Rückgang der Milchkuhbestände hat sich etwas verlangsamt

Die Milchkuhbestände in Deutschland sind 2022 weiter geschrumpft. Derzeit wird nur noch auf knapp 53.000 Höfen gemolken.

Im November wurden nach Angaben von destatis 3,81 Mio. Milchkühe gezählt. Das waren 0,6 % weniger als ein Jahr zuvor. Damit hat sich der Abbau der Milchkuhherde im Vergleich zu den drei Vorjahren mit Abnahmen von jeweils mehr als zwei Prozent verlangsamt. Diese Entwicklung dürfte lediglich vorübergehend sein. Es dürfte sich um eine kurzfristige Reaktion auf die derzeit außergewöhnlich hohen Milcherzeugerpreise handeln.
Die Zahl der Milchkuhhaltungen war im November 2022 mit 52.895 um 3,5 % niedriger als zum Vorjahreszeitpunkt. Die Aufgaberate hat sich damit im Vergleich zu 4,4 % Vorjahr ebenfalls abgeschwächt. Die durchschnittliche Kuhzahl je Betrieb hat einen neuen Höchststand von 72 Tieren erreicht.

Nur noch Wachstum bei mehr als 100 Kühen

Die Zahl der Haltungen mit weniger als 100 Kühen hat weiter abgenommen, während mehr Ställe in den größeren Kategorien gezählt wurden. An Haltungen mit mindestens 200 Kühen wurden 2,9 % mehr gezählt als ein Jahr zuvor. Bei Ställen mit mindestens 500 Milchkühen hat sich der Zuwachs sogar auf 5,5 % belaufen. Der Anteil der Haltungen mit 100 Kühen und mehr beläuft sich auf rund 20 %. In diesen Größenkategorie wird inzwischen ein Großteil aller Milchkühe in Deutschland gehalten.

Bestandsabbau im Osten am heftigsten

Je nach Region hat sich die Milchviehhaltung 2022 unterschiedlich entwickelt. Mit Ausnahme Niedersachsens mit einem leichten Plus von 0,7 % sind die Kuhzahlen in allen Bundesländern gesunken. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen blieben die Milchkuhherden fast stabil. In Hessen und Rheinland-Pfalz sind die Bestände innerhalb der alten Bundesländer am stärksten verringert worden. In den neuen Bundesländern war der Bestandsabbau mit 2,0 % überdurchschnittlich (MV: -1,2; BB: -2,6; SA: -2,4; TH: -3,2, SN: -1,6 %).
Quelle: ZMB