Lahmheiten oder dicke Gelenke belasten das Wohlbefinden der Kühe massiv. Doch oft werden sie übersehen. Nehmen Sie sich deshalb regelmäßig Zeit für eine ausführliche Beurteilung Ihrer Kühe.
Wissen Sie eigentlich, wie viele Kühe derzeit in Ihrer Herde lahm gehen? Oder ob es Probleme mit dicken Gelenken gibt? Nur wer regelmäßig und bewusst hinschaut, kann einer „Betriebsblindheit“ bei der Tiergesundheit...
Lahmheiten oder dicke Gelenke belasten das Wohlbefinden der Kühe massiv. Doch oft werden sie übersehen. Nehmen Sie sich deshalb regelmäßig Zeit für eine ausführliche Beurteilung Ihrer Kühe.
Wissen Sie eigentlich, wie viele Kühe derzeit in Ihrer Herde lahm gehen? Oder ob es Probleme mit dicken Gelenken gibt? Nur wer regelmäßig und bewusst hinschaut, kann einer „Betriebsblindheit“ bei der Tiergesundheit vorbeugen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Zustand Ihrer Herde schnell und effizient einschätzen können!
1. Lahmheiten im Blick
Sowohl infektiöse als auch nicht-infektiöse Erkrankungen können Lahmheiten hervorrufen. Aber auch durch Fütterung und bauliche Gegebenheiten können Kühe lahm gehen. Nur wer lahme Kühe früh erkennt, kann deren Schmerzen lindern und damit auch wirtschaftliche Einbußen minimieren. Mit folgenden Kriterien können Sie die Klauengesundheit am besten beurteilen:
- Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten bzw. eine Entwicklung der Klauengesundheit zu erkennen, ist es wichtig, mindestens 75% Herde systematisch zu beurteilen (scoren).
- Am besten schaut sich immer dieselbe Person den Bestand an.
- Die Beurteilung sollte weder unmittelbar vor noch nach dem Klauenpflegetermin erfolgen.
- Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten bzw. eine Entwicklung der Klauengesundheit zu erkennen, ist es wichtig, mindestens 75% Herde systematisch zu beurteilen (scoren).
- Am besten schaut sich immer dieselbe Person den Bestand an.
- Die Beurteilung sollte weder unmittelbar vor noch nach dem Klauenpflegetermin erfolgen.
So gehts:
- Beim Scoren muss das Gangbild der Kuh von der Seite beurteilt werden. Dafür sollte die Kuh etwa 10 Meter auf einer geraden Strecke zurücklegen. Wichtig: ein ebener Untergrund und gute Lichtverhältnisse!
- Beim Scoren muss das Gangbild der Kuh von der Seite beurteilt werden. Dafür sollte die Kuh etwa 10 Meter auf einer geraden Strecke zurücklegen. Wichtig: ein ebener Untergrund und gute Lichtverhältnisse!
- Dann wird jedes einzelne Tier einer der vier Score-Stufen zugeordnet (Übersicht 1).
- Dann wird jedes einzelne Tier einer der vier Score-Stufen zugeordnet (Übersicht 1).
Kühe mit den Scores drei und vier (ungleiche Schrittlänge, sichtbar lahm) sollten Sie für die Ermittlung des Anteils lahmender Kühe zusammenfassen.
Um den Anteil der Kühe zu berechnen, die lahm gehen, wird mit folgender Formel gearbeitet:
Um den Anteil der Kühe zu berechnen, die lahm gehen, wird mit folgender Formel gearbeitet:
100 x (Anzahl der Kühe mit Score 3 und 4)(Anzahl aller beurteilten Kühe)
100 x (Anzahl der Kühe mit Score 3 und 4)(Anzahl aller beurteilten Kühe)
Anzustreben ist, dass weniger als 11% der Kühe einen Score von 3 oder 4 aufweisen.
2. Keine dicken Gelenke
Neben Lahmheit zeigen auch Veränderungen an den Sprunggelenken Mängel im Management an. Beim Ablegen, Liegen und Aufstehen kann es zu punktueller oder konstanter Druckbelastung kommen, wodurch sich die Schleimbeutel schnell entzünden können. Solch eine Entzündung kann mit oder ohne offene Wunde auftreten. Massive Veränderungen an den Sprunggelenken gehen mit Beeinträchtigungen des Wohlbefindens der Kühe einher.
Auch beim Beurteilen der Sprunggelenke sollten Sie systematisch vorgehen. Für die Einschätzung des Anteils der Kühe mit Sprunggelenksveränderungen gilt ebenfalls, dass Sie mindestens 75% der Herde bonitiert bekommen. Um keinen verfälschten Eindruck zu bekommen, ist es wichtig, dass Sie einen Indikator nach dem anderen beurteilen. Gehen Sie dafür wie folgt vor:
- Bewerten Sie jedes Tier bei genug Licht.
- Beide Sprunggelenke sollen von außen (seitlich und von hinten) mindestens zehn Sekunden lang aus einer Distanz von nicht mehr als drei Metern bewertet werden.
- Die Sprunggelenke dürfen keine massiven Verschmutzungen aufweisen.
- Von Vorteil ist es, die Kuh im Fressgitter zu beurteilen. Nur wenn die Kühe ruhig stehen, lassen sich die Gelenke aussagekräftig bonitieren.
- Zur Beurteilung bietet sich ein Score mit drei Abstufungen an (Übersicht 1).
- Bewerten Sie jedes Tier bei genug Licht.
- Beide Sprunggelenke sollen von außen (seitlich und von hinten) mindestens zehn Sekunden lang aus einer Distanz von nicht mehr als drei Metern bewertet werden.
- Die Sprunggelenke dürfen keine massiven Verschmutzungen aufweisen.
- Von Vorteil ist es, die Kuh im Fressgitter zu beurteilen. Nur wenn die Kühe ruhig stehen, lassen sich die Gelenke aussagekräftig bonitieren.
- Zur Beurteilung bietet sich ein Score mit drei Abstufungen an (Übersicht 1).
Um ein Haltungssystem zu beurteilen, gilt die Häufigkeit von Kühen mit dem Score 3.
Zur Berechnung des Anteils nutzen Sie, ähnlich wie beim Score für Lahmheiten, die Formel:
Zur Berechnung des Anteils nutzen Sie, ähnlich wie beim Score für Lahmheiten, die Formel:
100 x (Anzahl der Kühe mit Score 3) (Anzahl der Kühe mit Score 1 bis 3)
100 x (Anzahl der Kühe mit Score 3) (Anzahl der Kühe mit Score 1 bis 3)
Das Ziel sollte sein, dass keine (!) Kuh den Score 3 aufweist. Erhalten mehr als 6% der Kühe die Beurteilung 3 muss dringend gehandelt werden, indem Sie die Boxengestaltung verbessern. -lv-