Milchmacher
„Ich will im Stall ‚über‘ sein!“
Benedikt Renz leistet sich mehr Mitarbeiter, als er eigentlich braucht. Wie schafft er das?
Benedikt Renz schiebt den Kinderwagen Richtung Kuhstall. Sein Sohn schläft eingekuschelt unter dem vorgezogenen Verdeck. Während Benedikts Blick über die Kühe wandert, kommt Norbert aus dem Kälberstall. Sofort entsteht ein angeregtes Gespräch.
Benedikt Renz hört aufmerksam zu, seine ganze Körperhaltung drückt Interesse aus. „Ich war früher bei der Gemeinde“, erzählt Norbert, der ältere Mann mit der dicken Wollmütze, „aber das war irgendwann nichts mehr. Da habe ich gefragt, ob ich nicht hier Bauer werden kann.“
Menschen mag ich einfach gern!
Benedikt lächelt. Der dunkelhaarige Betriebsleiter beschäftigt neben dem gelernten Landmaschinenmechaniker noch fünf weitere Personen und kann mit diesen insgesamt rund 3,5 Ak auf eine komfortable Personalsituation für seine 195 Kühe plus Nachzucht zurückgreifen. „Mir ist wichtig, dass der Betrieb ohne mich läuft und dass die Leute auch mal krank werden können. Produktivität um jeden Preis, aber dafür den Hof nicht mehr verlassen können – das ist nichts für mich!“
Gute Kommunikation: Das Wir-Gefühl motiviert
Die Renz GbR ist so organisiert, dass die Mitarbeiter die Arbeit im Stall erledigen und Benedikt Renz als Betriebsleiter „über“ ist. Die gewonnene Zeit nutzt er für seine Familie und die Weiterentwicklung des Betriebs. Gerade beschäftigt er sich damit, in der Fütterung komplett ohne Futtermittel auszukommen, die sich auch zur menschlichen Ernährung eigenen würden. Zusätzlich führt er einen Holzhandel, den er sich während des Studiums aufgebaut hat.
„Natürlich setzen wir uns morgens im Aufenthaltsraum...
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