…und welche Milchmarkt- und Milchpreisprognosen sind für die Betriebsplanung wirklich wichtig?
Prognosen tragen immer das Risiko, dass sie nicht eintreffen –das gilt (manchmal glücklicherweise) auch für den Milchmarkt. Trotzdem ist das Einschätzen von Trends und die Analyse von Marktentwicklungen für Milcherzeuger unverzichtbar. Unabhängig davon, ob 70 oder 2.500 Milchkühe im Stall stehen!
Nachhaltig entscheiden
Für Betriebe, die über Generationen geführt werden, ist...
…und welche Milchmarkt- und Milchpreisprognosen sind für die Betriebsplanung wirklich wichtig?
Prognosen tragen immer das Risiko, dass sie nicht eintreffen –das gilt (manchmal glücklicherweise) auch für den Milchmarkt. Trotzdem ist das Einschätzen von Trends und die Analyse von Marktentwicklungen für Milcherzeuger unverzichtbar. Unabhängig davon, ob 70 oder 2.500 Milchkühe im Stall stehen!
Nachhaltig entscheiden
Für Betriebe, die über Generationen geführt werden, ist es enorm wichtig, sich intensiv mit dem Geschehen am Milchmarkt auseinanderzusetzen. Denn einschätzen zu können, welche Erlöse in der Milchproduktion langfristig zu erwarten sind, ist notwendig um entscheiden zu können, ob und wie ein Betrieb weiterentwickelt wird und welche Investitionen damit verbunden zu tätigen sind. Je genauer sich die eigene Analyse dabei der tatsächlichen Marktentwicklung annähert, desto geringer wird das Risiko von Fehlentscheidungen und umso bessere Perspektiven haben nachfolgende Generationen.
Für die langfristige Marktbeobachtung sollten zurückblickende Statistiken über einen längeren Zeitraum genutzt werden, da hieraus eine mittlere Erlöserwartung abgeleitet werden kann. Zusätzlich helfen MilchauszahlungspreisVergleiche weiter. Auch die Entwicklung des Nachfrageverhaltens (Inland und Export) gibt Hinweise.
Es ist zu empfehlen, dabei Daten aus verschiedenen Informationsquellen mit einzubeziehen – sei es von amtlicher Stelle (BLE), von der eigenen Molkerei und/oder von unabhängigen Marktberichterstattungs-Instituten. Die Informationen, auf deren Basis ein Milcherzeuger seine Erlösaussichten abschätzt, ist auch für seinen Kreditgeber von Interesse. Die Kenntnis über die eigene wirtschaftliche Lage sowie seine Strategie- und Liquiditätsplanung fließen schließlich in sein Rating ein.
Liquidität planen
Das Beobachten der kurz- bis mittelfristigen Markttrends erlaubt eine Liquiditätsplanung und diese kann die Krisenfestigkeit erhöhen. Milcherzeuger brauchen heute gute Strategien, um auf die erheblichen Schwankungen der Milchauszahlungspreise reagieren und sie bestenfalls ausgleichen zu können. Ziel ist es, die finanzielle Stabilität nach dem Prinzip „Liquidität geht vor Rentabilität“ zu erhöhen.
Hierfür sollte nicht ausschließlich der aktuelle Milchauszahlungspreis betrachtet werden, sondern auch ein Blick in die Zukunft erfolgen. Der Kieler Börsenmilchwert (ife) etwa erlaubt für einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten eine Markteinschätzung. Auch das aus dem Börsenmilchwert abgeleitete neue „IG-Milchbarometer“ sowie der Verlauf der Notierungen für Milchprodukte zeigen an, wohin der Markt tendiert.
Besonders Unternehmer, die in ihrer Strategie auf eine Preisabsicherung an der Warenterminbörse setzen, benötigen einen Marktüberblick, um auf Augenhöhe über Absicherungsstrategien verhandeln zu können!
Bleibt festzuhalten: Nur die Auswertung aller hier genannten Daten zusammen erlaubt ein differenziertes Bild über die Markttrends. Milchpreisprognosen sind nur ein Teil des Bildes. Sie spiegeln für sich allein, ähnlich wie der Börsenmilchwert, nur kurz- bis mittelfristige Preiserwartungen der Marktpartner wider!