Kühe liegen etwa 12 Stunden am Tag. Lange Liegezeiten wirken sich positiv auf die Tiergesundheit aus: Die Klauen und Gelenke werden entlastet und der Bewegungsapparat geschont. Die Wiederkauzeit erhöht sich, wodurch ein stabiles Pansenmilieu gefördert wird. Außerdem wird das Euter beim Liegen besser durchblutet, was sich wiederrum positiv auf die Milchleistung auswirkt. Um diese Faktoren zu unterstützen und möglichst lange Liegezeiten zu erreichen ist die Gestaltung des Liegeplatzes von...
Kühe liegen etwa 12 Stunden am Tag. Lange Liegezeiten wirken sich positiv auf die Tiergesundheit aus: Die Klauen und Gelenke werden entlastet und der Bewegungsapparat geschont. Die Wiederkauzeit erhöht sich, wodurch ein stabiles Pansenmilieu gefördert wird. Außerdem wird das Euter beim Liegen besser durchblutet, was sich wiederrum positiv auf die Milchleistung auswirkt. Um diese Faktoren zu unterstützen und möglichst lange Liegezeiten zu erreichen ist die Gestaltung des Liegeplatzes von enormer Bedeutung. Wissenschaftler der Harper Adams Universität, des Scotland's Rural College und dem Agriculture and Horticulture Development Board haben einen weiteren Versuch zum Liegeverhalten von Milchkühen gemacht.
Der Kuhkomfort muss entsprechend der Milchleistung „mitwachsen“! Eine stetige Optimierung der Haltungsbedingungen ist ein Muss!
Versuch: Wahl der Liegefläche
Untersucht wurde, welche Einstreu Kühe zum Abliegen präferieren. Im Anschluss wurde getestet, ob Kühe ihre bevorzugte Einstreu in Kombination mit Liegeboxen gegen eine freie Liegefläche mit einem anderen Untergrund eintauschen würden. Für den Versuch wurden 24 tragende Holsteinkühe ausgewählt. Abhängig vom Laktationsstadium wurden sie in sechs Gruppen eingeteilt. Die Versuchsdauer der vier Gruppen betrug jeweils 21 Tage. Jede Kuh erhielt ihren eigenen Versuchsstall. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen, hatten die Tiere immer Sichtkontakt zur Herde und wurden vorher an die Bucht gewöhnt.
Ergebnisse
Die vier Versuchsbuchten hatten je drei Liegeflächen (2,4x2,4m) mit verschiedenen Untergründen: Stroh, Gummimatte mit Sägespäne und Sand. Im ersten Teil des Versuches wurden die Tiere je zwei Tage an die drei verschiedenen Möglichkeiten gewöhnt. Daraufhin folgte eine zweitägige Testphase in der die Kühe zwischen den drei Varianten wählen konnten. Mittels Videoauswertung konnte festgestellt werden, dass Stroh präferiert wurde. Danach wurde die Testbucht umgebaut, indem Liegebügel bei allen drei Varianten montiert wurden. Eine Testphase von je zwei Tagen pro Einstreuvariante sollte die Tiere an die Liegeboxen gewöhnen.
In der letzten Testphase waren nur noch bei der bevorzugten Einstreumöglichkeit (Stroh) Liegeboxen montiert. Beim Sand und der Gummimatratze mit Sägespäne hatten die Milchkühe entsprechend eine freie Fläche zum Abliegen. Damit sollte getestet werden, ob Kühe mehr Wert auf die bevorzugte Einstreu (Stroh) legen oder ob das freie Liegen (Gummimatte mit Späne, Sand) entscheidender ist. Es stellte sich heraus, dass Kühe die mit Stroh gefüllten Tiefboxen gegen einen offenen Liegebereich mit Sand oder Gummimatratze eintauschen.
Quelle: Journal of Dairy Science 2021
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