Rohfaserreiche Rationen

Kürzer Häckseln vermeidet Futtersortieren

Damit die Wiederkauaktivität ansteigt, wird oft Heu oder auch Stroh einer Milchviehration zugemischt. Allerdings steigt mit zunehmendem Anteil auch die Gefahr der Futtersortierung. Forscher der Penn State University haben nun herausgefunden, dass dieses Sortieren durch feines Häckseln des Strukturfutters minimiert werden kann. So nimmt die Kuh die gewünschte Rohfasermenge sicher auf.

Im Rahmen der Studie wurden die Effekte von verschiedenen Partikellängen bei Heu und Stroh in den Rationen von niederleistenden und trockenstehenden Kühen mit einem niedrigen Energiebedarf untersucht. Dazu wurden zwei Versuche durchgeführt, bei denen die Pansenfermentation, das Sortierverhalten und die Wiederkauaktivität der Kühe ausgewertet wurden. Der Rohfasergehalt der Ration war identisch, lediglich die Partikellänge der Raufutter unterschied sich.
Die erste Ration bestand aus 50 % Heu (1. Schnitt) und 50 % Getreide. Das Heu wurde in drei verschiedenen Längen (5 mm, 9 mm und 78 mm eingesetzt). Damit wurden niederleistende Kühe gefüttert. Im zweiten Versuch wurden die gleichen Kühe wenig später in der Trockenstehzeit mit einer Mischung aus 75 % Stroh und 25 % Getreide gefüttert. Dazu wurde Melasse gemischt, um die Schmackhaftigkeit des Strohes zu erhöhen. Dieses wurde auch hier in drei verschiedenen Längen zugegeben (10 mm, 25 mm und 80 mm).

Keine Unterschiede in Wiederkauaktivität und Pansen-pH

Trotz der großen Längenunterschiede wurden keine Unterschiede hinsichtlich Wiederkauaktivität, Pansen-pH und Pansenfüllung bei den verschiedenen Gruppen festgestellt. Allerdings wurde mit steigender Partikellänge zunehmend eine Futtersortierung festgestellt. Das zeigt, dass Heu und Stroh möglichst fein gehäckselt werden müssen, um eine Futtersortierung zu unterbinden. Nur so nehmen die Kühe tatsächlich die gewünschte Rohfasermenge auf.
Quelle: Jud Heinrichs, Javier Suarez (Penn State Extension)