Zuchtwertschätzung Brown Swiss Dezember 2020

Bekannter Husold & neuer Cavallo auf Nr. 1 

Husold, Dane und Cadura bestätigen ihre Zuchtwerte. Zudem beweisen sich junge Canyon-Sohne in der genomischen Rangierung. Ein Überblick mit Download-Listen. 

Anfang Dezember wurde auch die letzte Zuchtwertschätzung in 2020 für die Rasse Brown Swiss veröffentlicht. Die aktuelle Rangierung der Besamungsbullen weist einige Neueinsteiger auf. Gleichzeitig halten sich bekannte Nachkommen geprüfte Bullen auf den vorderen Plätzen und können ihre Zuchtwerte zum Teil noch steigern. 
Obwohl die genomischen Bullen zum Teil noch sehr jung sind, sei nahezu von allen bereits Sperma verfügbar, heißt es seitens der Rinderunion Baden-Württemberg e.V. (RBW). Demnächst werde von vielen Jungbullen auch gesextes Sperma verfügbar sein.
In dieser Zuchtwertschätzung wurden erneut einige Abschreibungen und Anpassungen der Zuchtwertprüfstelle durchgeführt. Größere Anpassungen wurden in der Euternote (-1,0) und der Gesamtexterieurnote (-0,9) vorgenommen. Bereits in der vergangenen August-Zuchtwertschätzung wurde die Euternote ebenfalls um 1,1 Euterpunkte nach unten korrigiert.

Die aktuellen Rangierungen zum Download

Hier finden Sie die aktuellen Zuchtwertlisten zum Download: 
Hinweis: Die gemeinsame Zuchtwertliste (GZL) enthält alle Bullen mit Töchtern in mindestens 10 Herden in Deutschland und/oder Österreich mit einem RH-Anteil von maximal 25 Prozent. Die Bullen sind nach dem Gesamtzuchtwert rangiert. 
Hier finden Sie die aktuelle Bunte Liste zum Download: 
Hinweis: Die Bunte Liste enthält den Leistungsstand aller Bullen, die als geprüfte Vererber im Besamungseinsatz stehen und von denen Sperma vorrätig ist sowie alle Vererber Bayerns und eine Auswahl von Besamungsbullen aus Baden-Württemberg, Hessen und Österreich. 
Hier finden Sie die aktuelle Top 50 zum Download:  

Husold bleibt mit GZW 136 an der Spitze der töchergeprüften Bullen.  (Bildquelle: RBW )

Töchtergeprüft: Husold, Dane und Cadura! 

  • Husold bleibt, wie schon seit einigen Zuchtwertschätzungen, mit GZW 136 die Nummer eins der Nachkommen geprüften Bullen und die Nummer zwei aller Bullen der Rasse. Er zeichnet sich vor allem durch Fitness, Eutergesundheit und Persistenz aus. Sein Sohn Hudson kann sich um vier Punkte im GZW auf 127 steigern und landet auf dem neunten Rang. 
  • Cadence-Sohn Dane bleibt mit GZW 131 konstant auf dem zweiten Rang der geprüften Bullen. Er vererbt + 1.132 kg Milch und ein gutes Exterieur mit viel Rahmen.  
  • Cadura, ein Halbbruder zu Dane, bestätigt sich mit GZW 129 auf dem dritten Rang. Er verbessert sich in dieser Schätzung noch einmal leicht in der Fitness. Damit meistert er den Spagat zwischen Milchmengen- und Fitnessvererbung. Zudem zeichnet er sich als Färsen- und Roboterbulle aus. Neben guten Eutern sind seine sehr gute Eutergesundheit und Melkbarkeit sowie beste Werte für Fruchtbarkeit bemerkenswert. 
  • Vintage-Sohn Vip ist einer der Gewinner dieser Zuchtwertschätzung (GZW 127, Rang acht). Er steigt noch einmal in der Milch auf fast + 1.000 kg bei nur leicht negativen Inhaltsstoffen. Seine Töchter überzeugen als mittelrahmig, gut bemuskelt und mit festen Eutern. 

Calvino ist einer der erfolgreichen Canyon-Söhne auf Platz vier.  (Bildquelle: RBW, Schulze)

Genomisch: Canyon-Söhne beweisen sich 

  • Mit einem GZW von 137 ist der Canyon-Sohn Cavallo der neue Spitzenreiter der genomischen Jungbullen. Er kombiniert eine sehr gute Milchleistung mit herausragender Fitness. Im Exterieur zeichnet er sich vor allem durch korrekte Fundamente und gute Euter aus. Dicht gefolgt wird er von den Jungvererbern Austria, Hampton und Calvino mit jeweils 135 GZW.
  • Amorie-Sohn Austria weist mit 135 deutlich den höchsten Milchwert auf. Mit einer Leistungsvererbung von +1.570kg Milch gehört er zu den stärksten Leistungsvererbern der Rasse Braunvieh. Eine flache Laktationskurve, gute Leistungssteigerung und hohe Eutergesundheit sprechen ebenso für die Leistungsvererbung. 
  • Hochdorf-Sohn Hampton führt besticht durch sehr hohe Leistung, beste Melkbarkeit, Eutergesundheit und Fruchtbarkeit und ist damit vor allem auch für Roboterbetriebe geeignet. 
  • Mit Cavallo, Calvino und Capone landen drei Canyon-Söhne in den Top 20. Canyon selbst erreicht mit GZW 133 den siebten Rang. Er wurde intensiv als Bullenvater eingesetzt und überzeugt durch positive Eiweißprozente, beste Fundamente und Euter und einen überragendem ÖZW. 
  • Neu ist auch der Antonov-Sohn Noro mit GZW 133 auf Rang 6. Seine eindeutigen Stärken liegen in der Fundament- und Eutervererbung, zudem überzeugt er vor allem mit wirtschaftlich wichtigen Merkmalen (Inhaltsstoffe, Persistenz, Eutergesundheit, Fruchtbarkeit).
  • GS Vorteil, mit GZW 130 auf Platz 12, stammt vom Bekannten Vorsprung und beeindruckt mit Leistung (+ 1.025). Auch in den wichtigen Merkmalen Persistenz, Melkbarkeit und Nutzungsdauer kann er gefallen. 
  • Mit Dejavu startet ein interessanter Dane-Nachkomme auf Platz 32 mit einem GZW von 127. Er soll positive Inhaltsstoffe, großrahmige Tiere, korrekt gewinkelte Hinterbeine und fehlerfreie Striche vererben. Zudem ist der Jungbulle auch gesext weiblich verfügbar.
  • Der Honlosvererber GS Virus Pp (GZW 123) bereichert die zurzeit noch geringe Zahl der Hornlosträger bei Brown Swiss. Er weist ein harmonisches Zuchtwertprofil mit guter Milchinhaltsstoffvererbung auf. 
Quellen: LfL, RBW, BSG, GGI, NÖ Genetik, Rinderzucht Austria 

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