In puncto Wertschöpfung der Milch gehört Italien zu Europas Spitze. Denn ein Großteil des Rohstoff wird zu den traditionellen, italienischen Käsesorten Gorgonzola, Parmigiano Reggiano (Parmesan) und Grana Padano (Grana) verarbeitet und steigert so den Wert der Milch um ein Vielfaches. Die Produktion findet vorrangig im Norden des Landes statt. Über 80 % der Betriebe und auch der Milchkühe befinden sich in den Regionen Piemont, der Lombardei, Venetien, Emilia-Romagna und...
In puncto Wertschöpfung der Milch gehört Italien zu Europas Spitze. Denn ein Großteil des Rohstoff wird zu den traditionellen, italienischen Käsesorten Gorgonzola, Parmigiano Reggiano (Parmesan) und Grana Padano (Grana) verarbeitet und steigert so den Wert der Milch um ein Vielfaches. Die Produktion findet vorrangig im Norden des Landes statt. Über 80 % der Betriebe und auch der Milchkühe befinden sich in den Regionen Piemont, der Lombardei, Venetien, Emilia-Romagna und Trentino-Südtirol. Besonders kuhstark ist die Lombardei, wo mehr als ein Drittel der italienischen Kühe gemolken werden.
Mehr Kühe als Futter: Po-Ebene
Die Lombardei ist eine sehr intensive Milchregion. Hier reihen sich unzählige Betriebe aneinander, mit Ställen, die Platz für Hunderte von Kühen bieten. Die Kuhdichte erfordert einen intensiven Futteranbau. Die Flächen sind größtenteils mit Silomais bestellt, Gras sieht man hier nur wenig. Das warme, humide Klima mit Sommertemperaturen bis zu 40 °C lässt außerdem den Anbau von Luzerne zu. Aufgrund der vielen Kühe, deren Haltung sich vor allem auf die Region in der Lombardei konzentriert, verzichten einige Milcherzeuger auf die eigene Nachzucht. Sie setzen teilweise bis zu 100 % Fleischrassesperma ein. Durch den Verzicht der eigenen Nachzucht und den Zukauf fremder, schon melkender Genetik kann das vorhandene Futter ausschließlich für die gewinnbringenden Milcherzeugung genutzt werden. Die vorherrschenden hohen Temperaturen bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit, vor allem in der Po-Ebene, hat die Italiener in den letzten Jahrzehnten zu Spezialisten der Stallklimatisierung gemacht.
Wo landen meine Färsen nach dem Verkauf? Wir haben uns über Transportvoraussetzungen und -bedingungen informiert und die Abfahrtkontrolle eines Exportes begleitet.
Wir haben zwei Betriebe in der Lombardei besucht. Wir berichten bei Elite Online:
Klein, aber fein: Südtirol
Nördlich von der Lombardei, in Südtirol, sind die Produktions- und Haltungsbedingungen völlig andere. Obwohl nur knapp 250 km Luftlinie zwischen der „Dairy-Region“ rund um die Lombardei und Südtirol liegen, könnten die Gegebenheiten nicht paradoxer sein. Südtirol zeichnet sich durch den Tourismus, den Obstbau und die klein strukturierte, familiengeführte Landwirtschaft aus. Über die Hälfte des Landesgebiets liegt auf über 1.500 Höhenmetern. In dieser Höhe bietet sich die Viehhaltung, besonders die Milchkuhhaltung, als einzige Nutzungsmöglichkeit für das dortige Grünland an.
Kleine Herden mit zehn bis zwanzig Kühen sind typisch. Viele Tiere stehen, zumindest außerhalb der Almsaison, in Anbindung. Das Almen von Jungrindern und manchmal auch von Kühen während der Sommermonate hat in Südtirol eine lange Tradition und dient der Landschaftspflege der Berge – dort wo kein Trecker mehr fahren kann, kann die Kuh das Gras für ihr Körperwachstum und zur Milchproduktion nutzen. Aufgrund der kleineren Betriebsstrukturen stellen sich die Milchkuhhalter in der Region oft breiter, mit beispielsweise einer Pensionsvermietung oder zusätzlichen Waldbewirtschaftung, auf.
Auch hier haben wir neben dem Dairy Tour-Betrieb von Familie Kaser, der zu den Großbetrieben in Südtirol zählt, zwei weitere Milchkuhbetriebe besichtigt. Wir berichten bei Elite Online:
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Wir sind mitten drin: Elite nimmt Sie wieder mit auf große Reise! Diesmal zu Milcherzeugern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar in Südtirol! Folgen Sie uns.