Grünland im Herbst bearbeiten

Das Striegeln (Eggen) von Grünlandflächen im Herbst kann zu einem höheren Ertrag im nachfolgenden Frühjahr führen.

Ganze zehn Prozent mehr Aufwuchsmasse nach dem 1. Schnitt verzeichneten niederländische Wissenschaftler von Wageningen Livestock Research (WUR) nach einer Bearbeitung der Grünlandflächen im vorangegangenen Herbst. Über drei Jahre hinweg wurden die Versuchsflächen Anfang Oktober mit einer Egge „durchgekämmt“. Ergebnis:
Im ersten Schnitt führt diese Maßnahme zu einer Ertragssteigerung von 500 kg Trockenmasse pro Hektar (+10%).
Erfolgte im Herbst zusätzlich noch eine Nachsaat, schien tendenziell sogar ein noch höherer Ertragszuwachs möglich. Eine zusätzliche Herbizid-Behandlung der Fläche (neben dem Eggen) blieb indes wirkungslos.
Die Ursache für diesen enormen Ertragszuwachs ist noch nicht vollständig geklärt. Der Ertragszuwachs war zumindest nicht auf eine Ausbreitung von englischem Weidelgras oder anderen „guten Gräsern“ zurückzuführen. Im zweiten Schnitt war denn auch kein Effekt des Eggens mehr sichtbar.
Fazit für die Praxis: Durch das Eggen im Herbst lässt sich die Grünlandnarbe „entfilzen“, weitgehend von unerwünschter Verkrautung (Moosen und Rispen) befreien und die Durchlüftung angeregen. Bei wüchsigem Wetter bietet sich eine Nachsaat an.