrennte Gruppen bieten einige Vorteile, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Zum einen führt die Trennung von rangniederen und jungen Tieren zu weniger Stress und erleichtert diesen Tieren den Zugang zum Roboter. Zum anderen können die verschiedenen Gruppen am Futtertisch unterschiedlich gefüttert werden, was aus fütterungstechnischer Sicht vorteilhaft sein kann.
Fazit: Simon Epping empfiehlt, die Einteilung in zwei Gruppen beizubehalten, aber die Gruppen zu sortieren. Eine Gruppe sollte nur aus Jungkühen bestehen, um ihnen den Start zu erleichtern. Die Entwicklung der Färsen sollte beobachtet werden.
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