Haben Sie den richtigen Geburtshelfer?

Bei der Geburtshilfe schont es Kuh und Kalb, wenn der Geburtshelfer einen wechselseitigen Zug ermöglichen kann.

Generell wird geraten, das Kalb bei der Geburtshilfe „von Hand“, also ohne mechanische Hilfe, ins Becken einzuziehen, um zu vermeiden, dass zu viel Kraft angewendet wird. Dennoch braucht es manchmal die Unterstützung eines mechanischen Geburtshelfers. Im Handel werden zwei in ihrer Wirkung unterschiedliche Typen der Geräte angeboten: mit wechselseitigem bzw. gleichzeitigem Zug. Aber welcher ist der Bessere für Kuh und Kalb?
Studien zeigen, dass ein wechselseitiger Zug bei der Geburtshilfe solange von Vorteil ist, bis der Kopf des Kalbes ganz durch die Vulva getreten ist, also der Schultergürtel auch den Beckeneingang passiert hat (Einzug ins Becken). Denn beim wechselseitigen Zug an den Gliedmaßen ist der Durchmesser des Kalbes kleiner, es muss weniger Kraft beim Einziehen auf- und angewendet werden. Das schont Kalb und Kuh.
Danach, beim Auszug des Kalbes, bringt der wechselseitige Zug keinen Vorteil mehr – er schadet aber auch nicht! Haben Sie erst einmal bis zum Durchtritt von Kopf und Schultern wechselseitig gezogen, können Sie mit einem solchen Geburtshelfer bedenkenlos weiterarbeiten.
Wer es ganz genau machen möchte, kann in der Wehenpause bei Durchtritt des Kopfes eine/n Geburtskette bzw. -strick auf der anderen Seite mit einhängen, um dann gleichzeitig zu ziehen.

Umrüsten bzw. ersetzen

Wer einen Geburtshelfer für einen gleichzeitigen Zug hat, sollte die Mechanik umrüsten bzw. ihn ersetzen. Bis dahin sollte der wechselseitige Einzug ins Becken ausschließlich von Hand erfolgen. Erst wenn der Kopf des Kalbes vollständig ausgetreten ist, wird der mechanische Geburtshelfer mit paralleler Zugvorrichtung eingesetzt. Wechselseitiger Zug lässt sich hier aber auch mit einem längeren und einem kürzeren Geburtsstrick erzeugen.
Idealer Geburtshelfer: Aus Edelstahl; mit Mechanik für wechselseitigen Zug; Beckenbügel für guten Sitz; einstellbare Zugkraftbegrenzung (beim Einzug ins Becken max. 50 kg und beim Auszug max. 100 kg Zugkraft).