Das Coronavirus hat in kürzester Zeit vieles verändert. Tag für Tag erreichen uns in der Redaktion Meldungen, die vor ein paar Wochen noch unvorstellbar waren. So sehen sich z.B. in einigen Ländern Milcherzeuger gezwungen, ihre Milchtanks leerlaufen zu lassen, weil die Milch nicht mehr abgeholt wird. Oder die Molkerei halbiert das Milchgeld, da sie ihre Produkte nicht mehr absetzen kann. In Großbritannien, das aufgrund seiner speziellen Marktsituation besonders hart betroffen ist, soll ein...
Das Coronavirus hat in kürzester Zeit vieles verändert. Tag für Tag erreichen uns in der Redaktion Meldungen, die vor ein paar Wochen noch unvorstellbar waren. So sehen sich z.B. in einigen Ländern Milcherzeuger gezwungen, ihre Milchtanks leerlaufen zu lassen, weil die Milch nicht mehr abgeholt wird. Oder die Molkerei halbiert das Milchgeld, da sie ihre Produkte nicht mehr absetzen kann. In Großbritannien, das aufgrund seiner speziellen Marktsituation besonders hart betroffen ist, soll ein Viertel der Milchfarmen von einer Insolvenz bedroht sein. Wahrscheinlich haben die betroffenen Milcherzeuger noch vor Kurzem gedacht: „Mich wird es schon nicht treffen.“ Und wenn es dann doch passiert? Dann ist es oft zu spät, um noch gegensteuern zu können!
Risikomanagement ist für viele von uns immer noch ein Fremdwort. Auf die Auswirkungen von Krisen und Katastrophen, egal ob durch Unwetter, Wirtschaftskrisen, Politik oder Epidemien ausgelöst, sind wir alle nur sehr unzureichend oder gar nicht vorbereitet. Das sollte sich ändern!
Im ersten Schritt heißt das, zu analysieren, welche Krisenfälle und Situationen im eigenen Unternehmen bzw. in dessen Umfeld überhaupt eintreten können. Fragen Sie sich, was schlimmstenfalls alles passieren kann! Erarbeiten Sie mögliche Worst-Case-Szenarien, d.h. gehen Sie davon aus, dass die Sonne eben nicht immer scheint und es auch mal stürmisch und ungemütlich werden kann. Auf diese stürmischen Zeiten sollten Sie sich vorbereiten. Spielen Sie in Gedanken ruhig mal unterschiedliche Szenarien durch. Was z.B. könnte passieren im Fall einer lang anhaltenden Trockenperiode (Futtermangel) oder bei einem drastischen Milchpreisverfall (Molkerei bricht der wichtigste Abnehmer weg)? Was, wenn infolge einer Pandemie mehrere Mitarbeiter gleichzeitig ausfallen (sitzen in Osteuropa fest) oder die komplette Herde wegen eines Seuchenausbruches (z.B. BHV1) gemerzt werden muss?
Sie können nicht verhindern, dass derart unerwartete Situationen eintreten, darauf haben Sie keinen Einfluss – aber Sie können überlegen, wie Sie diesen Situationen „begegnen“ und mögliche negative Auswirkungen minimieren können. Ein gutes Risikomanagement beginnt, bevor eine Krise eintritt. Versuchen Sie aus der aktuellen Corona-Krise zu lernen, denn die nächste Krise kommt bestimmt!