Kühe mit negativer Trächtigkeitsuntersuchung sollten umgehend in den Besamungszyklus zurückkehren. Allein durch diese Maßnahme verbessern sich die Fruchtbarkeitsergebnisse.
Die frühe Identifikation von nicht-tragenden Kühen nach der Besamung kann dabei helfen, die 21-Tage-Trächtigkeitsrate zu erhöhen, da das Intervall zwischen den Besamungen (Zwischenbesamungszeit) verkürzt...
Kühe mit negativer Trächtigkeitsuntersuchung sollten umgehend in den Besamungszyklus zurückkehren. Allein durch diese Maßnahme verbessern sich die Fruchtbarkeitsergebnisse.
Die frühe Identifikation von nicht-tragenden Kühen nach der Besamung kann dabei helfen, die 21-Tage-Trächtigkeitsrate zu erhöhen, da das Intervall zwischen den Besamungen (Zwischenbesamungszeit) verkürzt und somit die Brunstnutzungsrate erhöht wird. Der einfachste und schnellste Weg ist die Wiederbelegung der nicht-tragenden Kuh 18 bis 24 Tage nach der vorangegangenen Besamung. Wird die Kuh nach der ersten Belegung nicht in Brunst gesehen, sollte eine Trächtigkeitsdiagnose durchgeführt werden.
Fünf Schlüsselelemente
Zum Erreichen einer hohen 21-Tage-Trächtigkeitsrate gilt es fünf Punkte zu beachten:
Wie früh ist zu früh?
Ein idealer Test zur Identifikation von nicht-tragenden Kühen weist folgende Eigenschaften auf:
- Korrekte Identifikation von tragenden Kühen und nicht-tragenden Kühen (Sensitivität, Spezifität);
- preisgünstig, einfach in der Durchführung unter Praxisbedingungen und ein zeitnahes Ergebnis. Nur wenn ein Test diese Eigenschaften in einer guten Kombination aufweist, kann er langfristig und mit Erfolg in das Fruchtbarkeitsmanagement eingebaut werden. Die rektale Untersuchung ist die am weitesten verbreitete Methode zur Identifikation von nicht-tragenden Kühen. Geübte Untersucher sind in der Lage, ab dem 35. Tag nach der Besamung eine Trächtigkeit mit ausreichender Sicherheit durch Palpation mit der Hand festzustellen. Mithilfe der rektalen Ultraschalldiagnostik lassen sich dann Funktionskörper auf den Eierstöcken sicherer und nicht-tragende Kühe früher (Tag 28) identifizieren.
- Korrekte Identifikation von tragenden Kühen und nicht-tragenden Kühen (Sensitivität, Spezifität);
- preisgünstig, einfach in der Durchführung unter Praxisbedingungen und ein zeitnahes Ergebnis. Nur wenn ein Test diese Eigenschaften in einer guten Kombination aufweist, kann er langfristig und mit Erfolg in das Fruchtbarkeitsmanagement eingebaut werden. Die rektale Untersuchung ist die am weitesten verbreitete Methode zur Identifikation von nicht-tragenden Kühen. Geübte Untersucher sind in der Lage, ab dem 35. Tag nach der Besamung eine Trächtigkeit mit ausreichender Sicherheit durch Palpation mit der Hand festzustellen. Mithilfe der rektalen Ultraschalldiagnostik lassen sich dann Funktionskörper auf den Eierstöcken sicherer und nicht-tragende Kühe früher (Tag 28) identifizieren.
Die frühe Trächtigkeitsuntersuchung mittels Ultraschall birgt allerdings auch Risiken. Je früher eine Trächtigkeit festgestellt wird, desto höher ist das Risiko, dass es später noch zum embryonalen Fruchttod kommen kann. In vielen nordamerikanischen Untersuchungen verlieren zwischen dem 28. und dem 60. Trächtigkeitstag bis zu 20% der tragenden Kühe ihre Frucht (Übersicht 1). Das bedeutet aber auch, dass wenn ein Betrieb sich dazu entschließt, eine frühzeitige (z.B. Tag 28) Trächtigkeitsuntersuchung durchzuführen, diese mit einer zweiten Trächtigkeitsuntersuchung zu bestätigen ist (z.B. Tag 60 nach Besamung).
PAG-Test
Ein relativ neues Verfahren ist die Untersuchung auf Trächtigkeits-assoziierte Glykoproteine (PAGs = pregnancy associated glycoproteins) im Blut und/oder der Milch. Diese Substanzen werden ausschließlich von der Plazenta gebildet und können ebenfalls ab dem 28. Tag zur Trächtigkeitsdiagnostik eingesetzt werden. Am besten geeignet scheint der Zeitraum zwischen dem 32. und 39. Tag nach künstlicher Besamung. Hier gibt es sowohl im Blut als auch in der Milch einen Peak gefolgt von einem Abfall (Übersicht 2, Seite 48). Die Qualität des Tests ist genau genug mit einer akzeptablen Spezifität und Sensitivität. Der große Nachteil des PAG-Tests ist, dass man zu keinem Ergebnis an der Kuh kommt und man keine Informationen über die Funktionskörper auf den Eierstöcken hat. Bei einem Fruchtverlust kann der Test auch noch einige Wochen ein falsch-positives Ergebnis liefern (d.h., Test ist positiv, obwohl die Kuh nicht-tragend ist), sodass auch hier bei einer frühen Durchführung eine zweite Trächtigkeitsuntersuchung (z.B. am Tag 60) Pflicht ist.
Diagnose „nicht tragend“
Grundsätzlich ist es das Ziel, eine als nicht-tragend identifizierte Kuh möglichst schnell wiederzubelegen und die Chance auf eine Trächtigkeit zu erhöhen. Ähnlich wie bei der ersten Besamung hat es sich bewährt, systematisch vorzugehen. Hierbei können Synchronisationsprotokolle (z.B. Ovsynch) zum Einsatz kommen. Diese verhindern sehr lange Zwischenbesamungszeiten und werden in amerikanischen Veröffentlichungen auch als Resynch bezeichnet. Die erste Injektion mit GnRH kann hier auch schon sieben Tage vor der Trächtigkeitsuntersuchung erfolgen, ohne dass negative Auswirkungen bei den tragenden Kühen zu erwarten sind (Übersicht 3). Damit wird für die nicht-tragenden Kühe das Intervall bis zur nächsten Belegung um sieben Tage verkürzt. Dieses Vorgehen ist nur dann angeraten, wenn es routinemäßig in jeder Woche gleich durchgeführt wird. Zudem ist es erforderlich, dass die Trächtigkeitsuntersuchung immer am selben Wochentag erfolgt. Das jeweilige Vorgehen und die nachfolgende Fruchtbarkeit der Kühe zum Zeitpunkt der Diagnose „nicht tragend“ hängen in erster Linie vom Zyklusstand auf dem Eierstock ab. Es gilt zwei Zustände zu unterscheiden:
- nicht tragend und aktiver Gelbkörper (≥15mm Durchmesser) und
- nicht tragend und kein aktiver Gelbkörper auf dem Ovar (15 mm Durchmesser).
- nicht tragend und aktiver Gelbkörper (≥15mm Durchmesser) und
- nicht tragend und kein aktiver Gelbkörper auf dem Ovar (15 mm Durchmesser).
Kühe mit einem aktiven Gelbkörper (meist 70 bis 80% der Kühe) haben eine deutlich höhere Fruchtbarkeit (18% vs. 35%) als Kühe ohne aktiven Gelbkörper. Dies liegt daran, dass bei den Kühen mit aktivem Gelbkörper der zu besamende Follikel unter optimalen Bedingungen heranreift. Deshalb hat es sich bewährt bei Kühen ohne aktiven Gelbkörper erstmal eine Ovulation mit GnRH zu induzieren, bevor diese Tiere das weitere Protokoll mit PGF am Tag sieben und mit GnRH am Tag neun beenden. -mt-