Die Soja-Anbaufläche ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen und lag im Jahr 2014 bei 9.500 Hektar. Im Jahr 2015 standen allein in Bayern und Baden-Württemberg auf 11.000 Hektar Sojabohnen. Folgende Punkte gilt es beim Anbau zu beachten:
Standort: Pauschal lässt sich sagen, dass die Gebiete für den Sojabohnen-Anbau geeignet sind, in denen sich...
Die Soja-Anbaufläche ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen und lag im Jahr 2014 bei 9.500 Hektar. Im Jahr 2015 standen allein in Bayern und Baden-Württemberg auf 11.000 Hektar Sojabohnen. Folgende Punkte gilt es beim Anbau zu beachten:
Standort: Pauschal lässt sich sagen, dass die Gebiete für den Sojabohnen-Anbau geeignet sind, in denen sich auch Körnermais anbauen lässt (Übers. 3). So ist bei Sojabohnen ebenso wie bei Körnermais ein ausreichendes Wärmeangebot von Aussaat bis zur Ernte ausschlaggebend. In unseren Breitengraden sind die Reifegruppen 00 (mittelspät abreifend), 000 (mittelfrüh) und Übergangssorten (00/000) im Anbau vertreten. In Regionen in denen Körnermais mit der Reifezahl 240 bis 250 (Reifegruppe mittelfrüh) angebaut werden können, eignet sich Sojasaatgut der Reifegruppe 000. In Gebieten in denen Körnermais mit der Reifezahl 260 – 300 (mittelspät) zum Einsatz kommt, kann Sojasaatgut mit der Reifegruppe 00 ausgewählt werden. Bei der Suche des richtigen Standortes innerhalb dieser Region sollte man darauf achten, dass die Ackerschläge nicht in Kältesenken liegen. Denn Spätfröste während der Blüte im Juni bis Juli können zu Ertragseinbußen führen. Zudem sollte der Standort, insbesondere im Zeitraum zwischen Blütenausbildung und Kornfüllung ausreichend Wasser bereitstellen.
Auch auf Flächen mit steinigen Böden ist der Soja-Anbau erschwert, da bei der Ernte der Mähtisch tief abgesenkt werden muss. Dies liegt daran, dass die Pflanze noch knapp oberhalb des Bodens Hülsen ausbildet, die bei zu hoher Schneidwerksführung auf dem Acker verbleiben. Wichtig ist auch die funktionierende Unkrautregulierung. Denn Unkräuter können die Bestandsentwicklung negativ beeinträchtigen.
Vorfrucht: Bei der Vorfrucht ist darauf zu achten, dass sie nicht zu viel Stickstoff im Boden hinterlässt, da dies die Wirkung der Knöllchenbakterien beeinträchtigt (Stickstoffbindung aus der Luft). Als Vorfrucht sind geeignet: Wintergetreide und Mais. Als Vorfrucht ungeeignet sind Raps und andere Leguminosen.
Aussaat: Gesät werden Sojabohnen in unseren Breitengraden Mitte/Ende April bis Anfang Mai. Es empfiehlt sich Ende Januar mit dem Saatguthändler in Kontakt zu treten. Die Kosten für das Saatgut betragen je nach Saatstärke und Tausendkorngewicht 220 bis 260 €. Bei der Saatbettbereitung sollte darauf geachtet werden, dass es zu keiner Bodenverdichtung kommt. Als Drillmaschine bieten sich sowohl Getreidedrillen, als auch Einzelkornsämaschinen an. Das Saatgut sollte möglichst auf der wasserführenden Schicht abgelegt werden, damit eine zügige Keimung gewährleistet ist. Beim Erstanbau muss das Saatgut mit Rhizobien (Knöllchenbakterien) geimpft werden (!). Auch beim wiederholten Anbau ist eine Impfung (30 €/ha) angebracht, um den Ertrag zu sichern. Bei der Kontaktimpfung wird das Impfmittel mit dem Saatgut vor der Aussaat gemischt.
Die Sämaschine muss vor der Aussaat sauber sein, da Beizmittel die Knöllchenbakterien schädigen können. Der Reihenabstand liegt, je nach dem, ob sich die Sorte verzweigt, zwischen 12,5 und 30 cm. Wichtig ist auch die Saattiefe. Auf schweren Böden sollte eine Saattiefe von 3 bis 4 cm und auf leichteren 4 bis 5 cm angestrebt werden.
Mitte Juni sollte der Knöllchenansatz kontrolliert werden. Hierzu empfiehlt es sich Pflanzen auszugraben und den Knöllchenansatz zu überprüfen.
Ernte: Als Erntetermin sollte man etwa Mitte September anstreben. Der Erntetermin kann sich je nach Aussaattermin und Witterung auch bis in den Oktober hinein verschieben. Dass die Sojabohnen reif sind erkennt man daran, dass die Körner sich in der Hülse bewegen (klappern). Die Kornfeuchte sollte bei 14 bis maximal 20 % liegen. Zur längerfristigen Lagerung, sollte man die Bohnen auf 10 bis 11 % Feuchtigkeit heruntertrocknen. Bei der Ernte ist ein tiefer Schnitt wichtig, denn je nach Sorte sitzen die Hülsen niedriger als 10 cm über dem Boden. Ein zu hoher Schnitt kann zu Verlusten von 10 bis 20 % führen. Schmale Schneidwerke lassen sich dichter am Boden führen. In einigen Gebieten werden auch flexible Messerbalken zum Dreschen eingesetzt. Die Erträge können zwischen 24 und 35 t schwanken. Vor der Verfütterung sollte der Protein- und Fettgehalt in den Bohnen ermittelt werden, da auch diese Gehalte Schwankungen unterliegen.-os-