Um die Boxenmaße an die Größe der Kühe anzupassen, kann das Nackenrohr erhöht, durch ein gewelltes Nackenrohr oder einen fest verschraubten Spanngurt ersetzt werden.
Hochboxen können durch Aufkanten zu einer hochgelegten Tiefbox mit einer trittfesten Matratze umgebaut werden. Das verbessert Kuhkomfort und die Gelenkgesundheit.
Auch der Liegekomfort des Jungviehs und der Trockensteher nicht vergessen.
Liegeboxen müssen zu den Kühen passen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der richtigen Positionierung des Nackenrohrs, dem Abstand zwischen Nackenrohr und Bugschwelle und dem Liegeboxenbelag. Hochverlegte Tiefboxen können den Komfort verbessern, wenn das Management stimmt. Optimieren Sie Ihre Liegeboxen mit folgenden Praxistipps! Tipp: Liegekomfort des Jungviehs nicht vergessen.
Nackenrohr und Bugschwelle richtig einstellen
Oft ist das Nackenrohr zu niedrig angebracht. Das erschwert den Kühen das Abliegen und führt zu Problemen beim Aufstehen.
Eine gute Lösung ist, das Nackenrohr zu erhöhen. Für Holsteinkühe sind mindestens 1,30 m und für Fleckvieh 1,25 m empfehlenswert. Orientieren Sie sich für die Nackenrohrhöhe an den 10 % größten Kühen und ziehen Sie von der Widerristhöhe 10 cm ab. Bei Tiefboxen muss die Nackenrohrhöhe nicht vom Beton, sondern von der finalen Matratzenhöhe aus gemessen werden.
Der Abstand zwischen Nackenrohr und Bugschwelle sollte 30 cm nicht unterschreiten. Vermeiden Sie eine betonierte Schwelle im Zwischenraum der gegenständigen Boxen, weil natürliche Liegepositionen wie z. B. das gestreckte Vorderbein nicht ausgeführt werden können.
Nachteilig ist, das Nackenrohr einfach nur nach vorne zu schieben. Dadurch verringert sich der Abstand zur Bugschwelle. Doch dann ist ein bequemes Abliegen unmöglich. Wenn die Bugschwelle ganz fehlt, rutschen die Kühe sehr weit in die Boxen und es bleibt zu wenig Platz für den Kopfschwung beim Aufstehen.
Spanngurt statt Nackenrohr
Wenn Spanngurte statt eines Nackenrohres zum Einsatz kommen, müssen sie fest verschraubt werden, um die Kühe ausreichend zu steuern. Alternativ können Nackenrohrerhöhungen oder der Einbau eines gewellten Nackenrohrs den Komfort deutlich verbessern.
Hochverlegte Tiefbox
Um bestehende, ältere Hochboxen komfortabler und gelenkschonender zu gestalten, wird auf die vorhandene Betonschwelle eine weitere Schwelle, z. B. aus Holz, aufgeschraubt. Danach wird die Einstreu eingebracht. Stroh-Mist-Matratzen haben sich bewährt. Es kann sich keine trittfeste Matratze bilden, wenn nasse Einstreu mit einer glatten Oberfläche wie der alten Gummimatte kombiniert oder loses Material wie Sägemehl verwendet wird. Mulden und Auftürmungen der Einstreu unter dem Boxenbügel müssen täglich eingeebnet werden. Bei gutem Management ist eine Verbesserung des Tierkomforts und der Gelenkgesundheit meist schon nach wenigen Wochen zu beobachten.
Zu hohe Liegefläche?
Bei der hochverlegten Tiefbox ist die Höhe der Liegefläche angestiegen. Dadurch kann es zu Problemen beim Verlassen der Liegebox kommen, Kühe können stolpern oder sich verletzen. Ein ruhiger Umgang mit den Kühen bei Treibearbeiten, keine Überbelegung und somit Konkurrenz um die Liegeboxen sowie eine gute Klauengesundheit sind entscheidende Kriterien, damit dieses System funktionieren kann.
Um das Tierwohl zu steigern, müssen die Liegeboxen passend und bequem für die Tiere sein. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der richtigen Positionierung des Nackenrohrs, dem Liegeboxenbelag und der Einstreu. Hochverlegte Tiefboxen können den Komfort verbessern, wenn das Management stimmt.
Störfaktor Kopfrohr
Ist in der Liegebox ein Kopfrohr eingebaut, erschwert es das Aufstehen massiv, denn das Kopfrohr verhindert den dafür benötigten Kopfschwung. Besonders kranke und ältere Tiere haben große Probleme beim Aufstehen. Wenn das Kopfrohr aus Stabilitätsgründen notwendig ist, dann mindestens in einem Meter Höhe. Besser ist, Sie entfernen das Kopfrohr ganz.