Klauenverbände bei Mortellaro

An Mortellaro erkrankte Kühe werden schneller gesund, wenn sie einen Verband erhalten.

Treten bei Kühen Klauenerkrankungen auf, so werden in vielen Fällen nach der Behandlung Klauenverbände angelegt. Diese schützen die behandelten Stellen vor möglichen Umwelteinflüssen und fördern den Heilungsprozess, da auf die Wunde aufgetragene Präparate länger auf den entsprechenden Stellen verbleiben. Andererseits kann das Anlegen des Verbands das Wachstum von anaeroben Bakterien fördern.
Werden die Verbände nicht abgenommen, können schmerzhafte Einschnürungen der Haut auftreten. Zudem kann ein Verband den Höhenunterschied zwischen gesunder und kranker Klaue verringern. Dieser wird benötigt, um die behandelte Klaue zu entlasten. Klauenschneider und Tierärzte diskutieren dieses Thema kontrovers.
In einer Untersuchung (80 erkrankte Klauen von Holstein Frisian-Kühen in Laufstallhaltung) wurden die Klauen von Tieren mit einer wuchernden Mortellaro-Läsion (M2) zunächst gereinigt, dann einer Klauenpflege unterzogen und anschließend mit einem antibiotischen Spray behandelt. 50% der Kühe erhielten Verbände, die andere Hälfte der Gruppe nicht. Anschließend wurden der Wundheilungsprozess und die Bewegung über 28 Tage wöchentlich untersucht, mittels Digitalkamera wurde die Größe der Läsionen vermessen.
Ergebnis: Der Heilungsprozess verlief nach Anlegen eines Verbands schneller, außerdem zeigten die verbundenen Tiere rascher ein „normales“ Bewegungsmuster als die Tiere ohne Verband.
Quelle: M. Klawitter et al., FU Berlin