Biertreber kann nicht nur bei Futterknappheit Grundfutter ersetzen, sondern auch in normalen Rationen als Kraftfutter-Alternative eingeplant werden.
Als Nebenprodukt der Bierherstellung fallen in Deutschland jährlich zwei Mio. Tonnen Biertreber an. Biertreber zeichnet sich durch GVO-Freiheit, durch einen relativ hohen Protein- sowie durch einen hohen Fasergehalt (aNDFom) bei einem Energiegehalt von ca. 6,7 MJ NEL/kg TM aus. Biertreber kann Kraft- oder Grobfutter in der Ration ersetzen.
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Biertreber kann nicht nur bei Futterknappheit Grundfutter ersetzen, sondern auch in normalen Rationen als Kraftfutter-Alternative eingeplant werden.
Als Nebenprodukt der Bierherstellung fallen in Deutschland jährlich zwei Mio. Tonnen Biertreber an. Biertreber zeichnet sich durch GVO-Freiheit, durch einen relativ hohen Protein- sowie durch einen hohen Fasergehalt (aNDFom) bei einem Energiegehalt von ca. 6,7 MJ NEL/kg TM aus. Biertreber kann Kraft- oder Grobfutter in der Ration ersetzen.
Auf dem Versuchsgut der Milchkuhherde im ZTT Iden wurden kürzlich in einer Studie die Fütterungseigenschaften und die Fütterungswürdigkeit von Biertreber überprüft. Dazu wurden 78 Holsteinkühe in zwei vergleichbare Gruppen eingeteilt.
Den Kühen wurde eine Totale-Misch-Ration (TMR) gefüttert, bestehend aus Gras-, Luzerne- und Maissilage, Stroh, Trockenschnitzel, Rapsextraktionsschrot und einer Getreide-Mais-Mischung (42% Mais, 27% Gerste, 27% Roggen, Melasse, Glycerin).
In die Ration der Biertreber-Gruppe wurden zusätzlich 2,0 kg Trockenmasse bzw. 9,0 kg Frischmasse Biertreber pro Kuh eingemischt, die Ration der Kontrollgruppe enthielt dafür mehr Getreide-Mais-Mischung und Rapsextraktionsschrot. Die Rationen beider Gruppen hatten einen Energiegehalt von 7,0 MJ NEL/kg TM.
Der Versuch erstreckte sich über einen Zeitraum von 18 Wochen, nach 12 Wochen wurden die Gruppen getauscht: Den Kühen, die zuvor die Ration mit Biertreber erhielten, wurde jetzt die TMR mit den erhöhten Anteilen an Getreide-Mais und Rapsextraktionsschrot vorgelegt. Die Futteraufnahme und die Milchleistung wurden täglich gemessen, die Milchinhaltsstoffe wöchentlich. Ergebnisse:
Unter dem Strich bleibt mehr übrig
- Die Fütterung der Biertreberration beeinflusste, bei nahezu identischen Futter- und Energieaufnahmen, die Milchmenge positiv im Vergleich zur Kontrollvariante.
- Für die Milchfettmengen deutete sich ein Vorteil durch die Biertreber-Fütterung an (hohe Verdaulichkeit der Zellwandbestandteile).
- Trotz der gesteigerten Gehalte an aNDFom realisierten die Kühe der Biertreber-Gruppe hohe Futteraufnahmen von etwa 25 kg Trockenmasse. Die Veränderungen von Körpermassen und Rückenfettdicken unterschieden sich im Hauptversuchsabschnitt nicht signifikant zwischen den Gruppen.
- Unter den gegebenen Rahmenbedingungen (Futterkosten, Milchpreise) stellte sich die Biertreber-Ration gegenüber der Kontrollfütterung ökonomisch vorteilhafter dar (Annahme: Milchpreis 34 ct/kg, Biertreber 56 €/t, Getreide-Mais-Mischung 180 €/t, Rapsextraktionsschrot 220 €/t). Nach Abzug der Futterkosten blieben 0,62 € mehr Milchgeld pro Kuh und Tag über (IOFC).
- Die Fütterung der Biertreberration beeinflusste, bei nahezu identischen Futter- und Energieaufnahmen, die Milchmenge positiv im Vergleich zur Kontrollvariante.
- Für die Milchfettmengen deutete sich ein Vorteil durch die Biertreber-Fütterung an (hohe Verdaulichkeit der Zellwandbestandteile).
- Trotz der gesteigerten Gehalte an aNDFom realisierten die Kühe der Biertreber-Gruppe hohe Futteraufnahmen von etwa 25 kg Trockenmasse. Die Veränderungen von Körpermassen und Rückenfettdicken unterschieden sich im Hauptversuchsabschnitt nicht signifikant zwischen den Gruppen.
- Unter den gegebenen Rahmenbedingungen (Futterkosten, Milchpreise) stellte sich die Biertreber-Ration gegenüber der Kontrollfütterung ökonomisch vorteilhafter dar (Annahme: Milchpreis 34 ct/kg, Biertreber 56 €/t, Getreide-Mais-Mischung 180 €/t, Rapsextraktionsschrot 220 €/t). Nach Abzug der Futterkosten blieben 0,62 € mehr Milchgeld pro Kuh und Tag über (IOFC).
Den kompletten Versuchsbericht finden Sie hier:
https://llg.sachsen-anhalt.de/themen/tierhaltung-und-tierzucht/milchrin…Quelle: Engelhard et al., 2020
Brauereien, die Biertreber zur Fütterung verkaufen, müssen nach der aktuellen Futtermittelhygiene-Verordnung als Futtermittelhersteller registriert sein.