Ein Anteil von über 30% Futterpartikeln im Obersieb der Schüttelbox führt vermehrt zur Selektion einer TMR, ein Anteil im Untersieb von über 50% begünstigt das Auftreten einer Pansenazidose.
Die den Kühen vorgelegte Ration unterscheidet sich oftmals von der letztlich von den Tieren gefressenen Ration. An der Hochschule Westfalen (Soest) hat sich eine Studie mit den Hintergründen, insbesondere mit dem Aspekt der Futterselektion befasst. Im Vordergrund stand ein Vergleich der exakt...
Ein Anteil von über 30% Futterpartikeln im Obersieb der Schüttelbox führt vermehrt zur Selektion einer TMR, ein Anteil im Untersieb von über 50% begünstigt das Auftreten einer Pansenazidose.
Die den Kühen vorgelegte Ration unterscheidet sich oftmals von der letztlich von den Tieren gefressenen Ration. An der Hochschule Westfalen (Soest) hat sich eine Studie mit den Hintergründen, insbesondere mit dem Aspekt der Futterselektion befasst. Im Vordergrund stand ein Vergleich der exakt kalkulierten Ration mit der tatsächlich aufgenommenen Ration am Futtertisch in Praxisbetrieben.
Die Ergebnisse zeigen, dass besonders die Grobfutterzerkleinerung und die Mischgenauigkeit das Fressverhalten von Kühen beeinflusst. Werden den Tieren Futtermischungen vorgelegt, die selektiert werden können, führt dies dazu, dass die Kühe in der ersten Stunde deutlich mehr Energie aufnehmen als veranschlagt. Die Tiere selektieren vermehrt die schmackhaften Kraftfutterpartikel, das erhöht auch das Risiko einer Pansenübersäuerung. Wenn aufgrund von Platzmangel nicht alle Tiere gleichzeitig fressen können, erhalten rangniedrige Tiere zum späteren Zeitpunkt folglich eine minderwertige Ration mit geringerem Energiegehalt. Futterselektion findet besonders bei der Fütterung langer und trockener Grassilagen statt. Diese Silagen sind häufig nicht ausreichend zerkleinert und homogen untergemischt.
Schüttelbox: Angaben passen nicht
Die Überprüfung der Verteilung der Futtermittel mittels Schüttelbox brachte weitere interessante Ergebnisse ans Licht: So fanden sich große Abweichungen zwischen den Milchkuhbetrieben und vor allem zu den Richtwerten aus den USA.
Festhalten lässt sich, dass ein Anteil der Futterpartikel im Obersieb von über 30% vermehrt zur Selektion führt (viele lange Partikel) sowie ein Partikel-Anteil im Untersieb von über 50% das Auftreten einer Pansenazidose begünstigt (viele Feinfutter-Partikel).
Aus technischer Sicht lässt sich die Homogenität einer Mischration (TMR) beeinflussen bzw. verbessern, sofern die Messerschärfe regelmäßig überprüft wird und die Futtermenge auf den Mischwagen abgestimmt wird.Quelle: Kortwinkel, 2018