Futterbau
10 Tipps zur Frühjahrsdüngung im Grünland
Die Frühjahrsdüngung zum 1. Schnitt ist die wichtigste Düngungsmaßnahme in der Vegetationszeit. Was ist jetzt zu tun, um die Bestände gut aufzustellen?
Die Frühjahrsdüngung ist vielerorts in vollem Gange. Nach den explodierenden Düngerkosten im letzten Frühjahr hat sich die Situation in diesem Jahr wieder normalisiert. Deshalb gilt es nun umso mehr, die eigenen Grünlandbestände intensiv zu versorgen und bestmöglich für die kommende Futterbau-Saison aufzustellen.
Martin Hoppe, Grünlandberater der Landwirtschaftskammer NRW, gibt Tipps, wie Sie die Frühjahrsdüngung im Grünland bedarfsgerecht und dennoch möglichst effizient und kostensparend organisieren können.


Ein Betrieb mit knapper Futterausstattung und geringen Reserven sollte aus der Erfahrung der Trockenjahre 2018 bis 2020 kein Risiko eingehen, indem er die Frühjahrsdüngung zum 1. Schnitt reduziert. (Bildquelle: Berkemeier )
Frühjahrsdüngung nicht unterschätzen!
Eine zeitige Andüngung der Bestände spätestens zum Vegetationsbeginn hat sich im langjährigen Mittel immer als sehr effizient erwiesen. Hinzu kommt, dass die Ertragsleistung und Futterqualität des ersten und zweiten Schnittes in Bezug auf die Gesamtjahresleistung am bedeutsamsten sind. Da die Folgeschnitte meist ertraglich abnehmen, reduziert sich auch der Nährstoffbedarf. Jedoch ist das Ertragspotenzial im Spätsommer extrem witterungsabhängig.
Die uns erwartende Witterung in 2023 ist eine Blackbox.
„Ein Betrieb mit knapper Futterausstattung und geringen Reserven sollte aus der Erfahrung der Trockenjahre 2018 bis 2020 kein Risiko eingehen, indem er bei der Frühjahrsdüngung zum 1. Schnitt spart“, meint Martin Hoppe. Die frühjahrsbetonte Düngung hat sich durch eine bessere Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit durch zügiges Wachstum insbesondere in Trockenjahren bewährt. Da niemand die Witterung im kommenden Sommer vorhersagen kann, sollte die Frühjahrsdüngung vor allem für Futter-knappe Betriebe als eine Art Risikoabsicherung angesehen werden.

Die konsequente Narbenverbesserung im Grünland ist wichtige für die passende Ertags- sowie Düngebedarfsermittlung. (Bildquelle: Berkemeier )
Gibt es Einsparpotenziale?
Grundsätzlich gilt: Die Schnittflächen zur Silageproduktion haben aufgrund des hohen Nährstoffentzuges einen hohen Düngungsbedarf. Der Bedarf von Weideflächen ist verhältnismäßig gering, da die Weidetiere ca. 80 % der Nährstoffe auf der Fläche belassen. Bei korrekter Düngebedarfsermittlung wird dies berücksichtigt.
Während eine...
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