Chronische Mastitiden zeichnen sich dadurch aus, dass sie wiederkehrend sind und zu dauerhaft hohen Zellen führen. Wissenschaftler suchen nach Alternativ-Therapien.
Die meisten Antibiotika werden im Kuhstall zur Behandlung von Euterentzündungen eingesetzt. Ist eine Kuh frisch mit Mastitis-Keimen infiziert, macht die antibiotische Behandlung Sinn. Handelt es sich dagegen um eine dauerhaft hochzellige Kuh, bringt auch die antibiotische Therapie nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse. Vor diesem Hintergrund hat man an der Hochschule Hannover untersucht, ob man bei der Therapie der chronischen Mastitis auch alternativ mit einem Homöopathikum behandeln kann. Für die Studie standen 150 Kühe mit chronischer Mastitis aus fünf Betrieben in Norddeutschland zur Verfügung. Chronische Mastitis-Fälle wurden wie folgt definiert:
- Mehr als drei Laktationen 300.000 Zellen/ml
- Mehr als zwei Euterentzündungen auf einem Viertel in der laufenden Laktation
- Mehr als drei Laktationen 300.000 Zellen/ml
- Mehr als zwei Euterentzündungen auf einem Viertel in der laufenden Laktation
Von jeder Kuh wurden insgesamt vier Viertelgemelksproben zur bakteriologischen Untersuchung gezogen. Die erste vor der Behandlung und dann 7, 14 und 21 Tage später. Die Versuchsgruppe (n = 75) erhielt anstatt der antibiotischen Therapie ein homöopathisches Arzneimittel (Pyrogenium, Saluvet GmbH) injiziert. Jede Behandlung bestand darin, die Kuh an mehreren Tagen insgesamt zehn Mal mit 10 ml Injektionslösung subkutan zu spritzen. Die andere Hälfte der Tiere (Kontrollgruppe, n = 75) bekam eine antibiotische Therapie, die auf dem Betrieb etabliert war. Die Sensibilität der Mastitis-Erreger auf dem Betrieb für das Antibiotikum lag bei 97%.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse:
- S. aureus war mit 23% der häufigste nachgewiesene Erreger, gefolgt von Strep. uberis (15%) und coliformen Keimen (6%).
- In 20% der Milchproben, die vor Therapie entnommen wurden, konnte kein Erreger nachgewiesen werden.
- Zwischen der Versuchs- und Kontrollgruppe bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den Heilungsraten (60% vs. 55%).
- Die antibiotische Therapie war im Vergleich zum Homöopathikum nicht in der Lage, höhere Heilungsraten (klinisch, bakteriologisch, zytologisch) zu erreichen.
- Aufgrund der fehlenden unbehandelten Kontrollgruppen, kann nicht beurteilt werden, wie hoch die Selbstheilungsrate ausgefallen wäre. Bei chronischen Euterentzündungen ist demnach nicht zwingend eine antibiotische Therapie nötig, da es antibiotikafreie Alternativen gibt.
- S. aureus war mit 23% der häufigste nachgewiesene Erreger, gefolgt von Strep. uberis (15%) und coliformen Keimen (6%).
- In 20% der Milchproben, die vor Therapie entnommen wurden, konnte kein Erreger nachgewiesen werden.
- Zwischen der Versuchs- und Kontrollgruppe bestand kein signifikanter Unterschied zwischen den Heilungsraten (60% vs. 55%).
- Die antibiotische Therapie war im Vergleich zum Homöopathikum nicht in der Lage, höhere Heilungsraten (klinisch, bakteriologisch, zytologisch) zu erreichen.
- Aufgrund der fehlenden unbehandelten Kontrollgruppen, kann nicht beurteilt werden, wie hoch die Selbstheilungsrate ausgefallen wäre. Bei chronischen Euterentzündungen ist demnach nicht zwingend eine antibiotische Therapie nötig, da es antibiotikafreie Alternativen gibt.
Quelle: Krömker et al., 2019