Kühe sollten täglich max. drei Stunden von ihren Liegeboxen entfernt sein. Um das gewährleisten zu können, müssen die Größe des Wartebereichs, die Melkstandgröße und die Melkroutine an die Anzahl der Kühe angepasst sein.
Der Wartebereich sollte groß genug dimensioniert sein, um die größte Gruppe der Herde, die gemolken wird, zu beherbergen. Jeder Kuh sollte dabei 1,9 m2 Platz zugestanden werden. Falls eine zweite Gruppe in den Melkstand gebracht wird, während die erste noch melkt,...
Kühe sollten täglich max. drei Stunden von ihren Liegeboxen entfernt sein. Um das gewährleisten zu können, müssen die Größe des Wartebereichs, die Melkstandgröße und die Melkroutine an die Anzahl der Kühe angepasst sein.
Der Wartebereich sollte groß genug dimensioniert sein, um die größte Gruppe der Herde, die gemolken wird, zu beherbergen. Jeder Kuh sollte dabei 1,9 m2 Platz zugestanden werden. Falls eine zweite Gruppe in den Melkstand gebracht wird, während die erste noch melkt, empfiehlt sich, zusätzlich 25% der Fläche bereitzuhalten.
Ein Beispiel: Auf einem Milchkuhbetrieb werden 125 Kühe gemolken. In der größten Melkgruppe sind 100 Kühe. Diese Kühe werden in den Wartebereich getrieben, anschließend die zweite Gruppe mit 25 Kühen. Der Wartebereich auf diesem Betrieb sollte also 190 m2 (100 Kühe x 1,9 m2) groß sein. 47,5 m2 kommen als Puffer für die zweite Gruppe hinzu. Die Gesamtgröße des Wartebereichs sollte also bei 237 m2 liegen.
Ist der Wartehof zu klein, sind die Kühe schnell länger als drei Stunden pro Tag (zum Treiben, Warten und Melken) unterwegs. Dann empfiehlt sich die Einteilung von Melkgruppen oder eine Optimierung der Melkstrategie. Sie können kleinere Gruppen bilden und z.B. schnell und langsam melkende Kühe getrennt voneinander melken. Wenn Ihr Austrieb es ermöglicht, melken Sie die ersten beiden Durchgänge, bevor der Wartebereich geschlossen wird.
Fester Stand und frische Brisen
Der Boden im Wartebereich, auf den Treibewegen und im Melkstand sollte rutschfest ausgeführt sein. Ist der Betonboden zu glatt, können parallel verlaufene Bodenrillen den Stand verbessern. Auf abschüssigen Wartebereichen können Gummimatten den Kühen das Stehen erleichtern. Diese sollten hier dick und weich sein, damit die Kühe mit ihren Klauen tief einsinken. Das erhöht den Halt. Es hilft besonders den rangniederen oder lahmen Kühen, die erst zum Schluss in den Melkstand kommen und deswegen noch länger im Wartebereich stehen als alle anderen Kühe. Auch im Melkstand können Gummimatten die Standqualität der Kühe verbessern.
Bringen Sie mehrere Ventilatoren entweder am Kopf oder an der Längsseite des Wartebereichs in einer Reihe an. So wird die komplette Fläche gleichmäßig belüftet. Installieren Sie im Wartebereich Ventilatoren in Schräglage, dann pustet die Luft direkt auf die Köpfe der Kühe und geht nicht über sie hinweg.
Gleiche Spielregeln bei AMS
Grundsätzlich gelten die aufgeführten Tipps auch für Ställe mit AMS. Dazu gehört auch, die max. Anzahl Kühe pro Roboter nicht zu überschreiten. Planen Sie höchstens 55 Kühe pro Roboter ein, um einen freien Kuhverkehr zu gewährleisten. Achten Sie auf sichere Laufgänge, bequeme Liegeflächen sowie auf ausreichende Fressplatzbreiten pro Tier und die Stallbelüftung und -kühlung. Für effiziente Arbeitsroutinen die AMS-Einheiten nacheinander statt parallel platzieren.
Tipp: „Vordränger“ verlängern die Stehzeit von wartenden lahmen Kühen vor dem AMS. Leitplanken rechts und links vor dem Eingang schaffen kurze Warteschlangen und können die sich vordrängelnden Kühe etwas ausbremsen.-so-
1 Boden und Boxen
2 Transitstall
3 Belüftung
4 Melkständeund AMS
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