Farbenfroh und bunt gemischt

Mit einer großen Palette an neuen Bullen kann die Fleckviehzucht nach der aktuellen Schätzung aufwarten. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass viele neue Bullenväter in der Ahnentafel auftauchen und somit die Linienvielfalt unterstützt wird.

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Noch kann Vanstein die Position an der Spitze verteidigen, wenngleich die Verfolger auf Tuchfühlung aufrücken. Das große Heer an Neulingen wird angeführt von Weihum (MV: Humid), der die bislang positive Bilanz bei den Weinold-Söhnen unterstreicht. Seine große Stärke liegt in der Vererbung von Fett- und Eiweiß, bei einem eher bescheidenen Milchmengenzuchtwert. Als sehr interessant sind die Newcomer aus der Linie Huss zu bewerten. Mit Hulkor*TA (MV: Romel) steht ein typgerechter Zweinutzungsbulle zur Verfügung, dessen Vater Hulock auch substanzvolle Nachzucht hervorgebracht hat. Die Eutervererbung ist ohne Tadel mit besonderen Stärken in der Strichausbildung. Allerdings muss die Schwäche im Milchfluss beachtet werden. Ebenfalls eine Alternative stellen seine Halbbrüder Huldig (MV: Rochen) und Haertsfeld (MV: Lotarry) dar. Huldig demonstriert bei seinen Töchtern gute Bemuskelung, was auch mit den Fleischleistungsmerkmalen seiner Söhne gut übereinstimmt. Die Haertsfeld-Töchter weisen ihren Vater als Exterieurspezialist aus, wobei Euterboden und Voreuteraufhängung gute Haltbarkeit in den weiteren Laktationen versprechen. Von Hulocks Halbbruder Huckel wurden nur insgesamt 16 Söhne getestet. Humboldt (MV: Randy) rechtfertigt das in seinem Vater gesetzte Vertrauen und wird aufgrund hoher Zuchtwerte für Fundament und Euter in der Praxis Gefallen finden. Gute neue Töchter steigern seinen Milchwert um fünf Punkte.

Weburg und Mondlicht bringen Milch

Einen gewaltigen Leistungsschub verspricht der Webal-Sohn Weburg (MV: Boss), dessen Töchter mit einer durchschnittlichen 100-Tageleistung von über 2.800 kg Milch aufhorchen lassen. Dies bringt ihm den derzeit höchsten Milchmengenzuchtwert, bei gleichzeitig hoher Melkbarkeit. Allerdings sollte er auf gut rahmige und breite Kühe angepaart werden, um einen zu leichten Kuhtyp zu vermeiden. Die bisherigen Prüfungsergebnisse von Martl DE-Söhnen sind nicht sehr erfreulich. Deshalb ist sein Sohn Mondlicht (MV: Randy) eine angenehme Ausnahmeerscheinung. Er vererbt Leistungsbereitschaft bei allerdings geringer Bemuskelung. Ebenso sollten die negativen Zuchtwerte für Fett- und Eiweiß beachtet werden. Matula (MV: Romen) kann sich bei mittlerem Leistungsniveau durch gutes Fundament und Euter profilieren. Zur Gruppe der guten Sampras-Söhne gehört auch Salamander (MV: Hardi), der sich nicht nur über seine besondere Linienführung anbietet. Die rahmigen Töchter stehen auf ausgezeichneten Fundamenten. Darüber hinaus sind die lang angesetzten Euter ohne Fehler in den Kriterien für Strichausbildung und Strichstellung.

Erste Wal-Söhne

Das hohe Erbe von Wal ist sicherlich eine Messlatte für jetzt auflaufende Wal-Söhne. Mit Wunderland, Waltran und Waliser stehen seine Söhne im vorderen Feld, wobei sich die hohe Vorschätzung über den Vater nicht bestätigt hat. Wal-Söhne werden sich über ein breites Zeitfenster erstrecken und man muss abwarten, ob sich der eine oder andere auch als Spätzünder herausstellt, so wie Wal es selbst in seiner Glanzzeit gezeigt hat.

Bewährte Altbullen

Unter den bekannten Spitzenbullen kann Mandela sicherlich den größten Gewinn verbuchen. Vor allem die Nutzungsdauer bringt ihm drei Punkte im GZW. Ebenfalls hat sich das Fundament seiner Töchter (548) weiter verbessert. Zwar noch nicht alt, aber bereits nach der August-Schätzung vorgestellt, ist Romario. Sein glänzender Exterieurbericht wird mit einem Plus von vier Punkten im MW zusätzlich aufgewertet. Deutlich verloren hat Endo, dessen Töchter in den Zweitlaktationen nicht den erhofften Erwartungen standhalten konnten. Er rutscht im MW um fünf Punkte ab.
Seit Dezember werden in Österreich Gesundheitszuchtwerte veröffentlicht. Zur nächsten Zuchtwertschätzung werden diese auch in unsere Bullenlisten eingearbeitet.
Quelle: Bernhard Luntz, LfL Tierzucht Grub