Wer mit offenen Augen durch den Stall geht und die Kühe beobachtet, kann dabei oft bereits erkennen, ob und wo es etwas zu verbessern gibt.
Im Transitbereich werden die Weichen für Gesundheit und Leistung in der Laktation gelegt. Deshalb sollte er so gestaltet sein, dass alle Kühe sich darin wohlfühlen. Achten Sie besonders auf Größe, Fressplätze und getrennte Gruppen.
Wie groß muss er sein?
Liegen und...
Wer mit offenen Augen durch den Stall geht und die Kühe beobachtet, kann dabei oft bereits erkennen, ob und wo es etwas zu verbessern gibt.
Im Transitbereich werden die Weichen für Gesundheit und Leistung in der Laktation gelegt. Deshalb sollte er so gestaltet sein, dass alle Kühe sich darin wohlfühlen. Achten Sie besonders auf Größe, Fressplätze und getrennte Gruppen.
Wie groß muss er sein?
Liegen und fressen die Kühe gleichzeitig? Fressen auch die rangniederen Kühe in den 90 Minuten nach der Futtervorlage oder werden sie von den rangälteren Kühen verdrängt? Beobachten Sie aggressives Verhalten? Das kann ein Zeichen für Überbelegung in diesem Bereich sein. Halten Sie genug Kuhplätze vor.
Wie viele Kuhplätze Sie im Transitbereich auf Ihrem Betrieb benötigen, können Sie berechnen (s. Übersicht 1).
Ein Beispiel: Sie haben 100 laktierende Kühe im Stall. Die abgekalbten Kühe sollen 14 Tage im Transitstall verbleiben, bevor sie zurück in die Herde kommen. Dann benötigen Sie 10 Plätze im Transitbereich:
Anzahl Kühe = 100 laktierende Kühex1,16 = 116
Tägl. Kalberate = 116 Kühex1,1/365 Tage = 0,35
Transitplätze = 0,35x21 Verbleibetagex1,4 Reservezuschlag = 10,29
Bei der Dimensionierung der Kuhplätze im Transitbereich gilt grundsätzlich: Lieber zu groß als zu klein! Denn stehen die Kühe zu eng, sind sie schnell gestresst und Liegezeit sowie Wiederkäuaktivität sinken. Die Gelenke und Klauen werden durch das längere Stehen stärker belastet. Besonders rangniedere Kühe (meist Färsen, ältere oder lahme Kühe) leiden unter dem zu geringen Platzangebot, ihre Leistung geht zuerst und stärker zurück.
Für jede Kuh im Transitbereich sollte eine eingestreute Liegebox oder mind. 10 m2 eingestreute Liegefläche zur Verfügung stehen. Optimal ist ein Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1. Während der 21 Tage vor und nach der Kalbung empfiehlt sich eine Fressplatzbreite von 75 cm, damit alle Kühe gleichzeitig fressen können. Färsen können in dieser Zeit bereits ans Fressfanggitter gewöhnt werden.
Kühe in Gruppen trennen!
Ist der Platz begrenzt, stehen Vorbereiter, kalbende und frischlaktierende Kühe oft zusammen in einer Gruppe. Das kann zu Unruhe und Stress für die Kühe führen. Um diesen zu reduzieren, empfehlen sich getrennte Gruppen: Die Trockensteher können so besser vorbereitet werden und starten mit einer höheren Einstiegsleistung und Persistenz in die Laktation.
Der Kalbebereich und die Kalbeplätze sollten so von trockenstehenden und laktierenden Kühen abgegrenzt sein, dass möglichst wenig Störfaktoren die Kuh erreichen. So gewährleisten Sie der Kuh eine möglichst natürliche Geburt. Das kann das Risiko für Schwergeburten verringern. Liegen die Kalbungen in der Gruppe mehrere Tage auseinander, stehen einzelne Kühe zu lange alleine in der Bucht und sind gestresst. Deswegen empfiehlt ist es sich, die Abkalbebereiche abgetrennt und mit Sichtkontakt einzurichten. Wie das funktioniert, haben wir Ihnen in der Elite 3/2017 („Die Abkalbebox von morgen“) gezeigt. -so-