Was haben der Fussballverein SV Werder Bremen und das Deutsche Milchkontor (DMK) gemein? Zwei Dinge: Sie sind in Bremen beheimatet und stehen vor einer ungewissen Zukunft.
Zum Auftakt der aktuellen Bundesliga-Saison überrollte der FC Bayern München streckenweise den völlig überforderten SV Werder Bremen (die Bayern gewannen mit 6:0). Dabei ist es gar nicht mal so lange her, dass Bremen gleichauf mit den Münchnern lag, den Rekordmeister sogar ab und zu abgeschossen hat.
Werders...
Was haben der Fussballverein SV Werder Bremen und das Deutsche Milchkontor (DMK) gemein? Zwei Dinge: Sie sind in Bremen beheimatet und stehen vor einer ungewissen Zukunft.
Zum Auftakt der aktuellen Bundesliga-Saison überrollte der FC Bayern München streckenweise den völlig überforderten SV Werder Bremen (die Bayern gewannen mit 6:0). Dabei ist es gar nicht mal so lange her, dass Bremen gleichauf mit den Münchnern lag, den Rekordmeister sogar ab und zu abgeschossen hat.
Werders Niedergang ist schon lange keine sportliche Krise mehr, sondern ein strukturelles Problem! Binnen weniger Jahre ist der Verein vom Champions League- auf Zweit-Liga-Niveau heruntergewirtschaftet worden. So ähnlich lässt sich auch die Entwicklung der ehemaligen Nordmilch bzw. dem jetzigen DMK beschreiben.
Mitten im Abstiegskampf
Ausgestattet mit dem weitaus größten Etat, den „sanftmütigsten“ Eigentümern, einem Einzugsgebiet, in das sich kaum Konkurrenten hinein wagen, besten Kontakten in die Branche und politischer Rückendeckung, hätten die Voraussetzungen nach der Fusion von Nordmilch und Humana nicht besser sein können!
Nach fünf Jahren sieht es so aus, als würde sich der DMK-Konzern unter der Regie überforderter Manager geradewegs zu einem Sorgenfall, einem Abstiegskandidaten entwickeln. Die Erlöse sinken, die Kosten steigen, u.a. weil demnächst jedem Milcherzeuger theoretisch ein DMK-Mitarbeiter zur Seite stehen wird!
In Bremen (sowohl bei Werder als auch beim DMK) hält man sich anscheinend für unabsteigbar. Viel zu lange haben sich die DMK-Manager und das Ehrenamt denn auch nach der Fusion mit sich selbst beschäftigt. Man wähnte sich noch in der Champions League, befand sich aber schon im Abstiegskampf! Anstatt zumindest zu versuchen, im Fahrwasser der direkten, in Skandinavien und in den Niederlanden beheimateten Konkurrenten, in Richtung globale Märkte aufzubre-chen, wurde ein bisschen vor der eigenen Mole herumgeschippert.
Ein Neustart muss her!
Im Fussball ist im Fall eines Abstiegs ein direkter Wiederaufstieg möglich. Anders sieht das in der Wirtschaft aus: Gerät hier ein Konzern ins Wanken, dann gibt’s meist kein Halten mehr. Die Eigentümer des DMK, die Milcherzeuger, sollten sich deshalb jetzt ernsthaft fragen, ob sie dem Abstiegskampf des Molkereikonzerns unkommentiert zusehen oder ob sie nicht endlich mal den Mut aufbringen wollen, das Unternehmen umzubauen und konkurrenzfähig aufzustellen. Nach dem Abgang der nahezu kompletten Führungsspitze (Voss, Gloy, Schwaiger, Lattwesen) wäre jetzt ein Neustart möglich! Der muss dringend her! Deutschland braucht ein starkes DMK, denn ohne ein starkes DMK
- verliert der Milch-Standort Deutschland an Attraktivität,
- wird sich der Milchpreis im Norden und Westen nicht frei entwickeln können. Solange die Bremer derart bescheiden auszahlen, kostet das letztlich auch die Lieferanten anderer Molkereien Milchgeld!
- verliert der Milch-Standort Deutschland an Attraktivität,
- wird sich der Milchpreis im Norden und Westen nicht frei entwickeln können. Solange die Bremer derart bescheiden auszahlen, kostet das letztlich auch die Lieferanten anderer Molkereien Milchgeld!
Mein Tipp für alle Bremer: Schaut nach Dortmund! Die Borussia (BVB) war vor ein paar Jahren eigentlich schon insolvent, doch heute steht der BVB so glänzend da wie nie zuvor! Das Erfolgsgeheimnis: Geschicktes Marketing und der Einkauf von Top-Trainern. Auch wenn man kein BVB-Anhänger ist, muss man doch zugeben: Hier sind Visionäre am Werk, die wissen, was sie tun!