Die Aufzucht der Rinder kostet bis zu acht Cent pro Liter Milch. Wäre es daher nicht sinnvoller, sich davon zu verabschieden?
Grundsätzlich wird der Stallplatz über die Milchproduktion besser verwertet als über die eigene Jungrinderaufzucht. Die Auslagerung bzw. die komplette Aufgabe der eigenen Nachzucht lohnt sich häufig, denn in der Regel sind entweder die Stallplätze knapp oder die vorhandenen Gebäude lassen sich nur umständlich bewirtschaften. Gleiches gilt für die Fläche, auch die ist oft knapp. Ganz zu schweigen von der Arbeitszeit. Ja, auch die Aufzucht frisst Arbeitszeit! In einem 100 Kuhbetrieb bindet die Aufzucht jährlich rund 1.300 Stunden, umgerechnet eine halbe Arbeitskraft – bei einer Bestandsergänzungsrate von nur 25% (in der Praxis sind die Merzungsraten oft deutlich höher)!
Hinzu kommt, dass immer dann, wenn „teure“ Färsen zugekauft werden müssen, die Remontierungsrate im Kuhstall sinkt. Wahrscheinlich werden in diesem Fall andere Maßstäbe an die Altkühe angelegt. Ein weiterer Punkt pro Aufgabe der Aufzucht ist, dass die Jungkühe abgekalbt zugekauft werden können. So entfällt der Abkalbe-Stress!
Ein Verzicht auf die Jungrinderaufzucht im eigenen Milchkuhbetrieb eröffnet strategische Optionen und dürfte letztlich auch zu einem höheren Einkommen führen.
Ein Verzicht auf die Jungrinderaufzucht im eigenen Milchkuhbetrieb eröffnet strategische Optionen und dürfte letztlich auch zu einem höheren Einkommen führen.
Ein Verzicht auf die eigene Jungviehaufzucht birgt nicht nur Vorteile, weil…
- Die Auslagerung der Aufzucht macht betriebswirtschaftlich nur dann Sinn, wenn man die Arbeit und den Stallplatz (!) auch tatsächlich anderweitig besser verwertet.
- Gekauft wie gesehen. Das gilt auch bei Färsen. Der Käufer erhält keine Informationen über den Gesundheitsstatus in der Aufzucht oder über die metabolische Programmierung. Diese Informationen sind jedoch entscheidend für die Rentabilität der Milcherzeugung.
- Der verkaufende Zuchtbetrieb wird in der Regel nicht seine leistungsstärkste Genetik zum Verkauf anbieten. Die behält er selbst zur Bestandsergänzung.
- Nur eine homogene Herde lässt sich optimal führen. Homogenität ist beim Zukauf schwieriger zu erreichen als mit der eigenen Nachzucht.
- Das Risiko, dass man sich mit Färsen aus fremden Beständen Probleme zukauft, ist groß. Nicht selten bringen sie neue Keime mit bzw. haben mit den bestandsspezifischen Erregern zu kämpfen.
- Jungviehaufzucht muss nicht immer Kostentreiber sein. Sie kann, bei geringer Eigenremontierung, über den Verkauf überzähliger Färsen auch eine zusätzliche Liquidität für den Betrieb bringen (3 bis 4 ct/kg ECM).
- Die Auslagerung der Aufzucht macht betriebswirtschaftlich nur dann Sinn, wenn man die Arbeit und den Stallplatz (!) auch tatsächlich anderweitig besser verwertet.
- Gekauft wie gesehen. Das gilt auch bei Färsen. Der Käufer erhält keine Informationen über den Gesundheitsstatus in der Aufzucht oder über die metabolische Programmierung. Diese Informationen sind jedoch entscheidend für die Rentabilität der Milcherzeugung.
- Der verkaufende Zuchtbetrieb wird in der Regel nicht seine leistungsstärkste Genetik zum Verkauf anbieten. Die behält er selbst zur Bestandsergänzung.
- Nur eine homogene Herde lässt sich optimal führen. Homogenität ist beim Zukauf schwieriger zu erreichen als mit der eigenen Nachzucht.
- Das Risiko, dass man sich mit Färsen aus fremden Beständen Probleme zukauft, ist groß. Nicht selten bringen sie neue Keime mit bzw. haben mit den bestandsspezifischen Erregern zu kämpfen.
- Jungviehaufzucht muss nicht immer Kostentreiber sein. Sie kann, bei geringer Eigenremontierung, über den Verkauf überzähliger Färsen auch eine zusätzliche Liquidität für den Betrieb bringen (3 bis 4 ct/kg ECM).